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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Goethe

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Goethe (Ausgaben seiner Werke; Briefwechsel etc.).

Fig. 8) seit 1880 zu Berlin aufgestellt. Von Abgüssen viel verbreitet sind die charakteristische Statuette und die Büste Rauchs. Vgl. Schröer, Goethes äußere Erscheinung (Wien 1877); Rollett, Die Goethebildnisse (das. 1883). Zahllos sind die Illustrationen (Kupferstiche, Holzschnitte und Lithographien) zu seinen Schriften. Wir erinnern nur an die Umrisse zum "Faust" von Peter v. Cornelius und Retzsch und an die Illustrationen zu "Reineke Fuchs" von W. v. Kaulbach. Von jüngern dahin gehörigen Arbeiten ragen hervor: die Zeichnungen zum "Faust" von Engelbert Seibertz, die Kartons zu Goethes Werken von Kaulbach und die neuern von Arth. v. Ramberg, die "Goethe-Galerie" (Charaktere aus Goethes Werken) von Fr. Pecht und v. Ramberg. Musikalische Kompositionen zu Goetheschen Dichtungen haben wir von Mozart, Beethoven, Reichardt, Himmel, Zumsteeg, Romberg, Zelter, Fürst Radziwill, Franz Schubert, Löwe, Felix Mendelssohn, M. Hauptmann, R. Schumann, Ed. Lassen, Fr. Liszt, Brahms.

Ausgaben von Goethes Werken.

Eine Übersicht alles dessen, was von Goethes Schriften und Briefen nebst sonstigen Aufzeichnungen nach und nach erschienen ist, gewährt S. Hirzels "Neuestes Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek" (Leipz. 1874; mit Nachträgen und Fortsetzung hrsg. von L. Hirzel, 1884). Die ersten Ausgaben der Werke waren unberechtigte Nachdruckssammlungen: "Goethes Schriften" (Berl., bei Himburg, 1775, 2 Bde.; 3. Aufl. 1779, 4 Bde.) und "Goethes Schriften" (Karlsr. 1778-80, 4 Bde.). Die erste vom Dichter selbst besorgte Ausgabe waren "Goethes Schriften" in 8 Bänden (Leipz., bei Göschen, 1787-90); ihr folgten "Goethes neue Schriften" (Berl., bei Unger, 1792-1800, 7 Bde.; nachgedruckt, Mannh. 1801, 8 Bde.), dann die drei Cottaschen Ausgaben: "Goethes Werke" in 13 Bänden (Tübing. 1806-10), "Goethes Werke" in 20 Bänden (das. 1815-19) und "Goethes Werke, vollständige Ausgabe letzter Hand" (das. 1827-31, 40 Bde.), ergänzt durch "Goethes nachgelassene Werke" (das. 1833-42, 20 Bde.). Auf der Ausgabe letzter Hand beruhen: "Goethes poetische und prosaische Werke", Prachtausgabe in 2 Bänden (Tübing. 1836-37); "Goethes sämtliche Werke", vollständige, neugeordnete Ausgabe (das. 1840, 40 Bde.); "Goethes sämtliche Werke" (das. 1850-51 u. 1858, 30 Bde.); "Goethes sämtliche Werke" (mit Biographie des Dichters von Gödeke, das. 1866-68, in 3 Ausgaben: Großoktav und Miniatur [36 Bde.], Taschenformat [40 Bde.]). Nach dem Erlöschen der Cottaschen Privilegien erschienen die kritischen, auf der Vergleichung der Originaldrucke beruhenden Ausgaben: "Goethes Werke", herausgegeben von H. Kurz (Hildburgh. 1868-69, 12 Bde.); "Goethes sämtliche Werke", herausgegeben von Biedermann, Düntzer, Löper, Strehlke u. a. (Berl., bei Hempel, 1868-79, 36 Bde.; 2. Oktavausg. 1883 ff.); "Goethes sämtliche Werke", mit Einleitungen von K. Gödeke (Stuttg., bei Cotta, in verschiedenen Ausgaben, zuletzt 1881, 15 Oktavbände); ferner illustrierte Ausgaben: Berlin, bei Grote (20 Bde., 1870 u. öfter), und von der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart (1882-85, 5 Bde.). Eine große, alles umfassende kritische Ausgabe der Goetheschen Werke wird von der Goethe-Gesellschaft (s. unten) geplant und soll schon in den nächsten Jahren zu erscheinen beginnen. Die Dichtungen und Briefe Goethes aus den Jahren 1764-76 auf Grund der ersten Ausgaben gab Salomon Hirzel im Verein mit M. Bernays unter dem Titel: "Der junge G." (mit einer Einleitung des letztern, Leipz. 1875, 3 Bde.) heraus.

Goethes Briefwechsel, Unterhaltungen etc.

