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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Wraske; Wredow; Wright; Wünnenberg; Würthle; Wurzinger

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Wraske - Wurzinger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Wrage'

nen von ausgezeichneter Wirkung waren. 1871 ging er nach München, machte Studien im bayrischen Gebirge und in Tirol und begab sich von da nach Italien und Sicilien. 1875 zog er noch nach Berlin, wo er auf der Akademie Figurenstudien machte, und lebt seit 1879 in Gremsmühlen in Holstein, wo er seine zahlreichen landschaftlichen Skizzen zu Bildern verarbeitet und sein erstes Figurenbild, eine Auferstehung, für die Kirche in Bramstedt malte.

Wraske, Joh. Christian, Historien- und Porträtmaler, geb. 4. Mai 1817 zu Hamburg, war anfangs nur Zeichenlehrer am dortigen Waisenhaus und ging 1847 auf die Akademie in Düsseldorf, wo er sich bis 1852 ausbildete. Außer einigen kleinern Arbeiten, die mehr ausgeführte Studien als eigentliche Bilder sind, kennt man von ihm nur zwei größere Gemälde: die Töchter des Eid (1852), das in Komposition wie in malerischer Ausführung Anerkennung verdient, und das in der Kunsthalle zu Hamburg befindliche große Bild der Niobiden (1860). Er lebt in Hamburg.

Wredow, August, Bildhauer, einer der ältern Schüler Rauchs, in dessen Atelier er von 1822 an arbeitete, bis er 1827 nach Rom ging, wo er seinen Ruf durch das Modell eines Ganymedes, der den Adler Jupiters erblickt, begründete (in Marmor zu Charlottenhof bei Potsdam). Einige Jahre später folgten ein Paris mit dem Bogen, der wegen des feinen Verständnisses der Formen und des zarten Gefühls noch mehr gefiel als jener Ganymedes, und ein jugendlicher Merkur. Außer diesen idealen Bildwerken nennen wir aus seiner spätern Zeit: die in der Komposition eben nicht gelungene, aber technisch sehr vollendete Marmorgruppe auf der Schloßbrücke in Berlin: Nike den gefallenen Helden zum Olymp emportragend, sodann einige der Apostelstatuen im Chor der Katharinenkirche zu Brandenburg, den sehr originellen, aber für die Ausführung wenig geeigneten Entwurf für das Denkmal Friedrich Wilhelms III. in Köln und neuerdings eine Statue des bekannten Baumeisters und Bildhauers Schlüter. Er ist Professor an der Kunstakademie in Berlin. ↔

Wright (spr. reit), Rufus, amerikan. Porträt- und Genremaler, geb. 1832 zu Cleveland (Ohio), war Schüler der Nationalakademie in New York und später des Porträtmalers George A. Baker. In New York, wo er seinen Wohnsitz nahm, in Washington und Brooklyn (wo er 1866 Mitglied der Zeichenakademie wurde) malte er zahlreiche Bildnisse namhafter Persönlichkeiten, wandte sich aber vor einigen Jahren auch der Genremalerei zu, worin er bedeutende Erfolge erzielte, z. B.: das Morgenbouquet (1876), der Bankier, ich danke, Herr (1877) u. a.

Wünnenberg, Karl, Genremaler, geb. 10. Nov. 1850 zu Düsseldorf, wuchs unter bescheidenen Verhältnissen auf, trat, mit großem Talent begabt, in die dortige Akademie und wurde Schüler von Deger und Ed. v. Gebhardt. Da sein erstes Bild: eine junge Mutter, rasch verkauft wurde, so ließ er gleich darauf andre folgen, die ein ebenso glänzendes Zeugnis seines Talents ablegten, z. B.: betende Frau im Chor einer Kirche. Im September 1876 ging er nach Rom und sandte von dort die Bilder: am Beichtstuhl, im Park, die 1878 in Paris sehr bewunderte Dame mit einem spielenden Kätzchen und der Kentaur.

Würthle, Friedrich, Landschaftsmaler und Kupferstecher, geboren zu Baden, machte seine Studien in Karlsruhe und in München, begann zwar mit einigen Landschaften, wurde aber bekannter durch seine Radierungen und Stiche, mehrere derselben als Einzelblätter, z. B.: Landschaft mit Gewittersturm, nach Robert Eberle; Ansicht von Heidelberg, nach Karl Frommel; viele andre nach eignen Zeichnungen als Stahlstichalbum für Buchhändler, z. B.: von Reichenhall und Berchtesgaden, von Salzburg und Oberösterreich, malerische Ansichten von Italien, von Tirol etc.

Wurzinger, Karl, Historienmaler, geb. 1817 zu Wien, war Schüler der dortigen Akademie und erhielt 1845 den großen Preis, infolgedessen er 1847 nach Rom ging, wo er sich zehn Jahre lang ausbildete und durch seine dort gemalten Bilder große Hoffnungen erweckte, die, da sein häusliches Leben durch Leiden getrübt wurde, nur teilweise in Erfüllung gingen.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 568.