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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Cauteria; Cauterium antimonial; Cautio; Cauvery; Cauwer; Caux; Cav.; Cava; Cava dei Tirreni; Cavage; Cavagnole; Cavaignac

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Cauteria - Cavaignac.

schützten Lage und seiner reinen Gebirgsluft wird während der vier Saisonmonate (Juni bis September) als ein besonders gesundes und die Heilwirkung der Quellen erhöhendes gerühmt. Das Maximum der Wärme während der Sommermonate ist 30°, das Minimum 4° C. Vgl. Senac-Lagrange, Études sur C. (1875).

Cauteria (griech.), s. Ätzmittel.

Cauterium antimonial, Antimonchlorid.

Cautio (lat.), Bürgschaft, Gewährleistung (s. Kaution); c. de damno infecto, Sicherstellung wegen etwa zu besorgenden Schadens; c. de evictione, wegen etwaniger Abstreitung einer Sache seitens eines Dritten; c. de judicio sisti, sich auf Begehren vor Gericht zu stellen; c. de non amplius injuriando vel offendendo, gegen Fortsetzung von Unbilden; c. extrajudicialis, eine außergerichtliche Versicherung; c. fidejussoria, Sicherstellung durch einen Bürgen; c. indemnitatis, wegen Schadloshaltung; c. judicialis, gerichtliche Sicherstellung; c. juratoria, eidliche Sicherstellung; c. pignoraticia, durch ein Pfand geleistete Sicherstellung; c. pro expensis, Sicherstellung für Kosten; c. rati (oder: de rato oder: ratihabitionis), wegen Genehmigung des Bevollmächtigers; c. realis, sachliche Sicherstellung im Gegensatz zur c. verbalis, Sicherstellung durch bloßen Vertrag mit festgesetzter Konventionalstrafe; c. usufructuaria, vom Nutznießer geleistete Sicherstellung für richtige Rücklieferung des Objekts. Auch bedeutet C. eine Schuldurkunde; daher c. indiscreta, eine Schuldurkunde, in welcher der Schuldgrund nicht angegeben ist.

Cauvery, Fluß, s. Kaweri.

Cauwer, Emile de, belg. Maler, geb. 1828 zu Gent als Sohn des Professors und Direktors der dortigen Akademie, Joseph de C.-Ronse, dessen Schüler er wurde. Er widmete sich vorzugsweise der Architekturmalerei, kam aber trotz großer Sorgfalt der Ausführung über das Mittelmäßige selten hinaus. Sein Kolorit war hart und trocken und ließ die tiefere malerische Auffassung vermissen. C. lebte später längere Zeit in Brüssel, nachher in Bremen, Breslau und endlich in Berlin, wo er 30. Jan. 1873 starb. - Ein jüngerer Bruder, Léopold de C., hat sich als Tiermaler bekannt gemacht.

Caux (Pays de C., spr. pe-ih do koh), Landschaft im franz. Departement Niederseine, die sich zwischen der Seine und dem Meer erstreckt und durch große Fruchtbarkeit und Reichtum an Obstbäumen, herrlichem Vieh und Geflügel auszeichnet. Alte Hauptstadt des Ländchens ist Caudebec.

Caux, Salomon de, s. Caus.

Cav., Abkürzung: 1) bei zoolog. Namen für Ph. Cavolini (geb. 1756 zu Neapel, gest. 1810 als Professor der Zoologie daselbst, schrieb über Seetiere); -

2) bei botan. Namen für A. J. ^[Antonio Joseph] Cavanilles (s. d.).

Cava (vena) inferior, untere Hohlvene, aus den beiden Hüftvenen; cava (vena) superior, aus den beiden unbegrannten Venen gebildet.

Cava dei Tirreni, Stadt in der ital. Provinz Salerno, in einem malerischen, fruchtbaren Thalbecken an der Eisenbahn von Neapel nach Salerno, alter Bischofsitz, hat eine Kathedrale und (1881) 6339 Einw., welche Seiden-, Schafwoll-, Leinen- und Baumwollgewebe fabrizieren. Dabei am Fuß des Bergs Fenestra die berühmte, im 11. Jahrh. gegründete Benediktinerabtei der heiligen Dreifaltigkeit, mit wichtigem Archiv und berühmter Bibliothek.

