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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Voillemot; Volckert; Volk; Volkers; Volkhart; Volkmar

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Voillemot - Volkmar.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Voigtel'

ihm auch die Restauration mehrerer mittelalterlichen Kirchen vergönnt, z. B. der romanischen Kirche in Sinzig.

Voillemot (spr. woajmóh), André Charles, franz. Genremaler, geb. 13. Dez. 1822 zu Paris, lernte die Kunst unter Drolling und in der École des beaux-arts. Seine Bilder, meistens ideale, der Phantasie entlehnte Gegenstände, sind auf die Fernsicht berechnet und machen dann eine reizende Wirkung; in der Nähe betrachtet, sind sie in Zeichnung und Kolorit plump und schwer, z. B.: Zwielicht, die Rosendame, die Grille und die Ameise, der Frühling, Unschuld in Gefahr etc. 1870 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Volckert, August, Kupferstecher, geb. 4. Dez. 1818 zu Nürnberg, jetzt in München ansässig, stach eine große Menge Blätter in kleinem Format mit biblischen Darstellungen, Porträten etc. und als seine größern Blätter: die Madonna mit der Nelke, nach Raffael; Dornenkrönung Christi, nach Guercino; Christus am Kreuz, nach Michelangelo, und neuerdings als Frucht einer fünfjährigen Arbeit: St. Barbara und St. Elisabeth von den Seitenflügeln des Sebastianaltars von Holbein dem Ältern in München, ein Blatt, das von klarem Verständnis und feinem Nachempfinden des Originals zeugt.

Volk, Leonard W., amerikan. Bildhauer, geb. 1828 zu Wellstown (New York), arbeitete eine Zeitlang in Italien, wo er sich durch eignes Studium als Autodidakt ausbildete. Zu seinen nachher in Chicago ausgeführten Werken gehören insbesondere: das Denkmal des Staatsmanns Douglas, die lebensgroßen Statuen von Lincoln und von Douglas im Illinois State House und die Kriegerdenkmäler in der Grafschaft Erie (New York), in Rock Island City und in der Grafschaft Cook (Illinois). - Sein Sohn Douglas V., der sich eine Zeitlang in Paris aufhielt, wo er Schüler von Gérôme war, und sich dann in Rom ausbildete, machte sich als Porträt- und Genremaler auf einigen amerikanischen Ausstellungen bekannt.

Volkers, Emil Ferd. Heinrich, Pferde- und Genremaler, geb. 4. Jan. 1831 zu Birkenfeld, bildete sich zunächst in Dresden ↔ unter Rietschel und Schnorr und von 1852 an in München unter Albrecht Adam und dessen Sohn Franz A. Schon damals widmete er sich mit Vorliebe der Malerei der Pferde, die er in mehreren Gestüten studierte. 1857 zog er nach Düsseldorf, folgte 1867 einer Einladung des Fürsten Karl von Rumänien nach Bukarest, wo er umfassende Studien in den dortigen Trachten und Pferden machte, und besuchte 1869 auch Italien. Unter seinen mit einer gewissen Eleganz und hellem Kolorit behandelten Genre- und Pferdebildern, zum Teil aus Rumänien, nennen wir: Postzug des Fürsten von Rumänien, Marktscene in Bukarest, Wirtshaus in Rumänien, rumänische Landleute auf der Steppe Rast haltend und Markt in Riu Reni sowie mehrere Pferdescenen aus den Kriegen 1866 und 1870 (im Besitz des Großherzogs von Oldenburg).

Volkhart, Max, Genremaler, geb. 17. Okt. 1848 zu Düsseldorf als Sohn des Historienmalers Georg Wilhelm V. (gest. 1876), besuchte 1865-70 die dortige Akademie und wurde nach Beendigung des Feldzugs gegen Frankreich, an dem er teilnahm, Schüler von v. Gebhardt, bei dem er bis 1874 blieb. Dann hielt er sich ein Jahr in Brüssel auf und ging von da nach Antwerpen, Brügge und Gent, wo er viele Studien malte. Von Düsseldorf aus bereiste er 1878 Oberitalien. Nach seinem ersten bedeutendern Bild: Verbandstube in Gravelotte 1870, das großen Erfolg hatte und in den Besitz des deutschen Kaisers kam, brachte er noch: auf der Bleiche, eine Ehrensache, viel Lärm um nichts, Audienz beim Bürgermeister und sechs Blätter zu einer Hauff-Gallerie.

Volkmar, Antonie Elisabeth Cäcilie, Porträt- und Genremalerin, geb. 24. April 1827 zu Berlin, erhielt dort von 1848 an ihren Unterricht von Jul. Schrader und bildete sich 1853-57 in Paris unter Léon Cogniet weiter. Dann nahm sie ihren Wohnsitz in der Vaterstadt, wo ihre Porträte und Genrebilder, obgleich in der Zeichnung des Nackten noch mangelhaft, doch gleich anfangs großen Beifall fanden. Schon damals entstanden mehrere Bilder: der Künstler auf Reisen (1854), der Ver-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 540.