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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Sparkassenversicherung; Sparks; Sparmarken; Sparmōtor; Sparnacum; Sparprämie; Sparr; Sparren; Sparrenkopf

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Sparkassenversicherung - Sparrenkopf.

auch nur bei der Hauptsparkasse gegen Quittung eingeliefert. Den Zwecken besonderer Kreise dienen die Fabriksparkassen (s. d.); dagegen sind für die allgemeinste Verbreitung bestimmt die seit 1861 in mehreren Ländern eingeführten Postsparkassen (s. d.). Es wurden gezählt an S. (ohne Postsparkassen):

Einleger Einlagen Mill. Mk. Auf ein Buch Mark

Großbritannien und Irland (1885) - 927 -

Italien (1885) 1189167 764 642

Österreich (1886) 2018695 1792 887

Frankreich (1885) 4926391 1770 359

Schweiz (1886) 745335 411 495

Es war in

die Zahl der Einleger (Konten) das Guthaben der Einleger Mark durchschnittlich auf ein Buch Mark

Preußen 1874 2061199 987237180 478

" 1885 4209453 2260933912 537

Bayern 1874 299277 70253440 235

" 1885 464545 130859355 282

Sachsen 1874 686733 232203831 338

" 1884 1199556 407621000 340

Baden 1874 141781 83297384 588

" 1884 215646 175727111 815

Hessen 1874 84491 40225356 476

" 1884 160745 90588725 564

Meiningen 1885 33525 18200000 543

Ein Einleger (Sparkassenbuch) kam in

^[Liste]

Bayern (1885) auf 11,6 Einw. = auf 100 Einw. 8,6 Sparer

Baden (1884) " 7,1 " = " 100 " 13,5 "

Preußen (1886) " 6,4 " = " 100 " 14,8 "

Hessen (1884) " 5,9 " = " 100 " 16,8 "

Sachsen (1884) " 2,7 " = " 100 " 37,7 "

Auf den Kopf der Bevölkerung entfiel ein Einlagebetrag: 1885 in Bayern von 24,7 Mk., in Preußen von 79,8 Mk., 1884 in Hessen von 94,7 Mk., in Baden von 109,7 Mk., in Sachsen von 128,0 Mk. Während im Königreich Sachsen auf 84 qkm eine Sparkasse entfällt, gehören in Preußen 289, in Bayern 273, in England 493, in Österreich 914 und in Italien 951 qkm dazu.

Vgl. Hermann, Über S. (Münch. 1835); Vidal, Des caisses d'épargne (Par. 1844); Konst. Schmidt und Brämer, Das Sparkassenwesen in Deutschland (Berl. 1864); Lewins, History of banks for savings in Great Britain and Ireland (Lond. 1866); "Verhandlungen des 14. volkswirtschaftlichen Kongresses in Wien 1873"; Engel, Ein Reformprinzip für S. (in der "Zeitschrift des Preußischen Statistischen Büreaus" 1868); "Statistique internationale des caisses d'épargne" (bearbeitet von Bodio, Rom 1876); die Verhandlungen des Pariser Kongresses für Wohlfahrtseinrichtungen (1878); "Beiträge zur Statistik der S. im preußischen Staat" (Berl. 1876); Selle, Die preußischen S. (Lüdenscheid 1879); Spittel, Die deutschen S. (Gotha 1880); Kuntze, S. und Gemeindefinanzen (Berl. 1882); Bahrt, Die Kontrolle und Hilfseinrichtungen bei S. (2. Aufl., Leipz. 1882); Seedorff, Die Sparkassenbuchführung (Hannov. 1887); Thiele, Die städtische Sparkasse zu Berlin in ihrer Einrichtung (Berl. 1887). Seit 1876 erscheint in Wien als Organ für internationales Sparkassenwesen die von C. Menzel geleitete "Österreichisch-Ungarische Sparkassenzeitung".

