Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Alligator; Alligatorbirne; Alligatoren; Alligieren; Alliieren; Allingham; Allioli

381

Alligator - Allioli.

für die Mischsorte (m [q_{1} + q_{2}]) und den Rest mit der Quantität der zweiten Sorte dividiert". Es ist dabei gleichgültig, ob die zweite Sorte besser oder geringer ist als die erste. Sollen also 3 Pfd. feinen Silbers (a = 1000) mit 5 Pfd. einer andern Legierung zusammengeschmolzen werden, so daß (8 Pfd.) Silber vom Feingehalt 600 entsteht, so muß der Zusatz den Feingehalt ^[img] = 360 haben. 6) Zur A. gehört auch die sogen. "Kronenrechnung" von Archimedes, welche die Aufgabe zu lösen hat: Wieviel Gewichtsteile (x) eines Metalls vom spezifischen Gewicht s und wieviel Teile (y) eines andern Metalls vom spezifischen Gewicht s_{1} sind in p Gewichtsteilen einer Legierung beider vom spezifischen Gewicht t enthalten? Hier sind die beiden Gleichungen zu lösen

^[img]

aus denen man erhält

^[img]

Dabei ist jedoch zu bemerken, daß die Rechnung nicht ganz der Wirklichkeit entspricht, weil bei Legierungen in der Regel Volumveränderungen stattfinden und das spezifische Gewicht einer Legierung daher nicht ganz in der durch die zweite Gleichung ausgedrückten Weise aus den spezifischen Gewichten der beiden Metalle erhalten wird.

Alligator, der Name für drei in den Vandiemengolf an der Nordküste von Australien fallende Flüsse: West-, Süd- und Ostalligator, von denen der letzte 70 km weit schiffbar ist. Den Südalligator, welchen Schiffe von 600 Ton. 50 km aufwärts befahren können, entdeckte Leichhardt auf seiner ersten Reise 1845.

Alligatorbirne, s. Persea.

