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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Krone; Kroneidechse; Kronenberg; Kronenblume; Kronenbrenner; Kronengold; Kronenorden

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Krone (Stadt) - Kronenorden.

stück halbe K. Die K. ist 9/10 fein, so daß 125,55 Stück 1 Pfd. wiegen, also ein Stück 3,9825 g bei einem Gehalt von 3,5842 g fein Gold. - 2) Goldmünze des Deutschen Münzvereins, welche durch den Wiener Münzvertrag vom 24. Jan. 1857 eingeführt ward. Ihre Feinheit war 9/10 oder 900 Tausendteile, wonach 45 Kronen 1 Pfd. wogen oder eine K. 11 1/9 g Gewicht hatte und = 1/50 Pfd. = 10 g fein Gold war. Da die Münze bloß Handelsmünze war, so hatte sie in der Landeswährung der betreffenden Staaten keinen festen Preis. In Bremen galt sie 8 9/10 Thlr., kam aber hier selten im Verkehr vor, wie sie überhaupt nur in geringer Anzahl ausgeprägt worden ist. Seit Einführung der Reichswährung ist sie wieder eingezogen; sie hatte einen Wert von 27,90 Mk. - 3) (Corõa) Die Einheit der portugies. Goldmünzen, gegenwärtig ein Stück von 10,000 Reis oder 10 Milreis, 17,735 g Gewicht, 11/12 oder 916⅔ Tausendteilen Feinheit, 16,257 g Feingewicht und einem Wert von 45,357 Mk. - 4) (Crown) Die größte der brit. Silbermünzen, = 5 Schilling oder ¼ Pfd. Sterl., wird auch in halben Stücken zu 2½ Schill. ausgeprägt und ist 925 Tausendteile fein. Sie wiegt (seit 1816) 18 Pennyweight, 4 4/11 Grän oder 10/11 englische Troyunzen = 28,276 g, hat ein Feingewicht von 26,155 g und einen Wert von 4,70 Mk., steht aber, wie alle britischen Silbermünzen, als Scheidemünze bedeutend unter ihrem Nennwert. - 5) Seit Anfang 1875 die Münzeinheit der drei skandinav. Reiche. Die Grundlage der K. ist das Gold; 2480 Kronen sollen 1 kg fein Gold enthalten, eine K. also 25/62 g. Die K. ist also 1⅛ deutsche Mark und kommt dem bisherigen schwedischen Riksdaler Riksmünt sowie dem halben dänischen Riksdaler ziemlich nahe. Es werden ausgeprägt in Gold: Stücke zu 10 und 20 Kronen, in Silber: Stücke zu 2 und 1 K. - 6) S. v. w. Kronenthaler (s. d.). - 7) Gewicht für verarbeitetes Gold und Bruchgold, welches bis Ende Juni 1858 in Frankfurt a. M. und bis Ende 1839 in Basel im Gebrauch war, an ersterm Ort für das 18karätige ¾ oder 750 Tausendteile feine) Gold oder Kronengold. Hier waren 69½ Kronen = 1 Mark und eine K. daher = 3,3648 g, in Basel = 3,3710 g.

Krone, 1) (K. an der Brahe, früher Polnisch-K.) Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Bromberg, in einem tiefen Thal an der Brahe, hat eine evangelische und eine schöne kath. Pfarrkirche, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine Strafanstalt (in dem angrenzenden Kronthal), große Mühlen, Brauereien, Ziegeleien, lebhafte Holzflößerei und (1885) 3967 meist kath. Einwohner. - 2) Stadt, s. Deutsch-Krone.

Krone, Carl (Pseudonym für Frau Tekla Juel), dän. Romanschriftstellerin, geb. 20. Mai 1835 als Tochter des Kapitäns Svenssen zu Kopenhagen, vermählte sich 1866 mit dem Adjunkten A. Juel an der Lateinschule zu Aalborg in Jütland. Als Schriftstellerin bewegt sie sich mit Vorliebe im Bereich der Novelle, für die ihr ein hübsches Erfindungstalent und eine leichte, anmutige Darstellungsgabe zu Gebote stehen. Außer Erzählungen in Zeitschriften veröffentlichte sie: "Doktor H..." (1861); "Planterens Datter" ("Die Tochter des Pflanzers", 1864); "Hans Lindberg og Jeppa" (1866); "Bonden og Twillingerne" ("Der Bauer und die Zwillinge", 1868); "Guld" ("Gold", 1869); "Aaget" ("Im Joch", 1871); "Zigeunerbarnet" ("Das Zigeunerkind", 1871); "Karen" (1874). Außerdem verfaßte sie einige größere Epen: "Jan Mikkel" (1860), "Den sorte Ravn" ("Der schwarze Rabe"), beide in 14 Gesängen, und "Barnlig kjärlighed" ("Kindliche Liebe"), in 12 Gesängen (1866), sowie einen Band Kindererzählungen.

