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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Cubado - Cuenca.

isla de C." (Madr. 1880). Über die jüngsten Ereignisse vgl. O'Kelly, The Mambi land (New York 1874); Zaragoza, Las insurrecciones en C. (Madr. 1873-1874, 2 Bde.); Larrinaga, Die wirtschaftliche Lage Cubas (Leipz. 1881).

Cubado, Längenmaß, s. Covado.

Cubalack, s. Gelbholz.

Cubango, Fluß in Südwestafrika, dessen Quellen in Benguela liegen, der aber seinen Lauf in südliche, noch ungenügend erforschte Länder nimmt, und von dem es noch ungewiß ist, ob er der Oberlauf des in den Ngamisee mündenden Tonka oder des zum Sambesi eilenden Tschobe ist.

Cubebae (lat.), s. v. w. Kubeben, s. Piper.

Cubicularius (lat.), Kammerdiener bei den alten Römern, der namentlich auch die Besuche anzumelden hatte. Vgl. Gladiatoren.

Cubiculum (lat.), Zimmer, besonders Schlafzimmer; Grab eines Märtyrers, bei den ersten Christen zu gottesdienstlichen Versammlungen benutzt, daher s. v. w. Bethaus, Kapelle.

Cubières (spr. kübjähr), Amadée Louis Despans de, franz. General, geb. 4. März 1786 zu Paris, machte die Feldzüge des Kaiserreichs mit und wurde 1815 Oberst. Während der Restauration zuerst Obersteuereinnehmer, dann Oberst, zog er mit nach Morea und ward 1829 Brigadegeneral, 1830 Divisionsgeneral und Pair von Frankreich und 1840 Kriegsminister. Wegen Bestechung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, Teste, um die Konzession zu einer Steinsalzmine zu erhalten, und sodann wegen Unterschlagung eines Teils der Bestechungssumme ward C. 1847 zur bürgerlichen Degradation und zu 10,000 Frank Geldbuße verurteilt, aber 1852 rehabilitiert. Er starb 6. Aug. 1853 in Paris.

Cubit (spr. kjnhbit, Covid), älteres engl. Ellenmaß, noch gebräuchlichen den engl. Kolonien, = 0,457 m.

Cubitus (lat.), Vorderarm, altröm. Längenmaß, vom Ellbogen an bis zur Spitze des Mittelfingers, = 6 Handbreiten (palmi), 24 Finger (digiti) oder 1½ römische Fuß (0,4436 m).

Cubras, in Südamerika Abkömmlinge von Mulatten und Negern.

Cubzac (spr. kübsack), Dorf im franz. Departement Gironde, Arrondissement Bordeaux, rechts an der Dordogne, mit 965 Einw. und einer 1840 erbauten Hängebrücke, 550 m, mit den Landviadukten 1545 m lang, 28 m über dem Flusse, so daß Seeschiffe unter derselben passieren konnten. Dieselbe wurde infolge eines Orkans teilweise zerstört und mußte durch eine Brücke mit vollen Wandungen ersetzt werden. 3 km nördlich die Stadt St.-André de Cubzac (s. d.).

Cuchilla (span., portug. Coxilha, spr. kutschillja, "Messer"), ein Ausdruck, mit welchem man namentlich im spanischen Amerika felsige Bergzüge mit sehr scharfem Kamm bezeichnet. Beispiele sind die C. grande, C. de Haedo und C. de Santa Ana in Uruguay, die Cuchillas von Baracoa und Quivican auf Cuba, wo sie sich je von der Nordküste erheben, und die C. firme auf Puerto Rico. Mit Unrecht führen diesen Namen auch die wellenförmigen Anschwellungen des Bodens in Entre Rios (Argentinische Republik) und die steilen Thalhänge des Rio Negro (Patagonien).

Cucujo, s. Feuerfliege.

Cucullaris musculus, Mönchskappenmuskel.

Cucullus (lat.), Kapuze. C. non facit monachum, Sprichwort: die Kutte macht nicht den Mönch.

Cuculus, Kuckuck; Cuculidae (Kuckucke), Familie aus der Ordnung der Klettervögel.

Cucumella, etrusk. Grabhügel bei Volci (s. d.).

