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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Zala - Zambonische Säule.

Schiffsverkehr umfaßte 2369 Schiffe von 611,650 Ton. - Z. hieß im Altertum ursprünglich Hyria und hatte aus dem Peloponnes eingewanderte Achäer zu Bewohnern, die auf der Ostseite die einzige gleichnamige Stadt gründeten, politisch aber nie eine bedeutende Rolle spielten. Im 2. Jahrh. v. Chr. fiel Z. in die Hände der Römer, welche die Insel zur Provinz Epirus schlugen. Darauf kam sie an das oströmische Reich, im 13. Jahrh. in den Besitz des Königs von Neapel und im 14. Jahrh. in den der Venezianer. 1797 kam Z., wie die übrigen Ionischen Inseln, in die Gewalt der Franzosen, denen es 1799 von den Russen wieder entrissen wurde. Seit 1800 bildete die Insel einen Teil der Ionischen Republik und fiel mit dieser 1863 an das Königreich Griechenland.

Zala, ungar. Komitat am rechten Donauufer, im S. und SO. des Eisenburger Komitats bis zum Plattensee (von dem fast die Hälfte zu Z. gehört), umfaßt 5122 qkm (93 QM.), ist ein wellenförmiges und bergiges Gebiet, zu welchem auch die fruchtbare, stark bevölkerte sogen. Murinsel (ungar. Muraköz) gehört. Auf letzterer wie auch am See wird ausgezeichneter Wein gewonnen. Außerdem baut man Tabak, Obst, Gemüse, Melonen und treibt eifrig Fischfang und Bienenzucht. In den ausgedehnten Buchen- und Eichenwäldern finden die Schweine eine vorzügliche Mast. Sitz des Komitats, welches (1881) 359,984 Einw. zählt, ist der Markt Z.-Egerszeg, an der Zala, Station der Südbahnlinie Wiener-Neustadt-Kanizsa, mit (1881) 5905 ungar. Einwohnern, Finanzdirektion und Gerichtshof.

Zalathna (röm. Ampela), Dorf im ungar. Komitat Unterweißenburg (Siebenbürgen), am Ompoly, westlich von Karlsburg, mit (1881) 2662 rumänischen und ungar. Einwohnern, ist Sitz einer Berghauptmannschaft und eines Oberbergamtes und hat reiche Gold- und Silberbergwerke nebst einem Metall-Hüttenetablissement (jährliche Gruben- und Hüttenproduktion 303 kg Gold, 688 kg Silber, 949 metr. Ztr. Blei, 361 metr. Ztr. Kupfer). In der Nähe, bei Fáczebánya, die einzige Fundstelle von gediegenem Tellur.

Zaleski, Bohdan, namhafter poln. Dichter, geb. 14. Febr. 1802 zu Bohaterka in der Ukraine, verlebte seine Kindheit im unmittelbaren Verkehr mit dem Kosakenvolk, studierte später zu Warschau, mußte nach der Revolution von 1830 Polen verlassen und begab sich nach Frankreich, wo er in Villepreux bei Paris 31. März 1886 starb. Z. schildert in seinen Gedichten die Szenerie seiner ukrainischen Heimat mit glänzenden Farben, doch wirkt er oft mehr durch die Sprache als durch Fülle der Gedanken. Von seinen größern, meist der Geschichte der Ukraine entnommenen Gedichten führen wir an: »Die allerheiligste Familie« (deutsch von Zipper in »Reclams Universalbibliothek«), »Damian Wisniowiecki« und besonders das lyrische Epos »Der Geist der Steppe«. Außerdem hat er originelle Lieder verfaßt.

Zaleszczyki (spr. saleschtschüki), Stadt in Galizien, links am Dnjestr, der hier die Grenze zwischen Galizien und der Bukowina bildet, auf einer durch eine Krümmung des Flusses gebildeten Halbinsel, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein Schloß, lebhaften Getreide- und Holzhandel und (1880) 5588 Einw. (davon 4414 Juden).

Zaleukos, der berühmte Gesetzgeber der epizephyrischen Lokrer in Unteritalien im 7. Jahrh. v. Chr., war nach der gewöhnlichen Annahme ein Schüler oder Sklave des Pythagoras, mit welchem er auch Ägypten bereist haben soll, nach Diodor von Sizilien aber von edler Abkunft. Seine Gesetzgebung, die älteste schriftliche, war der Lykurgischen nachgebildet und sehr streng.