Kroneidechse, s. v. w. Basilisk.

Kronenberg, Stadtgemeinde im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Mettmann, zwischen Elberfeld und Solingen, besteht aus vielen einzelnen Orten, hat 2 evangelische und eine kath. Pfarrkirche, viele Eisen- und Stahlwarenfabriken, Eisen- und Stahlhämmer und (1885) 8358 meist evang. Einwohner.

Kronenblume, s. v. w. Kaiserkrone, s. Fritillaria.

Kronenbrenner, s. Lampen.

Kronengold, s. Goldlegierungen.

Kronenorden, 1) bayrischer K. oder Verdienstorden der bayrischen Krone (s. Tafel "Orden", Fig. 27), entstanden aus dem Orden des pfälzischen Löwen und gestiftet 19. März 1808 von König Maximilian für Zivilstaatsdiener aller Klassen und um Bayern verdiente Ausländer. Der Orden hatte zuerst drei, jetzt hat er vier Klassen: Großkreuze, Großkomture (1855 hinzugefügt), Komture und Ritter; damit verbunden sind goldene und silberne Medaillen. Die Dekoration ist ein achtarmiges, sechzehnspitziges, weiß emailliertes, mit einem Eichenkranz umgebenes Kreuz mit der Königskrone. Im Avers des Mittelschildes befinden sich die blauen und weißen Rauten und die Umschrift: "Virtus et honos" ("Tugend und Ehre"), im Revers das Bild des Stifters mit der Umschrift: "Maximilianus Josephus Bojoariae Rex". Die Großkreuze tragen außer dem Kreuz über die Schulter einen achtspitzigen Silberstern mit obigem Mittelschild, die Großkomture das Kreuz am Hals und einen kleinern Stern, die Komture keinen Stern, die Ritter den Orden im Knopfloch. Das Band ist hellblau mit weißem Rand. Inländern verleiht der Orden den persönlichen Adel, und hatte der Vater und Großvater den Orden ebenfalls, so gibt dies Anspruch auf den erblichen Adel. - 2) Italienischer K., gestiftet 20. Febr. 1868 von Viktor Emanuel zum Andenken an die Einigung Italiens. Der König ist Großmeister, und der Orden hat fünf Klassen: Großkreuze (60), Großoffiziere (150), Komture (500), Offiziere (2000), Ritter. Die Dekoration besteht in einem goldenen, weiß emaillierten Kreuz, dessen abgerundete Flügel durch vier Liebesknoten verbunden sind. Im Avers des blauen Mittelschildes befindet sich die Eiserne Krone in Gold, im Revers der schwarze Adler und das savoyische Kreuz. Das Band ist rot, durch einen weißen Streifen geteilt. Die Großkreuze tragen außer dem Kreuz noch einen silbernen, achtstrahligen Stern mit der Krone im blauen Mittelschild und im weißen, vom schwarzen Adler gekrönten Ring: "Vict. Eman. II. Rex Italiae MDCCCLXVI", die Großoffiziere das Kreuz am Hals und den achteckigen Stern mit daraufliegendem Kreuz, die Komture jene ohne Stern, die Offiziere das Kreuz am Band mit einer Rosette im Knopfloch, die Ritter ebenso ohne Rosette. - 3) Preußischer K., gestiftet 18. Okt. 1861 von König Wilhelm zum Andenken an seine Krönung. Der Orden hat vier Klassen. Die Dekoration besteht in einem goldenen, weiß emaillierten Kreuz, in dessen Mittelschild aus Goldgrund sich die Königskrone befindet, umgeben von der Inschrift: "Gott mit uns"; auf dem Revers steht der gekrönte Namenszug mit dem Datum der Stiftung als Umschrift. Die erste Klasse trägt außer dem Kreuz noch einen achtspitzigen Stern mit dem Medaillon der Vorderseite, die zweite Klasse neben dem Kreuz um den Hals entweder einen Stern, welcher viereckig ist und das Kreuz obenauf hat, oder Kreuz ohne Stern; die dritte Klasse das Kreuz im