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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Qobar - Quadrat, magisches.

Q. C. = Queen's Counsel, in England Ehrentitel für Advokaten; auch s. v. w. Queen's College (Cambridge).

q. D. b. v. = quod Deus bene vertat (lat.), was Gott zum Besten lenke!

q. e. = quod est (lat.), was bedeutet; auch = quinta essentia, Quintessenz.

q. e. d. = quod erat demonstrandum (lat.), was zu beweisen war.

q. f. f. f. s. = quod felix, faustum, fortunatum sit (lat.), was glücklich, günstig und gesegnet sein möge!

q. l. (pl.) = quantum libet (placet; lat.), soviel wie beliebt.

q. r. = quod rectum (lat.), was recht ist.

q. s. = quantum satis (lat.), soviel wie eben hinreicht (auf Rezepten).

q. v. = quod videas (lat.), siehe dies; auf Rezepten = quantum vis (lat.), soviel du willst, nach Gutdünken.

Abkürzungen für Flächenmaße: qcm = Quadratzentimeter; qkm = Quadratkilometer; qm = Quadratmeter; qmm = Quadratmillimeter.

Qobar (Kobar), ein in den obern Nilländern auftretender trockner Nebel. In seinem Erscheinen und der Ursache seiner Entstehung ist der Q. der Callina (s. d.) in Spanien ähnlich.

Quā (lat.), sofern als, in der Eigenschaft als.

Quackelbeeren, s. v. w. Wacholderbeeren.

Quacksalber, jeder, der unbefugt ärztliche Praxis treibt (vgl. Charlatan). Das Wort wird vom niederdeutschen quaken (wie eine Ente schreien, großsprechen) und Salber (Salbenverkäufer), richtiger wohl von Quecksilbersalbe abgeleitet, welche herumreisende Heilkünstler gegen die sich ausbreitende Syphilis unter der damals üblichen Reklame anpriesen. Weiteres s. Medizinalpfuscherei.

Quaddel (Nesselmal), s. Nesselsucht.

Quadelen (Kwajalein), eine der Marshallinseln in der Südsee, zur Ralikkette gehörig, bildet ein etwa 120 km langes und 22 km breites Atoll (das größte, das es überhaupt gibt), auf dessen Riff über 40 Inseln voller Bäume liegen.

Quaden, mächtiges germanisches, zum suevischen Stamm gehöriges Volk, welches im heutigen Mähren wohnte. Es gehörte zum Reich Marbods, stand nach dessen Sturz in friedlichem Verhältnis zu den Römern und erkannte deren Oberhoheit an, nahm aber 167 n. Chr. lebhaften Anteil an dem Markomannenkrieg. Commodus schloß 180 Frieden mit ihnen, dennoch fielen sie später noch mehrmals ins römische Gebiet ein. Ende des 4. Jahrh. aber verschwinden sie aus der Geschichte, indem sie nebst den Markomannen in dem Volk der Bayern aufgingen. Vgl. Kirchmayr, Der altdeutsche Volksstamm der Q. (Wien 1888).

Quader, größerer, parallelepipedischer Baustein, dessen sichtbare Flächen mehr oder minder sorgfältig bearbeitet werden, während die Stoß- und Lagerflächen nur eben und des Verbandes wegen beziehentlich genau senkrecht und wagerecht sein müssen. Die Quadern sind meistens natürliche, aus Brüchen gewonnene Werksteine, doch hat man in Ermangelung natürlicher Quadern mittels Formen auch künstliche, z. B. aus Zementmörtel, hergestellt. Das aus Quadern hergestellte Mauerwerk (Quaderwerk) hat meist regelmäßigen Verband, wobei kürzere, aber tiefer eingreifende Stücke oder Binder mit längern, aber weniger tief eingreifenden Stücken oder Läufern abwechseln, und Mörtel oder Bleiplatten als Verbindungsmittel, welche, besonders bei stark beanspruchten Mauern, wie bei Brückenpfeilern, überdies noch durch Klammern (s. d.) oder Dübel (s. d.) verbunden werden. Das bedeutende Gewicht großer Quadern erfordert zu deren Versetzung meist Kräne oder besondere mit Kränen versehene Versetzgerüste.