Zalewski, Casimir, poln. dramatischer Schriftsteller, geb. 1848 zu Plock, studierte in Warschau, wurde Advokat, gründete jedoch 1875 in Warschau die Zeitung »Wiek« und widmet sich seither ausschließlich litterarischer Thätigkeit. Seine Sittendramen: »Ohne Mitgift« (1868), »Mit dem Fortschritt« (1873), »Vor der Hochzeit« (1876, ins Deutsche und Böhmische übersetzt), »Die böse Saat« (1877), »Artikel 264«, »Treffdame« (1879), »Die Frau Unterkämmerin« (1880), »Görgnasi«, »Friebe« (1885), »Unsre Schwiegersöhne« (1886), »Die Familie Apfel« (1887) sind spannende Intrigenstücke mit fließender Diktion. Geringern Erfolg erlangte sein Trauerspiel »Marco Foscarini« (1878).

Zalmoxis, s. Zamolxis.

Zalt-Bommel, Stadt, s. Bommel.

Zaluski, altadliges poln. Geschlecht, aus dem mehrere ausgezeichnete Staatsmänner und Gelehrte hervorgegangen sind. Andrzej Chrysostom, geboren um 1650, seit 1699 Bischof von Ermeland und unter August II. Großkanzler von Polen, lieferte in den »Epistolae historico-familiares« (Braunsb. 1709-11, 4 Bde.) schätzbare Beiträge zur Geschichte Johanns III. Sobieski; starb 1711. Sein Neffe Józef Andrzej, geb. 1701, wurde nach mancherlei Lebensstellungen unter August III. Bischof von Kiew und brachte eine Bibliothek von 230,000 Bänden zusammen, die er 1748 in einem eignen Gebäude zu Warschau zum öffentlichen Gebrauch aufstellen ließ. Infolge seines heftigen Auftretens auf dem Reichstag von 1766 gegen die von den Russen beschützten Dissidenten wurde er bis 1773 zu Kaluga gefangen gehalten. Er starb 9. Jan. 1774. Seine Bibliothek, die er testamentarisch dem polnischen Volk vermacht hatte, wurde 1795 auf Befehl Katharinas II. der kaiserlichen Bibliothek in Petersburg einverleibt. Z. hat sich um die Wiedererweckung der polnischen Litteratur sehr verdient gemacht. In Kaluga schrieb er aus dem Gedächtnis ein wichtiges bibliographisches Werk in Versen: »Biblioteka historików« (hrsg. von Muczkowski, Krak. 1832).

Zama (Z. regia), im Altertum feste Stadt in Numidien, etwa 120 km südwestlich von Karthago, Residenz des Juba, wo 201 v. Chr. Hannibal von Publ. Corn. Scipio geschlagen und der zweite Punische Krieg entschieden wurde. Die Zerstörung der Stadt durch die Römer war nicht nachhaltiger Natur, da unter Hadrian Z. zur Colonia Aelia Hadriana Augusta Z. erhoben wurde. Heute wahrscheinlich die Ruinen von Dschâma am Dschebel Massudsch (Tunesien). Ein zweites Z. lag ca. 60 km östlicher beim heutigen Sidi-Amor-Dschedidi; ob die in den Jahren 255 und 411 erwähnten Bischöfe in dem ersten oder zweiten ihren Sitz hatten, ist ungewiß.

Zamarra, s. Sanbenito.

Zambaigos, s. Farbige.

Zambēsi, Fluß, s. Sambesi.

Zambesia, ehemals gebräuchliche Bezeichnung für die an der Mündung des Sambesi gelegenen Distrikte der portugies. Kolonie Mosambik in Ostafrika.

Zambo (Sambo), s. Farbige.

Zamboanga, Stadt, s. Samboangam.

Zamboclaros, s. Farbige.

Zamboneger, s. Farbige.

Zambōnische Säule (trockne Säule) ist eine Voltasche Säule (s. Galvanische Batterie) von sehr vielen (1000-2000) Plattenpaaren, in welcher