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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Aach - Aberdaregebirge

Ergänzungen und Nachträge.

Die neuen Artikel sind mit einem * bezeichnet. Das Register am Schluß des Bandes ist zu vergleichen.

Aach *, Fluß in Baden, entsteht bei der Stadt A. am Rande des schwäbischen Jura und mündet unweit Radolfzell in den Untersee. Die A. ist ein unterirdischer Abfluß der Donau, die bei Immendingen durch Spalten einen Teil ihres Wassers verliert.

Aach, Stadt in Baden, (1885) 925 Einw.

Aachen. Die Stadt zählte 1885: 95,725 Einw. (darunter 88,377 Katholiken, 6022 Evangelische, 1256 Juden), der Regierungsbezirk A.: 544,568 Einw. (darunter 519,753 Katholiken, 20,264 Evangelische, 4429 Juden). Die Kreise umfassen:

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Kreise QKilom. QMeil. Einw. Auf 1 qkm

Aachen (Stadt) 31 0,55 95725 -

Aachen (Land) 339 6,15 111180 328

Düren 563 10,22 75965 135

Erkelenz 289 5,25 37788 131

Eupen 176 3,19 26355 150

Geilenkirchen 197 3,59 26001 132

Heinsberg 243 4,41 35805 147

Jülich 318 5,78 41802 131

Malmedy 813 14,76 30441 37

Montjoie 362 6,57 18603 51

Schleiden 824 14,96 44903 55

Aalen, (1885) 6804 Einw.

Aarau, (1888) 6809 Einw.

Aarberg, (1888) 1249 Einw.

Aarburg, (1888) 2079 Einw.

Aargau, (1888) 193,834 Einw.

Aarifi Pascha, türk. Staatsmann, wurde 1884 des Auswärtigen Ministeriums enthoben und zum Präsidenten des Staatsrats ernannt.

Aasen *, Ivar Andreas, norweg. Dichter und Sprachforscher, geb. 1813 auf Söndmöre, schrieb als Hauslehrer ein grundlegendes Werk über die norwegischen Pflanzennamen ("Söndmörsk-Flora") und widmete sich, seit 1850 im Genuß eines ihm vom Storthing bewilligten Stipendiums, ausschließlich dem Studium der norwegischen Volkssprache. Aus den ältern Elementen in den verschiedenen norwegischen Dialekten suchte er eine nationale Sprache zu schaffen, welche als Schriftsprache in Norwegen an die Stelle des Dänischen treten sollte. Diese sogen. Landsmaal ("Landessprache") wurde der Mittelpunkt einer besondern Schule, der "Maalsträvere", die aber in ihrer Schreibweise wieder auseinander gehen. Die aus diesen Bestrebungen hervorgegangenen Hauptwerke Aasens sind: "Det norske folkesprogs grammatik" (1848; 2. Aufl. als "Norsk grammatik", 1864), "Ordbog over det norske folkesprog" ("Wörterbuch", 1850; 2. Aufl. als "Norsk ordbog med dansk forklaring", 1873) und "Norske ordsprog" ("Norwegisches Sprichwörter-Lexikon", 2. Aufl. 1881). Auch veröffentlichte er das Schauspiel "Ervingen" (4. Aufl. 1887) und eine Gedichtsammlung: "Symra" (3. Aufl. 1875). Er lebt in Christiania.

Abbeville, (1886) 17,985 (Gemeinde 19,837) Einw.

Abd ul Kerim Pascha, türk. General, starb im Februar 1885 auf Lesbos.

A Beckett * (spr. ?), Arthur William, engl. Schriftsteller, geb. 25. Okt. 1844 zu Hammersmith bei London als Sohn des Polizeirichters Gilbert Abbott A., der selbst Schriftsteller war ("Comic Blackstone", neue Ausg. 1887), erhielt früh eine untergeordnete Stelle im Kriegsministerium, verließ dieselbe aber nach wenigen Jahren, um sich der Litteratur zu widmen. Er ward Leiter des humoristischen Blattes "Glowworm" und begründete selbst eine Zeitschrift: "Tomahawk". Während des deutsch-französischen Kriegs war er Berichterstatter für die Blätter: "Standard" und "Globe", seit 1874 gehört er zu den Mitarbeitern des "Punch". Er schrieb: "Fallen among thieves", Novelle (1870, auch dramatisiert: "From father to son"); "Our holiday in the Scottish highlands" (1876); "The ghost of Greystone Grange" (1877) u. a. Von seinen Bühnenstücken erlebte "About town" (1875) 150 Vorstellungen hintereinander.

Abel, 4) Niels Henrik, Mathematiker. Sein Leben beschrieb Bjerknes (in norweg. Sprache; franz. Ausg., Par. 1885).

Abenberg, (1885) 1446 Einw.

Abensberg, (1885) 2229 Einw.

Abercorn, James Hamilton, erster Herzog von, starb 31. Okt. 1885. In der Herzogswürde folgte ihm sein Sohn James Hamilton, geb. 24. Aug. 1838, Lord-Lieutenant von Donegal und Groom of the stole des Prinzen von Wales.

Aberdaregebirge (spr. abberdähr-, Lord Aberdare Range, spr. rehndsch), Bergkette in Ostafrika, welche vom Äquator etwas östlich vom 36.° östl. L. v. Gr. in südöstlicher Richtung bis nahe an den 1.° südl. Br. hinzieht, nach W. zu steiler, nach O. allmählich abfällt und auf dieser Seite die Quellen einer großen Anzahl von Flüssen enthält. Nach SO. fließt