Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Clarke's Fork; Clarkia; Clarone; Clary und Aldringen; Clasen; Clasp; Classen; Classici autores; Classicus

160

Clarke's Fork - Classicus.

reign and quasi-sovereign states, debts etc." (2. Aufl. 1879). Auch eine englische Grammatik und Wörterbuch hat er herausgegeben und zahlreiche Denkschriften zur Ethnologie und vergleichenden Mythologie veröffentlicht, z. B. "The prae-Hellenic inhabitants of Asia minor" (1864); "The tide of the Caucasus" (1873); "The Guarani of Brazil" (1875); "Serpent and Siva worship and mythology" (1876); "The Rhita and Rhita-Peruvian epoch" (1877); "Himalayan origin and connection of the Magyar and Arian" (1878).

Clarke's Fork (spr. klárks fohrk), einer der Quellströme des Columbiaflusses, entsteht durch Vereinigung der Flüsse Flathead und Bitter Rood. Ersterer entspringt auf britischem Gebiet, in der Nähe des Kutanaypasses, fließt in südlicher Richtung durch den Flatheadsee (862 m) und vereinigt sich unter 47° 20' nördl. Br. mit dem am Clarkespaß entspringenden und beim Hellgate (Höllenthor) ein enges Defilee durchfließenden Bitter Rood. Der vereinigte Fluß hält im allgemeinen eine nordwestliche Richtung bei, durchfließt den Kahspelm- oder Pend d'Oreilles-See und mündet dicht an der Grenze, auf britischem Gebiet (49° nördl. Br.), in den Columbia. Die Länge des C. beträgt über 600 km.

Clarkia Pursh, Gattung aus der Familie der Onagrarieen, Sommergewächse in Kalifornien, werden häufig als Zierpflanzen kultiviert. C. elegans Dougl. hat einen 50 cm hohen, grünlich rosenroten Stengel, eirunde, gezähnelte, bläulichgrüne, glatte Blätter und einzelne, winkelständige, lila- oder fleischfarbige Blüten. C. pulchella Pursh, mit purpurroten Blüten, wird wie die vorige in zahlreichen Varietäten, auch mit gefüllten Blüten kultiviert.

Clarone, s. Bassetthorn.

Clary und Aldringen, fürstliches Haus in Österreich und Böhmen dessen Ahn Bernhard von Clary, ein Florentiner, 1363 vom Kaiser Karl IV. das Indigenat zu Riva in Tirol erhielt. Franz von Clary erwarb sich 1623 ansehnliche Güter in Böhmen und wurde 1625 vom Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Sein Sohn Hieronymus, geb. 1610, diente im kaiserlichen Heer von der Pike auf bis zum Generalmajor, erbte durch seine Heirat (1637) mit Anna, der Schwester des Reichsgrafen von Aldringen (s. Aldringer), die Aldringenschen Güter und Titel und ward 1660 zum Grafen von C. erhoben; er starb 1671. Sein Urenkel Franz Wenzel, geb. 8. März 1706, k. k. Wirklicher Geheimer Rat und Obersthof- und Landjägermeister, wurde 2. Febr. 1767 vom Kaiser Joseph II. in den Reichsfürstenstand erhoben; starb 21. Juni 1788. Von dieser fürstlichen Linie sind Leopold, geb. 2. Jan. 1736 zu Prag, gest. 23. Nov. 1800 in Wien, als Jurist, Staatsmann (1775 Hofvizekanzler) und Historiker thätig, und Karl Joseph, geb. 2. Dez. 1777 zu Wien, gest. 31. Mai 1831 daselbst, Enkel des Fürsten von Ligne, Litteratur- und Kunstfreund, zu nennen. Die Besitzungen dieser Familie, zu denen außer der Fideikommißherrschaft Teplitz (88 qkm mit 12,000 Einw.) noch die Schutzstadt Graupen (25 qkm mit 2300 Einw.) und die Herrschaft Binsdorf (68 qkm mit 6200 Einw.) gehören, sind gegenwärtig in der Hand des Fürsten Edmund Moritz, geb. 3. Febr. 1813, k. k. Kämmerers, seit 1841 mit einer Tochter des österreichischen Staatsministers Grafen von Ficquelmont vermählt. Eine Nebenlinie ohne den Beinamen Aldringen besaß das Gut Sparbersbach und wurde 1627 vom Kaiser Ferdinand III. in den Freiherrenstand und 1687 in den Grafenstand erhoben.

