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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: O'Connell; Öder; Oër; Ogilvie; Öhme; Öhmichen

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O'Connell - Öhmichen.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ockel'

lin); später folgten: Kühe auf der Wiese, pflügende Ochsen (1866), Kuhstall in der Mark (von derbem Naturalismus), Kühe bei Touques, austretende Rehe, Hochwild am Feenteich im Spätherbst, auf der Heimkehr; mehr landschaftlicher Art sind: Rochers de St. Christy, Straße am Markttag in Touques, Herbstabend in der Mark (Nationalgallerie) u. a. 1874 malte er auch zwei große Apostelbilder für die Kirche seiner Vaterstadt. Seit mehreren Jahren lebt er wieder in Berlin.

O'Connell, Friederike Emilie Auguste, geborne Miethe, Porträtmalerin, geb. 1828 zu Berlin, Schülerin von Begas, lebte seit ihrer Verheiratung anfangs in Brüssel, seit 1853 in Paris, wo sie als Porträtmalerin sehr geschätzt ist und sich auch mit Radieren beschäftigt. Unter ihren Bildnissen nennen wir das der Schauspielerin Rachel, Peter d. Gr. und Katharina, Maria Theresia und Friedrich d. Gr., Edmond Lexier u. a.

Öder, Georg, Landschaftsmaler in Düsseldorf, geb. 1846 zu Aachen, widmete sich erst 1869 der Malerei und zwar als Autodidakt. Er bereiste zu diesem Zweck das bayrische Hochland, Westfalen und Holland und malte recht ansprechende, naturwahre Landschaften, z. B.: Herbstlandschaft, Waldlandschaft, große Landschaft mit Jagdstaffage von Hünten, ein Landweg, Feldabhang, Kartoffelfeld, Erinnerung an den Bilker Busch, Novembertag (Nationalgallerie in Berlin) u. a. Er erhielt in Wien 1873 und in London 1878 eine Medaille.

Oër, Theobald von, Historien- und Genremaler, geb. 9. Okt. 1807 auf dem Rittergut Nottbeck bei Sternberg in Westfalen, verlor schon im 12. Jahr völlig das Gehör, war 1826-31 Schüler von Matthäi in Dresden und 1832-36 der Akademie in Düsseldorf unter Schadow. Dann bereiste er Belgien, Frankreich, die Schweiz, Italien und Algerien und ließ sich 1839 in Dresden nieder, wo er Professor und Ehrenmitglied der Akademie ist. Unter seinen Bildern, die noch ganz den historisch-romantischen Charakter jener Düsseldorfer Zeit an sich tragen und mehr die historische Anekdote als ↔ die Historie behandeln, sind zu erwähnen: Hans Sachs, Tod der heil. Elisabeth (1835), der sterbende Beduine, und seit 1843 in Dresden entstanden: der sächsische Prinzenraub, Albrecht Dürer in Venedig von Giovanni Bellini besucht, Tassos Tod, Maria Theresia am Sarg ihres Gatten, Schiller in der Karlsschule die »Räuber« vortragend (1845), ein Predigtamtskandidat vor dem alten Dessauer, das ebenso ergötzlich ist wie der junge Offizier, der Werthers Leiden vorliest, Weimars goldne Tage unter Karl August, und 1875: Winckelmann als Bibliothekar des Grafen von Bünau sowie Leibniz vor der Königin Sophie Charlotte. Viele dieser Bilder wurden lithographiert oder gestochen. Er illustrierte die »Wurzelprinzessin« (mit Robert Reinick), das »Deutsche Balladenbuch« (1852) und die »Deutsche Geschichte in Bildern« (1855).

Ogilvie (spr. oghílwi), Clinton, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1838 zu New York, war Schüler von James Hart, besuchte nachher zweimal Europa und arbeitete eine Zeitlang in Paris. Unter seinen in der Nationalakademie zu New York ausgestellten besten Landschaften werden genannt: der Fußweg am Fluß, Flußscene in Farmington, Sommertag in Connecticut, Lauterbrunnen in der Schweiz, der Comer See, der See von Killarney und In den Wäldern.

Öhme, Ernst Erwin, Landschafts- und Genremaler, geb. 18. Sept. 1831 zu Dresden, Schüler seines Vaters Ernst Ferdinand Ö. (gest. 1855) und kurze Zeit Ludwig Richters, besuchte zwar von 1846 an die dortige Akademie, bildete sich aber mehr durch Studienreisen in Deutschland, der Schweiz, England und Frankreich. Seine Thätigkeit erstreckt sich auf Landschaften, oft mit Architektur und Genrescenen auf Tapeten in Wasserfarben als Nachahmung der Gobelins und auf Dekorationen für das Hoftheater. Zu seinen besten Bildern gehören: der virtuos gemalte Steinbruch in der sächsischen Schweiz (1860, Museum in Dresden), ein junges Paar vor der Brautnacht, Leichenbegängnis im Spreewald, Bärenjagd (Aquarell) u. a.

Öhmichen, Hugo, Genremaler, geb.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 400.