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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Nuevitas; Nuevo Leon; Nufenen; Nugent; Nugget; Nuisance; Nuits; Nukahiwa

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Nuevitas - Nukahiwa.

(wovon nur 31,251 Bol. nach dem Ausland), während sich die Einfuhr auf 1,467,233 Bol. belief. Hauptstadt ist Ciudad de la Asuncion. Die Insel Margarita wurde 1498 von Kolumbus entdeckt; im südamerikanischen Befreiungskrieg war dieselbe 1815 bis 1817 häufig Kriegsschauplatz.

Nuevitas (San Fernando de N.), Hafenstadt an der Nordküste der Insel Cuba, Haupthafen von Puerto Principe (s. d.), mit Ausfuhr von Zucker und Melasse, Schildkrötenfang und 5000 Einw.

Nuevo Leon, ein Staat der Republik Mexiko, zwischen San Luis Potosi im SW., Cohahuila im NW. und Tamaulipas im O. gelegen, 65,000 qkm (1180 QM.) groß, ist überwiegend ein sanft gegen O. sich senkendes, mit wellenförmigen Ebenen gemischtes Hügelland; nur im südwestlichen Teil erhebt sich die Sierra de Silla. Die bedeutendsten Flüsse sind die in den Rio del Norte sich ergießenden Rio Sabinas und Rio San Juan. Das Klima ist warm, doch gesund, der Boden fruchtbar, wohlbewässert, zum Teil mit schönen Wäldern bedeckt. Die Bewohner (1882: 201,732) sind zum größten Teil Weiße, Indianer oder Mestizen und leben vom Landbau und noch mehr von der Viehzucht; die Gewerbthätigkeit hat erst seit Eröffnung der Eisenbahn von Monterey nach Lauda einigen Aufschwung genommen. Angebaut werden namentlich Mais, Maguey, Tabak, Ixtle (Aloes), Zuckerrohr. Steinkohlen werden gewonnen sowie auch Eisen, Blei, Schwefel und Salpeter. Hauptstadt ist Monterey.

Nufenen, ein Hochalpenpaß im Bereich der St. Gotthardgruppe, verbindet das tessinische Val Bedretto mit dem Oberwalliser Eginenthal und ist bloßer Fußpfad. Von Airolo (1179 m) führt der Weg am "Nufenenwasser" (dem einen Quellfluß des Tessin) entlang aufwärts über Villa, Ronco und das Hospiz All' Acqua (1605 m), wo der nach dem Formazzathal gehende Paß San Giacomo abzweigt, hinauf zur Paßhöhe (2441 m), dann hinunter nach Ulrichen oder Obergestelen (1339 m).

Nugent (spr. nuhdschent), altes irisches Geschlecht, das seinen Ursprung auf die französische Familie der Bellesmes, Herren von Nogent le Rotrou, Grafen von Perche und Alençon, zurückführt. Gilbert von N. kam 1171 mit Heinrich II. Plantagenet nach Irland und wurde dort mit reichen Gütern belehnt. Die Hauptlinie der Familie erhielt 1621 den Grafentitel von Westmeath und starb 1871 mit George Thomas John N., achtem Grafen und seit 1822 Marquis von Westmeath, aus. Den Grafentitel erbte eine von dem zweiten Sohn des zweiten Grafen abstammende Nebenlinie, deren jetziger Chef Anthony Francis N., neunter Graf von Westmeath, geb. 1. Nov. 1805, ist. Eine andre Seitenlinie, N. von Dromeny und Brooklyn, siedelte im 17. Jahrh. nach Österreich über. Die namhaftesten Sprößlinge des Hauses sind:

1) Sir George, geb. 10. Juni 1757, nahm am amerikanischen Krieg teil, befehligte 1798 in Irland und 1811-13 als Generalleutnant in Indien; starb II. März 1849 in London als Feldmarschall.