Cavage (franz., spr. -wahsch), Einkellern, Einlagerung von Waren in Keller; auch der Lohn dafür.

Cavagnole (spr. kawangjoll), Glücksspiel, s. Biribi.

Cavaignac (spr. kawanjack), 1) Jean Baptiste, franz. General und Mitglied des Nationalkonvents, geb. 1762 zu Gordon in der Gascogne, war 1789 Advokat beim Parlament zu Toulouse, schloß sich der Revolution an und wurde 1792 in den Konvent gewählt, wo er unbedingt für den Tod des Königs stimmte, ohne jedoch der extremen Partei Robespierres anzugehören. Als General versuchte er beim Aufstand der Bergpartei vom 1. Prairial III (20. Mai 1795) vergeblich, die aufrührerische Menge vom Sitzungssaal des Konvents abzuhalten. Am 13. Vendémiaire (5. Okt. 1795) befehligte er unter Bonaparte die Konventstruppen und half den Aufstand der Sektionen niederschmettern. Während des Direktoriums war er Mitglied des Rats der Fünfhundert, Stadtzolleinnehmer, endlich Lotterieverweser. Unter dem Konsulat wurde er als außerordentlicher Generalkommissar nach dem arabischen Seehafen Maskat geschickt, ohne jedoch daselbst etwas auszurichten. 1806 von Joseph Napoleon als Domänenverwalter nach Neapel berufen, wurde er unter Murat, Josephs Nachfolger, Staatsrat. Als Napoleon I. die im Ausland angestellten Franzosen zurückrief, ging auch C. nach Frankreich zurück und ward im März 1815 zum Präfekten des Departements Somme ernannt, hatte aber diese Stelle noch nicht angetreten, als die zweite Restauration eintrat. Durch das sogen. Amnestiegesetz vom 12. Jan. 1816 sah sich C. als Königsmörder genötigt, nach Brüssel auszuwandern, wo er 24. März 1829 starb.

2) Louis Eugène, franz. General, Sohn des vorigen, geb. 15. Okt. 1802 zu Paris, ward auf der polytechnischen Schule für das Geniekorps gebildet, diente dann als Unterleutnant und besuchte die höhere Militärschule zu Metz. 1827 nahm er an der Expedition nach Griechenland teil und ward Hauptmann. Wegen Teilnahme an republikanischen Gesellschaften schickte ihn die Juliregierung 1832 nach Algerien, wo er sich 1836 bei der Einnahme von Tlemsen so auszeichnete, daß ihn Marschall Clauzel mit 500 Freiwilligen in jener gefährdeten Position als Befehlshaber zurückließ. Durch Umsicht, Ausdauer, kalten Mut und seltenes Organisationstalent that sich C. schon damals hervor. Nach kurzem Rücktritt aus Gesundheitsrücksichten übernahm er das Kommando des 2. Bataillons der leichten afrikanischen Infanterie, der sogen. Zephyrs, stürmte mit diesen 15. März 1840 Scherschel und hielt den Platz zehn Wochen gegen eine Übermacht, trotz schwerer Verwundung doch das Kommando nicht abgebend, bis zum 2. Mai. Als Oberstleutnant der Zuaven zeichnete er sich darauf bei der Expedition auf Medea, bei dem Übergang über den Schaba el Ketta gegen die Beni Menad und vor Tagdempt aus. 1841 zum Obersten der Zuaven ernannt, focht er mit großer Auszeichnung 28. April 1842 in der Mitidscha und 15. Sept. bei El Harburg gegen die Beni Raschel, focht 1844 bei Isly mit, wurde Brigadegeneral und 1847 Gouverneur von Oran. Nach der Februarrevolution ward er 2. März 1848 zum Divisionsgeneral und Generalgouverneur von Algerien ernannt. Nach dem Attentat vom 15. Mai gegen die Nationalversammlung übernahm er das Kriegsministerium. Zur Unterdrückung des Aufstandes vom 23. Juni übertrug ihm die Nationalversammlung einstimmig die Militärdiktatur. Nachdem er in viertägigem blutigen Kampf den Aufstand niedergeworfen, wurde er von der Nationalversammlung einstimmig zum Chef der Exekutivgewalt, d. h. zum verantwortlichen Staatsoberhaupt der Republik, ernannt. Er stellte nun Ordnung

^[Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.]