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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Mac Adam; Macahé; Macahuba; Macaire; Macao; Macapá; Macarsca; Macas; Macaulay

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Mac Adam - Macaulay.

Mac Adam, John Loudon, Erfinder einer Befestigung von Straßenfahrbahnen, wonach dieselben aus einer etwa 25 cm dicken Lage gleichgroßer, höchstens 1/6 kg schwerer Steine hergestellt werden, geb. 21. Sept. 1756 in Schottland, verlebte seine Jugend in Nordamerika, ging 1787 nach England, wo er in Bristol als Wegebauinspektor angestellt und 1816 zum Oberstraßenaufseher befördert ward. Er starb 26. Nov. 1836 zu Moffat in Schottland. Sein Straßenbausystem (Makadamisieren) beschrieb er in: "A practical essay on the scientific repair and preservation of public roads" (Lond. 1819) und "Remarks on the present state of road making" (das. 1820; deutsch, Darmst. 1825). - Daher Makadam allgemein s. v. w. Wegversteinung à la M., makadamisierte Straße (s. Straßenbau). In Paris und anderwärts ist Macadam auch s. v. w. Straßenkot.

Macahé, Hafenstadt in der brasil. Provinz Rio de Janeiro, an der Mündung des Flusses M., hat Ausfuhr von Kaffee, Zucker, Reis u. Holz. Eine 75 km lange Eisenbahn verbindet es mit Campos (s. d.).

Macahuba (Macawbaum), s. Acrocomia.

Macaire (spr. -kähr), Robert de, der Mörder Aubrys de Montdidier (s. d.); allgemein s. v. w. Schurke.

Macao, aus Ungarn stammendes Hasardspiel mit Karte, ähnlich dem Onze-et-demi, Vingt-un, Trente-un (s. d.). Jeder Pointeur erhält vom Bankier eine Karte, weitere darf er hinzukaufen. As zählt 1, Zehnen und Bilder 0, die übrigen Blätter nach ihren Augen. Es kommt darauf an, schnell 9 oder doch möglichst nahe an 9 Augen in der Hand zu haben. Wer sich "verkauft" (über 9 Augen erhält), verliert sofort den Satz. Hat man von Haus aus eine Neun, so wird dies "großer Schlag" genannt und doppelt bezahlt; hat man eine Acht, so ist dies "kleiner Schlag". Verkauft sich der Bankier, so zahlt er alle Sätze, hat er aber großen Schlag, so zieht er von allen das Doppelte ein, nur der Pointeur, welcher etwa auch eine Neun hat, verliert einfach. Bei gleicher Points- und Kartenzahl gewinnt stets der Bankhalter. Die Idee des M. wird auch im Würfelspiel benutzt.