Alligatoren (Alligatoridae Gray, v. portug. lagarto, "Eidechse"), Reptilienfamilie aus der Ordnung der Krokodile, namentlich durch den Zahnbau von den verwandten Familien der Gaviale und Krokodile unterschieden; die Nackenschilder sind von den Rückenschildern getrennt, Bauchschilder sind meist vorhanden. Der Kaiman (Hechtkaiman, Champsa lucius, Alligator mississippiensis Gray, s. Tafel "Krokodile"), bis 5 m lang, mit breiter, flacher, fast hechtartiger Schnauze mit Längsleiste, 80 Zähnen, schwach entwickelten Beinen und kammartig erhobenen Schuppen auf dem Schwanz, ist auf der Oberseite schmutzig ölgrün, hier und da dunkel gefleckt, auf der Unterseite hellgelb, bewohnt alle Gewässer des südöstlichen Nordamerika bis zum 35.°, ist besonders häufig im Süden, bewegt sich auf dem Land höchst ungeschickt und langsam, ist daher hier ungemein feig, vermag nicht zu fliehen und verteidigt sich höchstens durch gewaltige Schläge mit dem Schwanz. Im Wasser ist er lebhafter und kühner, läßt sich aber durch Schläge mit einem Knüppel leicht vertreiben. In der Paarungszeit ist er erregter und gefährlich. Seine Hauptnahrung bilden Fische, doch bemächtigt er sich auch schwimmender Schafe, Ziegen, Hunde, Hirsche, Pferde. Im Winter ruht er im Schlamm vergraben, um sich vor der Kälte zu schützen. Das Weibchen trägt unfern vom Wasser im Gesträuch oder Röhricht Haufen von Blättern etc. zusammen, bettet in diese seine zahlreichen kleinen Eier, welche sich durch die Gärungswärme entwickeln, bewacht und verteidigt dieselben und führt die Jungen in kleine Tümpel, um sie vor den Männchen und großen Wasservögeln zu schützen. Man fängt den Alligator meist mit Netzen oder Schlingen und erschlägt ihn mit der Axt. Durch eine Kugel wird er nur dann schnell getötet, wenn sie das Herz oder Gehirn durchbohrt. Die Haut wird zu Schuhen und Sätteln benutzt. In den Vereinigten Staaten werden jährlich 20,000 Häute verarbeitet, meist aus den Sümpfen und Morästen Floridas. Das Fett dient als Maschinenschmiere, die stark nach Moschus duftenden Drüsen finden keine Verwendung, das Fleisch ist kaum genießbar. Man sieht ihn sehr häufig in Gefangenschaft; junge Tiere nehmen Futter und werden zahm, alte aber verschmähen in der Regel das Futter. Der Schakare (Jacare latirostris Gray) und der Brillenkaiman (J. sclerops Gray) bewohnen Südamerika, ersterer wird 4, letzterer 3 m lang; beide sind dunkel olivenbraun, grau marmoriert, unterseits grüngelblichweiß, sie lieben ruhige Flußarme und stehende Gewässer, fehlen in schnell fließenden Strömen, nähren sich von Fischen, fressen auch schwimmende Hunde und andre kleinere Tiere, fliehen den Menschen und liegen gewöhnlich bis zur Schnauzenspitze im Wasser. Zur Paarungszeit verbreiten sie starken Moschusgeruch, das Weibchen legt ca. 60 Eier von der Größe der Gänseeier in den Ufersand und bedeckt sie mit Gras. Auf dem Land ist das Tier völlig wehrlos, und auch im Wasser ist es leicht zu erlegen. Das Fleisch wird hier und da gegessen, die Moschusdrüsen geben mit Rosenwasser ein sehr starkes Parfüm, welches die bolivianischen Damen benutzen. Der Mohrenkaiman (J. nigra Gray), bis 6 m lang, oberseits schwarz, gelb gefleckt, unterseits gelblichweiß, bewohnt sehr zahlreich die Gewässer von Guayana, Nordbrasilien, Bolivia, Ecuador und Nordperu, wandert jährlich mit dem Gang der Überschwemmungen, vergräbt sich beim Austrocknen isolierter Lagunen in den Schlamm bis zur nächsten Regenzeit, während er an andern Orten das ganze Jahr hindurch thätig bleibt. Der Mohrenkaiman ist viel gefährlicher als die übrigen Arten und wird von den Eingebornen sehr gefürchtet. Er nährt sich hauptsächlich von Fischen, erbeutet aber auch Hunde, größere Vögel und kleinere A. Das Weibchen legt 30-40 Eier in eine Grube, überwacht die Jungen noch lange Zeit und verteidigt sie sehr mutig.

Alligieren (lat.), vermischen, versetzen.

Alliieren (franz.), verbünden.

Allingham (spr. -häm), William, engl. Dichter, geb. 1828 zu Ballyshannon in Irland, aber englischen Ursprungs, widmete sich früh der litterarischen Thätigkeit und veröffentlichte seine ersten Versuche im "Athenaeum" und den "Household Words". Selbständig trat er zuerst mit einem Band "Poems" (1850) auf; später folgten: "Day and night songs" (1854) und "Lawrence Bloomfield in Ireland" (1864), dessen Gegenstand, irisches Leben in unsrer Zeit, hier vielleicht zum erstenmal in erzählender Dichtung eingeführt wurde. Nachdem A. längere Zeit eine Stelle als Steuerbeamter in London bekleidet hatte, übernahm er 1874 als Nachfolger Froudes die Leitung von "Fraser's Magazine" und verheiratete sich in demselben Jahr mit der als Zeichnerin bekannten Helen Paterson. Im J. 1877 ließ er "Songs, ballads and stories" erscheinen.

Allioli, Joseph Franz, namhafter kath. Theolog, geb. 1796 zu Sulzbach, wurde 1816 Priester und studierte seit 1818 in Wien, Rom und Paris orientalische Sprachen. Seit 1823 Professor des Bibelstudiums zu Landshut, folgte er 1826 einem Ruf nach München, ward 1835 Domkapitular in Regensburg, 1838 Dompropst zu Augsburg und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München. Er starb 22. Mai. 1873 in Augsburg. A. war Herausgeber der einzigen