Clasen, 1) Karl, Maler, geb. 1812 zu Düsseldorf, ward 1830 Schüler der Düsseldorfer Malerakademie, wurde aber durch widrige Verhältnisse gezwungen, einige Zeit der Lithographie obzuliegen, und bildete sich dann unter der Leitung des Direktors Wilhelm v. Schadow zum Historienmaler aus. Er zeichnet mit seltener Feinheit und großer Sorgfalt. Unter seinen frühern Bildern hat sich Graf Rudolf von Habsburg, dem zu einem Kranken gehenden Priester sein Roß überlassend, den meisten Beifall erworben. Nächstdem sind sein heil. Sixtus auf seinem Todesgang und die Wiedererweckung von Jairi Töchterlein hervorzuheben. Seine bedeutendste Zeichnung ist die allegorische Darstellung des menschlichen Lebenswegs.

2) Lorenz, Maler, geb. 14. Dez. 1812 zu Düsseldorf, Vetter des vorigen, trat 1829 als Schüler in die dortige Akademie und malte hier unter Leitung Theodor Hildebrands und später Schadows, wobei er zugleich auch schriftstellerisch thätig war und Kunstkritiken für verschiedene Blätter schrieb. 1850 siedelte er nach Berlin und später nach Leipzig über. Seine Bilder zeichnen sich durch geistvolle Auffassung und geschickte Gruppierung aus; doch entbehren sie bisweilen einer tiefern Charakteristik. Die ersten derselben behandelten biblische Gegenstände. Bedeutender waren seine historischen Gemälde: der Sängerkrieg auf der Wartburg, Chlodwigs Bekehrung durch Klothilde, Konrad der Salier und Gisela, wegen ihrer zu nahen Verwandtschaft von den Bischöfen von Mainz und Trier zur Scheidung aufgefordert (1847), sowie das Bild Kaiser Konrads II. für den Römer in Frankfurt a. M. Im Rathaussaal zu Elberfeld führte er 1844 das Fresko: die Segnungen des Friedens und des Gewerbfleißes in historisch-symbolischer Darstellung aus. Das bekannteste Werk Clasens ist eine große Germania auf der Wacht am Rhein (im Rathaus zu Krefeld und 1871 wiederholt), die in zahllosen Nachbildungen, namentlich während des Kriegs von 1870/71, verbreitet wurde und in der Germania auf dem Meer ein Seitenstück fand.

Clasp, eine metallene "Spange", die, mit dem Namen einer hervorragenden Kriegsbegebenheit oder der Jahreszahl eines Feldzugs versehen, auf dem Band militärischer Ehrenzeichen getragen wird. Ursprünglich englisch, ist der C. auch in Frankreich und andern Staaten gebräuchlich geworden.

Classen, Johannes, Philolog, geb. 21. Nov. 1805 zu Hamburg, studierte in Leipzig und Bonn, habilitierte sich 1829 in Bonn, war 1832 als Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin angestellt, 1833 Professor am Katharineum in Lübeck, 1853 Direktor des Gymnasiums in Frankfurt a. M., 1864 des Johanneums in Hamburg; 1874 trat er in den Ruhestand. Sein Hauptwerk ist die Ausgabe des Thukydides mit deutschen Anmerkungen (Berl. 1862 bis 1878, 8 Bde.; zum Teil in neuen Auflagen). Hervorzuheben sind auch seine "Symbolae criticae" (Frankf. 1859-63) und besonders die "Beobachtungen über den Homerischen Sprachgebrauch" (das. 1867). Außerdem hat C. Biographien von Friedrich Jacob, Direktor des Katharineums in Lübeck (Jena 1856), von dem Philologen Micyllus (Frankf. 1859) und von B. G. Niebuhr (Gotha 1876) verfaßt.

Classici autores (lat.), s. Klassiker.

Classicus, Julius, ein Häuptling der Trevirer, der anfangs im römischen Heer gegen die unter Civilis (s. d.) aufgestandenen Bataver diente, aber bei dem glücklichen Fortgang des Aufstandes sich mit seinen Landsleuten an Civilis anschloß. Er kämpfte längere Zeit gemeinschaftlich mit Civilis, wurde aber

^[Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.]