Cucumis, Gurke. C. Melo, s. Melone.

Cucurbita, Kürbis; auch Schröpfkopf.

Cúcuta, 1) (El Rosaria de C.) Stadt im Staat Santander der Bundesrepublik Kolumbien, in fruchtbarem Thal, in dem Kakao, Kaffee, Tabak und Zucker gebaut werden, 378 m ü. M. und nicht weit vom Rio Tachira, mit (1870) 4497 Einw. C. ist bekannt durch den Kongreß vom Jahr 1821, der die Vereinigung Venezuelas, Neugranadas und der Presidencia von Quito (Ecuador) zur "Zentralrepublik von Kolumbien" proklamierte. -

2) (San José de C.) Stadt im Staat Santander der Bundesrepublik Kolumbien, an der Grenze von Venezuela, 294 m ü. M., ist gut gebaut, hat ein Theater, ein Hospital, eine Druckerei und (1870) 9226 Einw., die lebhaften Handel mit Kakao und Kaffee treiben. Ein Erdbeben zerstörte die Stadt 1875, sie wurde aber schöner als zuvor wieder aufgebaut.

Cudbear (engl., spr. köddber), s. Orseille.

Cuddapah, ind. Distrikt, s. Kadapa.

Cuddy, arab. Hohlmaß, = 7,570 Lit.

Cudowa, Ort, s. Kudowa.

Cudworth (spr. ködd-), Ralph, engl. Theosoph und Mystiker, geb. 1617 zu Aller in der Grafschaft Somerset (England), seit 1645 Professor zu Cambridge, wo er 1688 starb. Derselbe hat in seinem Hauptwerk, das unter dem Titel: "The true intellectual system of the universe" (Lond. 1678, neue Ausg. 1839; lat. Übersetzung von Mosheim, Jena 1733; 2. Aufl., Leiden 1773) erschien, eine platonisierende Naturphilosophie, in seiner nachgelassenen Schrift "Treatise concerning eternal and immutable morality" (Lond. 1731) die Grundzüge einer natürlichen Moral aufgestellt, von welchen die erstere die mechanistische Naturauffassung der Physiker sowie den Atheismus in allen Gestalten zu widerlegen, die letztere die gesamte Tugend- und Pflichtenlehre auf unmittelbar einleuchtende Urteile der sittlichen Vernunft zu begründen bestimmt ist. Zu ersterm Zweck bedient sich C. der Hypothese einer plastischen Natur, welche nach dem im göttlichen Verstand vorhandene und durch den göttlichen Willen ihr eingepflanzten idealen Urbild ihre infolgedessen zweckmäßig erscheinenden Bildungen hervorbringt, also weder, wie der Naturmechanismus der Atheisten, gottverlassen, noch, wie die mit Gott identische Natur der Pantheisten, selbst göttlich, sondern, als dem Gesetz Gottes folgende bewegende Kraft im Innern der Dinge, die Dienerin Gottes ist. Dieselbe prägt daher nicht nur jedem der durch sie hervorgebrachten Dinge den Stempel seiner im göttlichen Verstand enthaltenen Idee als Zeichen (Signatur) auf, sondern ermöglicht auch, daß die gesamte Natur als eine Offenbarung Gottes angesehen werden kann, wie anderseits die in der jüdischen Kabbala, aus welcher auch die griechischen Weisen geschöpft haben sollen, enthaltene geheime Weisheit als eine solche angesehen und demgemäß ausgelegt werden muß. Die Existenz einer sittlichen (praktischen) Vernunft aber folgt, ähnlich wie bei Kant, daraus, weil die sittlichen Urteile unmittelbar evident und schlechthin verbindlich sind und daher weder (sensualistisch) aus sinnlichen Erfahrungen und Thatsachen noch (positivistisch) aus bloß konventioneller Übereinkunft und bürgerlicher Gesetzgebung stammen können.

Cuenca (spr. kuénka), span. Provinz in Neukastilien, grenzt im N. an die Provinz Guadalajara, im NO. an Teruel, im O. an Valencia, im S. an Albacete, im SW. an Ciudad Real, im W. an Toledo und Madrid und hat einen Flächenraum von 17,419 qkm (316,3 QM.). Das Land ist im nördlichen, mittlern

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