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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Sauerstoffsalze des Zink; Zincum acéticum; Zincum sulfúricum; Zinkacetat; Zinksulfat

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

Prüfung nach dem Deutschen Arzneibuch. Die wässerige Lösung (1: 10) darf, nach Zusatz von Salzsäure, weder durch Baryumnitratlösung getrübt, noch durch Schwefelwasserstoffwasser gefärbt werden. 1 g Zinkchlorid muss mit 10 ccm Wasser und 10 ccm Ammoniakflüssigkeit eine klare Lösung geben, in welcher durch überschüssiges Schwefelwasserstoffwasser ein rein weisser Niederschlag entsteht, während das Filtrat nach dem Abdampfen und Glühen einen Rückstand nicht zurücklassen darf.

Sauerstoffsalze des Zink.

Zincum acéticum.

Zinkacetat, essigsaures Zinkoxyd.

Weisse, glänzende Blättchen, löslich in 3 Th. kaltem, in 2 Th. heissem Wasser, auch in 36 Th. Weingeist. - Wird bereitet durch Auflösen von chemisch reinem Zinkoxyd und nachherige Krystallisation aus heisser Lösung.

Identitätsnachweis. Die schwach saure wässerige Lösung wird durch Eisenchlorid dunkelroth gefärbt und giebt mit Kalilauge einen weissen Niederschlag, der im Ueberschusse des Fällungsmittels löslich ist.

Prüfung nach dem Deutschen Arzneibuch. Die wässerige Lösung (1:10) werde durch überschüssiges Schwefelwasserstoffwasser rein weiss gefällt. Das hieraus gewonnene Filtrat darf beim Verdampfen einen Rückstand nicht hinterlassen und bei gelindem Erwärmen mit Schwefelsäure eine Schwärzung nicht erleiden.

Zincum sulfúricum, Vítríolum album. **+

Zinksulfat, schwefelsaures Zinkoxyd, Zinkvitriol, weisser Vitriol,

Galitzenstein.

ZnSO4^[ZnSO_{4}] + 7 H2O^[H_{2}O].

Kleine, farblose, durchsichtige Krystalle (dem Bittersalz sehr ähnlich); geruchlos, von ekelhaftem, metallischem Geschmack. Es ist löslich in ca. ½ Th. Wasser (die Lösung reagirt sauer), unlöslich in Weingeist.

Es wird dargestellt durch Auflösen von reinem Zink in reiner, verdünnter Schwefelsäure, Abdampfen der Lösung und Krystallisation unter 30°. Ueber 30° schiessen Krystalle mit weniger Krystallwasser an.

Anwendung. Medizinisch innerlich zuweilen als Brechmittel, äusserlich zu Injektionen, Augenwässern und Waschungen.

Identitätsnachweis. Eine Lösung von 0,5 g des Salzes in 10 ccm Wasser und 5 ccm Ammoniakflüssigkeit soll klar sein und mit überschüssigem Schwefelwasserstoffwasser eine weisse Fällung geben.

Prüfung nach dem Deutschen Arzneibuch. Mit Natronlauge darf das Salz kein Ammoniak entwickeln. 2 ccm der wässerigen Zinksulfatlösung (1:10), mit 2 ccm Schwefelsäure versetzt und mit 1 ccm Ferrosulfatlösung überschichtet, dürfen auch bei längerem Stehen eine