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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Cordyceps; Cordyline; Coregonus; Corella

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Cordyceps - Corella.

Heer zersprengte und Gaeta zur Ergebung zwang. C. wurde nun zum Vizekönig ernannt, erregte aber durch die große Beliebtheit, die er mittels kluger und umsichtiger Verwaltung gewann, die Eifersucht des Königs Ferdinand, der ihn 1506 unter äußern Auszeichnungen nach Spanien zurückrief, wo er vom Hof zurückgezogen lebte und 2. Dez. 1515 starb. Er war der Begründer der militärischen Größe Spaniens. Vgl. "Cronica del grancapitano Gonsalvo Hernandez de C." (Sevilla 1582); Duponcet, Histoire de Gonsalvo de C. (Par. 1714).

2) Gonsalvo Hernandez de C., Fürst von Maratra, span. General, diente von Jugend auf, besonders in den Niederlanden, erhielt von Spinola das Kommando in der Pfalz, besiegte 6. Mai 1622 mit Tilly den Markgrafen von Baden bei Wimpfen, wandte sich dann nach den Niederlanden und schlug 29. Aug. Mansfeld und Christian von Braunschweig bei Fleurus. 1628 zum Generalgouverneur von Mailand ernannt, half er den zwischen Spanien und Frankreich wegen des Veltlins entstandenen Krieg beilegen, eroberte im mantuanischen Erbfolgekrieg Montferrat, hob aber die Belagerung von Casale zu voreilig auf und ward deshalb seines Gouvernements entsetzt. Noch einmal befehligte er 1632 in den Niederlanden und starb 16. Febr. 1645.

3) Don Luis Fernandez de, span. General, geb. 1799 zu Cadiz, erklärte sich als Offizier 1820 entschieden gegen die Proklamierung der Konstitution von 1812 und bereitete mit dem König den Aufstand der Garden 7. Juli 1822 vor, mußte aber nach Paris fliehen. Er diente sodann in der Glaubensarmee unter Quesada in Navarra und später im Korps des Herzogs von Angoulême. Er mißbilligte jedoch die Reaktionsmaßregeln der Regierungsjunta von Oyarzun und bewirkte durch Martignac deren Auflösung. Als Günstling des Königs stieg er von Stufe zu Stufe. 1824 zum Generalmajor befördert, wurde er 1825 Gesandtschaftssekretär in Paris, 1827 Geschäftsträger in Kopenhagen, dann außerordentlicher Gesandter zu Berlin. 1832 zum Gesandten in Lissabon ernannt, unterstützte er die Sache Dom Miguels. Nach dem Tod Ferdinands VII. bei Don Karlos verdächtigt, schloß er sich der Gegenpartei an, focht unter den Christinos und ward 1835 Oberbefehlshaber der Nordarmee. Dieser Stelle war er aber nicht gewachsen und mußte daher seine Entlassung nehmen. Nach der Revolution von La Granja und der Herstellung der Konstitution von 1812 ging er nach Frankreich; doch beschwor er die Konstitution und beobachtete von Paris aus die Vorgänge in Spanien. Als er bei der Ministerkrisis im Dezember 1836 übergangen wurde, versuchte er, sich den Exaltados anzuschließen; aber seine Bewerbungen um die Volksgunst blieben fruchtlos, und als er endlich von Pamplona zum Abgeordneten bei den Cortes ernannt worden, raubte ihm sein schwankendes Benehmen vollends alles Vertrauen. Er stellte sich im November 1838 mit Narvaez an die Spitze einer Bewegung in Sevilla, mußte als Nebenbuhler Esparteros die Flucht ergreifen und starb 29. April 1840 in Lissabon.