Quadergebirge, s. v. w. Kreideformation.

Quadersandstein, s. Kreideformation.

Quadra, Insel, s. Vancouver.

Quadragēna (lat.), in der kath. Kirche in Bezug auf Büßungen, Fasten etc. ein Zeitraum von 40 Tagen.

Quadragesĭma (lat.), der "vierzigste" Tag vor Ostern, d. h. derjenige Sonntag in den Fasten, von welchem bis zum Karfreitag 40 Tage sind, nämlich der Sonntag Invocavit (s. d.). Derselbe fällt bereits in die große 40tägige Fastenzeit, die ebenfalls Q. oder Quadragesimale genannt wird (s. Fasten).

Quadrangel (lat.), Viereck; daher quadrangulär, viereckig; quadrangulieren, viereckig machen, in ein Viereck einschließen (besonders Geschriebenes).

Quadrans (lat.), röm. Erzmünze, = ¼ As; auch Längenmaß, = ¼ Fuß oder 4 Fingerbreiten.

Quadránt (lat.), in der Geometrie der vierte Teil eines Kreises; in der Astronomie ein Instrument zum Messen von Sternhöhen, bestehend aus einem in Grade etc. geteilten, in vertikaler Ebene aufgestellten Viertelkreis und einem um dessen Mittelpunkt drehbaren, an einer Alhidade befestigten Fernrohr. Bei den transportablen Instrumenten dieser Art ist der Kreisbogen an einer vertikalen, auf drei Fußschrauben ruhenden Säule befestigt; bei den feststehenden aber ist derselbe an einer in der Ebene des Meridians stehenden Mauer angebracht, daher man dieselben auch Mauerquadranten (s. d.) nennt. Die Astronomen des vorigen Jahrhunderts haben eine außerordentliche Menge der wichtigsten Beobachtungen mit solchen Instrumenten angestellt. Seitdem man aber Vollkreise in großer Vollendung herzustellen gelernt hat, sind die Quadranten verdrängt worden, die tragbaren durch Vertikalkreise, Höhen- und Azimutalkreise, die Mauerquadranten durch die Meridiankreise. - Q. heißt auch ein Instrument zum Messen der Höhenrichtung von Geschützen beim indirekten Schuß. An die Stelle der frühern Pendelquadranten, aus quadratischer Platte mit Pendel, welcher vor einem Gradbogen schwingt, ist der Libellquadrant getreten, an dessen ein rechtwinkeliges Dreieck bildende Platte eine Röhrenlibelle drehbar um einen Endpunkt befestigt ist, so daß das andre Ende an einem Gradbogen von 45° Länge sich bewegt und mit Hilfe eines Nonius und einer Mikrometerschraube halbe 1/16 Grade nehmen läßt, wobei eine der beiden Kathetenflächen auf das Rohr gesetzt wird.

Quadrāt (lat. quadratus, "viereckig"), in der Geometrie ein gleichseitiges Rechteck (vgl. Parallelogramm), dessen Flächeninhalt man findet, wenn man eine Seite desselben mit sich selbst multipliziert (vgl. Quadratmaß); daher in der Arithmetik s. v. w. Quadratzahl (s. d.). - In der Musik bedeutet Q. (♮, ♭ quadratum, franz. bécarre) s. v. w. Auflösungszeichen (s. Auflösung). - In der Buchdruckerei heißen Quadraten aus Letternmetall gegossene Ausschließungen, die geringere Höhe haben als die Schrift, zum Ausfüllen der Zeilen und freien Räume beim Schriftsatz.

Quadrāt, magisches, ein in mehrere kleinere gleiche Quadrate geteiltes Quadrat, in dessen Felder die natürlichen Zahlen oder auch die Glieder einer beliebigen Progression so eingeschrieben sind, daß alle Horizontal-, Vertikal- und Diagonalreihen gleiche Summen geben, z. B.:

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1 15 14 4

12 6 7 9

8 10 11 5

13 3 2 16

Die magischen Quadrate stammen aus Indien und dienten als Talismane. Für besonders wichtig galten die Planetensiegel, die ersten sieben Quadrate von den