Sparkassenversicherung, Bezeichnung der Geschäfte einer als Nebenbranche von einigen Lebensversicherungsgesellschaften eingeführten Art Sparkasse (s. d.), welche gegen Leistung einer bestimmten Reihe von Jahreseinzahlungen nach Ablauf festgesetzter Zeit ein bestimmtes Kapital zu gewähren hat, und welcher alle Merkmale der Versicherung fehlen, wenn nicht, wie das ausnahmsweise bei der Einrichtung der Lebensversicherungsgesellschaft Friedrich Wilhelm der Fall ist, ausbedungen wird, daß zwar das Kapital erst nach Ablauf bestimmter Jahre ausgezahlt werde, die Jahreseinzahlungen aber aufhören sollen, wenn der Versicherte etwa vorher sterben würde. In diesem Falle liegt eine Verbindung von Sparkasse mit der Versicherung vor (vgl. Versicherung).

Sparks, Jared, nordamerikan. Geschichtschreiber, geb. 10. Mai 1789 zu Willington im Staat Connecticut, war eine Zeitlang Prediger einer Unitariergemeinde zu Boston, redigierte von 1823 bis 1830 die Vierteljahrsschrift "North American Review", ward 1839 Professor der Geschichte an der Harvard-Universität zu Cambridge im Staat Massachusetts und war 1849-52 deren Präsident; starb 14. März 1866 daselbst. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: "Life of John Ledyard" (Cambr. 1828; deutsch, Leipz. 1829); "Diplomatic correspondence of the American revolution" (Boston 1829-31, 12 Bde.); "Life of Governeur Morris" ^[richtig: "Life of Gouverneur Morris"] (das. 1832, 3 Bde.); "Life of Washington, with diaries" (1839, 2 Bde.; deutsch von Raumer, Leipz. 1839); "Library of American biography" (New York 1834-47, 25 Bde.) und "Correspondence on the American revolution" (das. 1853, 4 Bde.). Auch gab er die Werke G. Washingtons (New York 1834-38, 12 Bde., mit Biographie) und Benj. Franklins (1836-40, 10 Bde.) heraus und führte dessen Selbstbiographie bis zu dessen Tod fort (Sonderausg. 1844). Vgl. Mayer, Memoir of Jared S. (Baltimore 1867); Ellis, Memoir of J. S. (Cambr. 1869).

Sparmarken, s. Sparkassen, S. 104, und Postsparkassen.

Sparmōtor, s. Feuerluftmaschinen.

Sparnacum, früherer Name von Epernay (s. d.).

Sparprämie, s. Arbeitslohn, S. 759.

Sparr, altes märk. Adelsgeschlecht, das noch jetzt in einem gräflichen Zweig in Pommern blüht; besonders im 17. Jahrh. war es zahlreich, und viele Offiziere in den Heeren verschiedener Monarchen gingen aus ihm hervor. Bemerkenswert: Otto Christoph, Freiherr von S., brandenburg. Generalfeldmarschall, geb. 1605 zu Prenden bei Bernau, trat 1626 in das kaiserliche Heer unter Wallenstein, kämpfte von 1638 bis 1648 als Oberst eines Regiments meist am Rhein, ward 1648 kurkölnischer Generalfeldwachtmeister und nahm Lüttich ein. Er trat 1649 in die Dienste des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, dessen Heer, namentlich die Artillerie, er organisierte, entschied 30. Juli 1656 durch seinen Angriff auf die polnische Reiterei den Sieg bei Warschau, ward 1657 Generalfeldmarschall, befehligte die brandenburgischen Hilfstruppen in der Schlacht bei St. Gotthardt; starb 9. Mai 1668. Er errichtete in der Marienkirche zu Berlin das schöne Denkmal am Erbbegräbnis seiner Familie mit seinem eignen knieenden Standbild. Im J. 1889 ward das 16. preußische Infanterieregiment nach ihm benannt. Vgl. v. Mörner, Märkische Kriegsobersten des 17. Jahrh. (Berl. 1861).

Sparren, s. Dachstuhl; in der Heraldik s. Heroldsfiguren.

Sparrenkopf, das freie, meist profilierte Ende eines Sparrens, s. Dachstuhl; in der antiken Baukunst die unter der Hängeplatte des Gebälks befindlichen Kragsteine oder Konsölchen.