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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Sizilische Expedition der Athener - Skala.

Vgl. Giannone, Storia civile del regno di Napoli (Neap. 1723, 4 Bde.; Mail. 1844 ff., 14 Bde.), und im Anschluß hieran Colletta, Storia di Napoli dal 1734 al 1825 (Capolago 1835, 2 Bde. u. öfter; deutsch, Grimma 1850, 8 Bde.); Seibert, Geschichte des Königreichs Neapel 1050-1505 (Brem. 1862); Reuchlin, Geschichte Neapels während der letzten 70 Jahre (Nördling. 1862); di Sivo, Storia delle due Sicilie dal 1846 al 1861 (Rom 1863 ff.); Orloff, Mémoires historiques, etc., sur le royaume de Naples (n. Aufl., Par. 1819-21, 5 Bde.; deutsch, Leipz. 1821, 2 Bde.); Rüstow, Der italienische Krieg von 1860 (Zürich 1861); Romano-Manebrini, Documenti sulla rivoluzione di Napoli 1860-62 (Neap. 1865).

Sizilische Expedition der Athener (415-413 v. Chr.), s. Syrakus, Geschichte.

Sjas (Ssjäß), Fluß in Rußland, entspringt im Gouvernement Nowgorod, fließt durch das Gouvernement St. Petersburg, ist 236 km lang, auf 93 km schiffbar und ergießt sich in den Ladogasee. Der S. wird durch den Tischwiner Kanal mit dem Tschagodotscha, einem Nebenfluß der Mologa, und dadurch mit der Wolga verbunden, während von seiner Mündung, am Ladogasee, der Sjaskanal zum untern Wolchow führt.

Sjedlez (poln. Sjedlce), russisch-poln. Gouvernement, grenzt im N. an das Gouvernement Lomsha, im W. an Warschau und Radom, im Süden an Lublin, im O. an Grodno und Wolhynien und hat ein Areal von 14,334 qkm (260,3 QM.). Der Bug umfließt dasselbe im O., die Weichsel im W. Große Moräste und ausgedehnte Waldungen bedecken das Land; doch enthält es auch treffliche Wiesen und Ackerboden, so daß man Getreide über den Bedarf gewinnt. Die Mehrzahl der Bewohner (1885: 652,986) sind Polen und katholischen Glaubens; außerdem gibt es Russen, Litauer und viele Juden. Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 4534, der Gebornen 27,191, der gestorbenen 15,809. Die industrielle Produktion beziffert sich (1885) auf 4 Mill. Rubel und besteht vorzugsweise in Brennerei, Getreidemüllerei, Baumwollspinnerei und -Weberei und Zuckerfabrikation. Die Zahl aller Lehranstalten war 1885: 291 mit 13,915 Schülern, darunter 3 Mittelschulen und ein Lehrerseminar. S. zerfällt in neun Kreise: Bjela, Garwolin, Konstantinow, Lukow, Radyn, S., Sokelow, Wengrow, Wlodawa. S. Karte "Polen und Westrußland". - Die gleichnamige Hauptstadt, östlich von Warschau, einst Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien, an der Eisenbahn von Warschau nach Brest-Litowsk, ist Sitz eines katholischen Bischofs, hat ein Gymnasium, eine höhere Lehranstalt für Mädchen und (1885) 13,606 Einw.

Sjeradz (Sserads), Kreisstadt im russisch-poln. Gouvernement Kalisch, links an der Warthe, hat verfallene Festungswerke, ein Dominikanerkloster, Lein- und Wollweberei und (1885) 6418 Einw.

Sjewsk (Ssjewsk), Kreisstadt im russ. Gouvernement Orel, an der Sjewa und Moriza, mit (1885) 8486 Einw., die sich mit Ackerbau, Fabrikation von Grünspan, besonders aber mit Flachsreinigen und Handel beschäftigen. S. wird schon 1146 erwähnt als zum Tschernigower Teilfürstentum gehörig.

Sjö (schwed.), See.