Das Leben und die Schriften Goethes haben eine besondere, überaus reiche Litteratur hervorgerufen, die noch fortwährend im Anwachsen begriffen ist, ja sich stellenweise zu einer förmlichen "Goethe-Wissenschaft", "Goethe-Philologie" durchgebildet und gelegentlich verbildet hat. Eine der wichtigsten Quellen für das Verständnis des innern Lebens Goethes sind seine zahlreichen Briefe, von denen neuerdings Strehlke ein "Verzeichnis unter Angabe von Quelle, Ort, Datum und Anfangsworten" (Berl. 1881-84, 3 Bde.) veröffentlicht hat. Als allgemeine Briefsammlungen sind zu nennen: Döring, Goethes Briefe in den Jahren 1768-1832 (Leipz. 1837); Riemer, Briefe von und an G. (das. 1846) und "Goethes Briefe" (Berl. 1861-68, 3 Bde.). Eine Auswahl aus "Goethes Jugendbriefen" gab Fielitz (Berl. 1880, mit Erläuterungen) heraus. Von speziellen Korrespondenzen sind anzuführen: die aus Leipzig geschriebenen Briefe Goethes an seine Schwester Cornelia und an Behrisch ("Goethe-Jahrbuch", Bd. 7), die "Briefe an Leipziger Freunde" (hrsg. von O. Jahn, Leipz. 1849; 2. Aufl. 1867), die Briefe an Herder ("Aus Herders Nachlaß", Bd. 1, Frankf. 1857), an Lotte und Kestner ("G. und Werther", 2. Aufl., Stuttg. 1855), an Merck (in den drei Wagnerschen Sammlungen, Darmst. 1835 u. 1838 und Leipz. 1847), an Lavater 1774-1785 (hrsg. von H. Hirzel, das. 1833), an die Gräfin Auguste von Stolberg (das. 1839, neue Ausg. 1881), an Johanna Fahlmer (hrsg. von Urlichs, das. 1874), an Frau v. Stein 1776-1828 (hrsg. von Schöll, Weim. 1848-51, 3 Bde.; neue Ausg. von Fielitz, Frankf. 1883-85, 2 Bde.), an A. W. Schlegel (Leipz. 1846); ferner: "Briefe und Aufsätze aus den Jahren 1766-1786" (hrsg. von A. Schöll, das. 1846); "Briefwechsel mit F. H. Jacobi" (das. 1847); "Briefwechsel zwischen G. und Knebel 1774-1832" (hrsg. von Guhrauer, das. 1851, 2 Bde.); "Kurzer Briefwechsel zwischen Klopstock und G. 1776" (das. 1833); "Briefwechsel zwischen Schiller und G. in den Jahren 1794-1805" (Stuttg. 1828-1829, 6 Bde.; 4. vermehrte Ausg. 1881); "Briefwechsel zwischen G. und Zelter 1796-1832" (hrsg. von Riemer, Berl. 1833-34, 6 Bde.); "Briefe von G. und dessen Mutter an Fr. Freiherrn v. Stein" (hrsg. von Ebers und Kahlert, Leipz. 1846); "Freundschaftliche Briefe von G. und seiner Frau an Nikolaus Meyer 1800-1831" (das. 1856); "Briefe des Großherzogs Karl August und Goethes an Döbereiner" (hrsg. von O. Schade, Weim. 1856); "Briefwechsel Goethes mit einem Kind" (Bettina v. Arnim) (Berl. 1835, 3 Tle.; 3. Aufl., mit einer orientierenden Einleitung von H. Grimm, das. 1881); "Briefe Goethes an Sophie v. La Roche und Bettina Brentano" (hrsg. von G. v. Löper, das. 1879); "Briefwechsel zwischen G. und Reinhard 1807-1832" (Stuttg. 1850); "Briefwechsel und mündlicher Verkehr zwischen G. und dem Rat Grüner" (das. 1853); "Briefwechsel zwischen G. und Staatsrat Schultz" (hrsg. von Düntzer, Leipz. 1853); "Briefwechsel des Großherzogs Karl August mit G. 1775-1828" (das. 1863, 2 Bde.; 2. Ausg., Wien 1873); "Goethes Briefe an F. A. Wolf" (hrsg. von M. Bernays, Berl. 1868); "Goethes Briefe an Chr. Gottl. v. Voigt" (hrsg. von O. Jahn, Leipz. 1868); "Goethes Briefe an Eichstädt" (hrsg. von W. v. Biedermann, Berl. 1872); "Briefwechsel zwischen G. u. Graf Kaspar von Sternberg 1820-32" (hrsg. von Bratranek, Wien 1866); "Goethes Briefe an Philipp Seidel" ("Im neuen Reich" 1871, 1. Bd.); "Goethes Briefe an Rauch" (hrsg. von Eggers, Leipz. 1880); "Frau Rat, Briefwechsel von Katharina Elisabeth G." (hrsg. von R. Keil, das. 1871); "Briefe von