Macao (spr. -kāu), portug. Kolonie an der Südküste Chinas (Provinz Kuangtung), an der meerbusenähnlichen Mündung des Kantonflusses, 104 km von Kanton, auf einer kleinen Halbinsel, welche ein schmaler sandiger Isthmus mit der Südspitze der chinesischen Insel M. verbindet. Früher war an der Grenze eine Mauer gezogen, deren Thor chinesische Soldaten bewachten; diese Werke sind jetzt gänzlich verfallen. Außer dieser Halbinsel gehören zum portugiesischen Besitz noch die Inseln Taipa und Colovane, ein Gesamtareal von 12 qkm mit (1878) 68,086 Einw., wovon 63,532 Chinesen und 4476 Portugiesen, 18 Spanier, 12 Engländer, welche das gesunde Klima Macaos zum Teil von Hongkong hierher gezogen hat. Doch ist die Hitze zuweilen sehr groß, namentlich während des regenreichen Südwestmonsuns. Die Stadt M. ist amphitheatralisch auf einer Hügelreihe erbaut, die zu 100 m vom Strand aufsteigt. Auf den höchsten Erhebungen sind mehrere Forts errichtet, welche mit 1400 Sipahis unter portugiesischen Offizieren bemannt sind, zwar keine strategische Bedeutung mehr haben, der Stadt aber ein sehr malerisches Ansehen geben. Dieselbe scheidet sich in zwei bestimmt abgegrenzte Quartiere: die regelmäßig und schön gebaute portugiesische Stadt mit mehreren Kirchen, aber auch zahlreichen Spielhäusern, von denen die Kolonie ihre Haupteinnahme bezieht, und das chinesische Viertel mit seinem großen, geschäftigen Bazar und engen, schmutzigen Gassen, das zum saubern und stillen portugiesischen Teil den schroffsten Gegensatz bildet. M. ist Sitz des Gouverneurs, eines Bischofs und eines chinesischen Mandarins und Hauptsitz der französischen Missionen in China; die Klöster sind hier aber ebenso wie in Portugal 1834 aufgehoben worden. Die größte Sehenswürdigkeit der Insel ist die Grotte von Camoens, in welcher der verbannte Dichter seine berühmten "Lusiaden" vollendet haben soll. In der Grotte ist seine Büste, auf der Höhe des Felsens darüber ein kleiner Tempel errichtet worden. Auf dem protestantischen Kirchhof steht das Denkmal des Missionärs und berühmten Sprachforschers Morrison. Der äußere Hafen ist sehr ungenügend geschützt, zwei innere sind eng und verschlammen mehr und mehr, daher ankern große Kauffahrer u. Kriegsschiffe 9-10 km von M. M. bildete früher das große Entrepot für den Verkehr der Fremden mit China. Durch die Anlage von Hongkong wurde es aber schwer geschädigt; auch seine Erklärung zum Freihafen 1845 konnte ihm nicht wieder aufhelfen, und die Eröffnung der Traktathäfen beschränkte seinen Handel noch mehr. Einen neuen schweren Stoß erhielt es 1873 durch das Verbot des Kulihandels (s. Kuli). Gegenwärtig ist der Handel meist in den Händen von Chinesen, welche Reis, Thee, Seide, Zucker, Indigo ausführen; die Einfuhr besteht meist in Salz. Die Gesamtumsätze betragen jährlich 99,7 Mill. Mk. - Die Portugiesen erhielten bereits 1557 gegen jährliche Zahlung von 500 Tael das Recht zur Niederlassung; diese Summe wurde bis 1848 entrichtet, wo der Gouverneur Ferreira weitere Zahlung verweigerte. Im J. 1886 hat die chinesische Regierung eine Aufforderung an die portugiesische gerichtet, M. zu räumen, indem sie dieser ein Besitzrecht nicht zugesteht. S. den Situationsplan bei "Kanton".

Macapá, Stadt in der brasil. Provinz Pará, am nördlichen Mündungsarm des Amazonenstroms, fast unter dem Äquator, hat eine gute, durch ein Fort geschützte Reede, Ausfuhr von Holz und 4000 Einw.

Macarsca, Stadt in Dalmatien, an der Meeresküste und am Fuß des Biokowogebirges gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, eines Hauptzollamtes, eines Generalprovikars und Kapitels der vereinigten Diözese Spalato-M., hat ein Franziskanerkloster mit theologischer Studienanstalt, eine von den Venezianern erbaute Wasserleitung, einen guten Hafen, in welchem 1885: 746 Schiffe mit 68,464 Ton. einliefen, Handel mit Südfrüchten und Öl, Fischerei und (1880) 1715 Einw.

Macas, Kantonshauptort in der Provinz Chimborazo des südamerikan. Staats Ecuador, am Rio Upano, früher als Sevilla del Oro bedeutend, jetzt ein kleiner Ort mit etwas Ackerbau und Ausfuhr von Tabak, Wachs, Kanel, Vanille und Kopal.

Macaulay (spr. mäckáhlĕ), Thomas Babington, Lord M. of Rothley, berühmter engl. Geschichtschreiber, geb. 25. Okt. 1800 zu Rothley-Temple in der Grafschaft Leicester als Sohn eines reichen, aus Schottland stammenden Kaufmanns, studierte im Trinity College zu Cambridge, trat 1826 in London als Rechtsanwalt auf, widmete sich aber fast ausschließlich der schriftstellerischen Laufbahn. Schon auf der Universität hatte er sich mit seinen Gedichten: "Pompeji" (Cambridge 1819) und "Evening" (das. 1821) Preise erworben. Seine Abhandlung über Milton in der "Edinburgh Review" (1825) und andere treffliche litterarische und politische Porträte, von Bacon, Machiavelli, Lord Clive, Warren Hastings, den beiden Walpole und Lord Chatham