Sjöberg, Erik, schwed. Dichter, geb. 14. Jan. 1794 im Kirchspiel Ludgo in Södermanland, studierte unter großen Schwierigkeiten von 1814 an zu Upsala; starb daselbst in kümmerlichen Verhältnissen 14. März 1828. Seine Gedichte, welche er unter dem Pseudonym Vitalis seit 1819 heftweise herausgab, erschienen als "Samlade dikter" (mit Vorwort von Geijer, Stockh. 1828; deutsch von Kannegießer, Leipz. 1843). Sie sind vorwiegend der Ausdruck tiefer Melancholie und mildreligiöser Resignation, doch hat er auch erotische und satirische sowie einige echt humoristische Gedichte geschrieben. Die "Samlade skrifter af Vitalis" gab Forselius (Stockh. 1873) heraus.

Sjögren, Anders Johann, finn. Sprachforscher, geb. 8. Mai 1794 im Kirchspiel Ithis in Finnland, studierte zu Abo Geschichte und Sprachen, bereiste 1824-27 die nordöstlichen Provinzen Rußlands und ward darauf Adjunkt sowie später (1833) Bibliothekar der Akademie der Wissenschaften zu Petersburg, an deren wissenschaftlichen Memoiren er sich beteiligte. 1835-37 unternahm er eine Reise nach der Krim und Transkaukasien, deren Ergebnis die "Grammatik der ossetischen Sprache" (Petersb. 1844) war. 1844 ward er zum ordentlichen Akademiker für die finnische und kaukasische Sprache und Ethnographie und 1845 zum Direktor des ethnographischen Museums ernannt. 1846 und 1852 bereiste er im Auftrag der Akademie Livland und Kurland zur Erforschung der Sprachen und Sagen dieser Länder. Er starb 18. Jan. 1855 in Petersburg. Aus seinem Nachlaß erschienen: "Livische Grammatik" (Petersb. 1861); "Livisch-deutsches und deutsch-livisches Wörterbuch" (das. 1861) und "Historisch-ethnographische Abhandlungen" (hrsg. von Schiefner, das. 1861).

Sk..., Artikel, die man hier nicht findet, suche man unter Sc...

Skabiös (vom lat. scabies), krätzig, grindig.

Skabiose, Pflanze, s. Scabiosa.

Skabrös (lat.), rauh, holperig; mißlich, schwierig.

Skadenz (ital. scadenza), Verfall, Verfallzeit; Skadenzbuch, Handlungsbuch, in welches die Wechsel und deren Verfallzeit eingetragen werden; skadieren, verfallen, fällig werden.

Skagen, Stadt auf der Spitze (Skagensriff) Jütlands, Amt Hjörring, mit (1880) 1954 Einw., meist Fischern und Lotsen. Die alte Kirche, etwa 2 km südwestlich von der Stadt, wurde 1795, zum Teil wegen des Flugsandes, verlassen und ist jetzt bis auf den Turm ganz verschüttet. Schon seit 1564 war hier ein Leuchtturm; seit 1858 steht auf der äußersten Spitze des Skagensriffs der neue 45 m hohe Leuchtturm.

Skagerrak, der über 220 km lange und 110 km breite Busen im O. der Nordsee zwischen der Nordküste Jütlands und der Südküste Norwegens sowie der Westküste Schwedens, welche beiden letztern überall gute Häfen darbieten, während die jütische keinen Landungsplatz gewährt und von vorgelagerten Sandbänken umgeben ist. Das S. bildet übrigens ein reines Fahrwasser, dessen Tiefe von der jütischen Küste von 60-80 m gegen N. bis über 375 m zunimmt, und in welchem längs der jütischen Küste der Strom gewöhnlich ein östlicher, an der schwedischen und norwegischen aber ein westlicher ist, ausgenommen bei den gefahrvollen Nordweststürmen. S. Karte "Schweden und Norwegen".

Skagestölstinder, drei Berggipfel der Gebirgsgruppe der Jotunfjelde in Norwegen, deren höchster 2396 m hoch ist. Die Besteigung erfolgt von Vetti in der Landschaft Sogn aus in ca. 10 Stunden.

Skaisgirren (Groß-S.), Dorf im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, Kreis Niederung, hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht und (1885) 731 Einw.

Skala (ital. scala), Treppe, Leiter, Stufenleiter; auf physikalisch-mathematischen Instrumenten, z. B. Barometern, Thermometern etc., angebrachter Maß-^[folgende Seite]