Cordyceps Fr., Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten und der Ordnung der Askomyceten, auf Insektenleichen wachsend, aus denen die ziemlich großen, gestielten, keulenförmigen, fleischigen und meist gelb gefärbten Fruchtkörper hervorkommen, in deren keulenförmigen Teil die zahlreichen kleinen Perithecien mit nach außen sehender Mündung eingesenkt sind. C. militaris Link, mit orangefarbener, bis 5 cm hoher Keule, in Wäldern auf toten Raupen und Schmetterlingspuppen. Die in den Sporenschläuchen enthaltenen fadenförmigen Sporen werden zur Reifezeit aus den Perithecienmündungen ausgestoßen. Auf feuchter Unterlage entwickeln sich aus den Keimschläuchen der Sporen quirlig verzweigte Fruchthyphen, welche Reihen von runden Konidien abschnüren; letztere lassen, auf den Körper gesunder Insekten gebracht, ihre Keimschläuche in denselben eindringen; diese entwickeln dort cylindrische Konidien, die sich im Blute des Tiers lebhaft vermehren und dadurch Erkrankung und zuletzt den Tod desselben verursachen. Auf den Leichen bildet der Pilz zunächst aus den Cylinderkonidien wiederum konidientragende Hyphen, als zweite Fruchtform erscheinen die früher als Isaria betriebenen Konidienträger, die senkrecht sich erhebende, bis 4 cm hohe, verzweigte Hyphenbüschel mit keuligen Enden darstellen; in einzelnen Fällen treten auch die charakteristischen Perithecienträger von C. aus der Leiche des Insekts hervor. Es springt hiernach die Analogie des Pilzes mit der nur in der Konidienform bekannten Botrytis Bassiana in die Augen, welche die Ursache der Muscardine genannten Krankheit der Seidenraupen ist, und es gewinnt die Vermutung Raum, daß auch von diesem Pilz eine dem C. gleiche oder ähnliche perithecientragende Fruktifikationsform existiert.

Cordyline Comm., Gattung aus der Familie der Liliaceen, Ausläufer treibende Bäume oder Halbsträucher mit ganzen, langen, schwertförmigen oder linealen Blättern, reichblütigen Blütenrispen und mehrsamigen Beeren. Die Cordylinen, welche vorzugsweise in Australien und auf den Inseln des Großen Ozeans heimisch sind, werden sehr allgemein mit den Dracänen zusammengefaßt und selbst als Dracänen (s. Dracaena) bezeichnet. Sie unterscheiden sich aber von diesen durch die mehr als dreisamigen Beeren, durch die in einem mehr oder minder spitzen Winkel vom Hauptblattnerv sich trennenden und im Rand verlaufenden Blattnerven und durch die Bildung von Ausläufern. C. Eschscholtziana Mart. (C. heliconiaefolia Otto et Dietr., Dracaena brasiliensis s. esculenta hort.), von den Südseeinseln, wird in Brasilien, Japan und China kultiviert, ist baumartig, mit ziemlich breiten Blättern, und hat eßbare Wurzeln (Stolonen), welche eine nahrhafte und gesunde Speise darbieten und als "Ti" benutzt werden. C. australis Hook., aus Neuseeland, ist ebenfalls baumartig, auch bei uns über 4 m hoch, bisweilen verästelt, mit sehr schöner lebhaft grüner Krone. C. superbiens C. Koch (C. indivisa hort.), mit steif abstehenden, schmalen Blättern, aus Neuseeland. C. Terminalis Kth., auf den Sundainseln, Molukken, Philippinen, in Ostindien, Hinterindien und China, wird überall kultiviert, zu Hecken verwendet, die Wurzeln werden geröstet gegessen, zur Branntweinbrennerei und als Heilmittel benutzt, die Blätter dienen zum Dachdecken. Variiert sehr stark, auch mit roten und weißen Blättern. C. rubra Hüg. (Dracaena rubra), aus Neuseeland, ist namentlich in Nordostdeutschland eine der gewöhnlichsten Zimmerpflanzen (sogen. Palme), die z. B. in Berlin zu vielen Tausenden herangezogen wird. Auch die übrigen genannten und viele andre Arten werden als Zierpflanzen kultiviert.

Coregonus, Renke.

Corella, s. Papageien.

Corella, Stadt in der span. Provinz Navarra, am Alhama, mit (1878) 5613 Einw., liefert viel Getreide, Hanf, Wein, Öl und Lakritzensaft und besitzt eine sehr besuchte Septembermesse.

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