2) Laval, Graf N. von Westmeath, österreich. Feldmarschall, geb. 3. Nov. 1777 zu Ballynacor in Irland, Sohn des Grafen Michael Anton N. (gest. 1812), trat 1793 in die österreichische Armee, der sein Großonkel Jakob Robert (1720-94) als Feldmarschallleutnant angehört hatte, zeichnete sich in den italienischen Feldzügen aus, ward 1807 Oberst, 1809 Chef des Generalstabs beim Erzherzog Johann, leitete als General 1813 die Kriegsunternehmungen gegen den Vizekönig Eugen und eroberte Kroatien und Istrien und das Pogebiet. 1815 befehligte er den rechten Flügel der österreichischen Armee in Italien, besetzte Rom und besiegte Murat bei Ceprano und San Germano. 1816 wurde er vom Papst in den römischen Fürstenstand erhoben. 1817 trat er, um die Reorganisierung der sizilischen Armee zu übernehmen, als Generalkapitän in die Dienste König Ferdinands I. Nach dem Ausbruch der Insurrektion zu Monteforte 1820 sah er sich zur Flucht genötigt, trat nun wieder in österreichische Dienste, rückte 1848 zum Feldzeugmeister auf und erhielt das Kommando eines Armeekorps, mit welchem er Radetzky gegen die Piemontesen unterstützte. Auch im ungarischen Krieg befehligte er ein eignes Korps und ward zum Feldmarschall befördert. Er starb 21. Aug. 1862 auf Schloß Bosiljewo bei Karlstadt.

3) George N.-Temple-Grenville, jüngerer Sohn des Marquis von Buckingham (s. d.), geb. 30. Dez. 1788, folgte 1813 seiner Mutter in der irischen Peerswürde als Lord N. und trat, nachdem er seine Studien in Oxford vollendet, 1812 ins Unterhaus, wo er sich durch liberale Ansichten bemerklich machte. Als im November 1830 die Whigs ans Ruder kamen, wurde N. Lord des Schatzes, 1832 aber Lord-Oberkommissar der Ionischen Inseln, von wo er 1835 abberufen wurde. Er lebte hierauf ausschließlich litterarischen Beschäftigungen, bis ihn 1847 die Stadt Aylesbury wieder ins Parlament wählte. N. starb ohne männliche Nachkommenschaft 26. Nov. 1850. Er veröffentlichte unter anderm: "Portugal" (ein Gedicht, Lond. 1812); "Memorials of John Hampden" (das. 1832, 2 Bde.; 4. Aufl. 1856); "Lands classical and sacred" (das. 1845, 2 Bde.), eine Frucht seiner orientalische Reisen.

Nugget (spr. nogget), ein aus Kalifornien stammendes Wort, das einen Klumpen Gold bezeichnet.

Nuisance (engl., spr. njuhfseus), Beeinträchtigung, etwas die Nachbarschaft oder die Allgemeinheit Belästigendes.

Nuits (spr. nuih oder nuihs), Stadt im franz. Departement Côte d'Or, Arrondissement Beaune, an der Eisenbahn von Dijon nach Lyon, mit Handelsgericht, ausgezeichnetem Weinbau, Weinhandel, Branntweinbrennerei u. (1881) 3606 Einw. - N. ward im deutsch-französischen Krieg historisch bedeutend durch das Gefecht 18. Dez. 1870. General v. Glümer war, um das in bedenklicher Nähe sich sammelnde französische Korps des Generals Crémer zurückzuschlagen, mit 11,000 Mann Badensern und 36 Geschützen 18. Dez. von Dijon ausgebrochen. Bei N. fand man den Feind in einer durch die Lage der Stadt auf einem Bergvorsprung außerordentlich begünstigten festen Stellung. Unter wetteifernder aufopfernder Tapferkeit der Infanterie und Artillerie und großen Verlusten (die Generale v. Glümer und Prinz Wilhelm von Baden wurden verwundet, Oberst Renz getötet) wurde die feindliche Stellung um 4 Uhr erstürmt und unter Mitwirkung zweier andrer badischen Bataillone von Vosne und Concoeur her abends 5½ Uhr bei völliger Dunkelheit auch die Stadt N. selbst erobert. Der Feind zog sich nach Beaune zurück, wohin ihm zu folgen die Division zu schwach war. Der badische Verlust betrug 52 Offiziere und 893 Mann, während die Franzosen 2200 Mann verloren.

Nukahiwa (Madisonsinsel), die größte der Markesasinseln im Stillen Ozean, 482 qkm groß mit (1876) 3055 Einw. Die Insel hat drei gute Häfen; an dem von Taio-Hae ist eine französische Strafkolonie mit Garnison. Im Innern finden sich Bau-^[folgende Seite]