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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Bankivahuhn - Barfus

Steuerfreie Beträge des ungedeckten Notenumlaufs (in Tausenden Mark):

1) Reichsbank 277368

2) Magdeburger Bank 1173

3) Danziger Privatbank 1272

4) Provinizialaktienbank Posen 1206

5) Hannoversche Bank 6000

6) Frankfurter Bank 10000

7) Sächsische Bank 16771

8) Bayrische Notenbank 32000

9) Leipziger Kassenverein 1440

10) Chemnitzer Stadtb. 441

11) Württembergische Notenbank 10000

12) Badische Bank 10000

13) B. für Süddeutschl. 10000

15) Bremer Bank 4500

14) Braunschweigische Bank 2829

*Bankivahuhn, s. Huhn (Bd. 8, S. 775).

*Bankó, klimatischer Sommerkurort bei Kaschau, im ungar. Komitat Abauj-Torna.

*Bankura, Distrikt der Division Bardwan in der britisch-ind. Provinz Bengalen, 6788 qkm (123 QM.) groß mit (1881) 1,041,752 Einw. Das flache Land wird von Flüssen durchzogen, die nur in der nassen Jahreszeit schiffbar sind, und bringt viel Reis hervor, leidet aber häufig an Dürre und Hungersnot. Der gleichnamige Hauptort hat 18,747 Einw.

*Bannu, Distrikt der Division Deradschat in der britisch-ind. Provinz Deradschat, 10,018 qkm (182 QM.) groß mit (1881) 332,577 Einw. Der teilweise sehr sandige Distrikt wird vom Indus durchflossen, dessen zahlreiche Bewässerungskanäle das Land befruchten; man baut vornehmlich Weizen. Steinsalz und Alaun werden gewonnen. Hauptort ist Edwardsedabad.

Banyuls sur Mer, (1886) 1950 (Gemeinde 4050) Ew.

Bapaume, (1886) 3269 Einw.

Bar, 1) B. le Duc, (1886) 18,732 Einw. - 2) B. sur Aube, (1886) 4606 Einw. - 3) B. sur Seine, (1886) 2769 Einw.

*Bara, ein halb nomadischer und fast ganz unkultivierter Volksstamm im gebirgigen Innern von Madagaskar, der sein weites Gebiet nur in zerstreuten Gruppen bewohnt, da fast allein die Thäler fruchtbar genug sind, und erst sehr unvollkommen der Herrschaft der Howa unterworfen ist. Sie sind den Sakalawen (s. d., Bd. 14) ähnlich, ihre Waffen sind Lanzen und Steinschloßmusketen. Die Howa haben das Land in acht Distrikte geteilt; Hauptorte sind die durch Natur und Kunst festen Plätze Ivohiba und Ihosi.

*Bara Banki, Distrikt in der Division Lakhnau der britisch-ind. Provinz Nordwestprovinzen und Audh, 4579 qkm (82 QM.) groß mit (1881) 1,026,788 Einw. Das völlige ebene Land wird von Ganges und Gogra durchflossen und bringt viel Reis und Weizen hervor, aber auch Zuckerrohr, Opium, Öl etc. Die gleichnamige Hauptstadt hat (1881) 13,933 Einw.

Baranow, (1885) 827 Einw.

*Barästhesiomēter (griech., »Schwere- oder Druckgefühlsmesser«), von A. Eulenberg nach dem Prinzip der Spiralfederwage angegebenes Instrument zur Prüfung des Drucksinnes der Haut. Dasselbe trägt eine abwärts gerichtete Pelotte, welche durch Federkraft niedergedrückt wird; ein Zeiger gibt den Grad des Druckes, den man durch stärkeres oder schwächeres Niederdrücken variieren kann, in Grammen an. Zweckmäßiger erscheint die von Landois angegebene Quecksilberdruckwage.

*Barbedette, Hippolyte, franz. Musikschriftsteller, geb. 1827 zu Poitiers, war zuerst Richter am Zivilgericht von La Rochelle, gab jedoch 1870 sein Amt auf, um sich ganz dem Studium der Musikgeschichte und der Kunstkritik zu widmen. Als Präsident der Philharmonischen Gesellschaft zu La Rochelle veröffentlichte er in der Musikzeitung »Le Ménestrel« wertvolle Aufsätze, z. B. über Gluck und Haydn. Von seinen größern Schriften sind zunennen: »Beethoven, esquisse musicale« (2. Aufl. 1870); »Chopin, essai de critique musicale« (2. Aufl. 1869); »Ch. M. Weber, sa vie et ses œuvres« (2. Aufl. 1874); »F. Schubert, sa vie, ses œuvres, son temps« (1866); »Félix Mendelssohn-Bartholdy« (1869); »Stephen Heller« (1876). Seit 1878 gehört er auch der Deputiertenkammer an.

Barberini-Colonna, Don Enrico, Fürst von Palestrina und Castello San Pietro, starb 18. Febr. 1889 in Rom.

*Barberton, eine 1884 gegründete »Stadt« in dem als »De Kaap-Goldfeld« bekannten Bergbaurevier der Südafrikanischen Republik. Im vorhergehenden Jahr war westlich davon, beim Pioneer Hill, auf der Farm eines Herrn G. P. Moodie, Gold entdeckt worden, und eine in Natal gebildete Kompanie nahm die Ausbeutung dieser Entdeckung sofort in die Hand. Im darauf folgenden Jahr entdeckten die Gebrüder Barber von der Kapkolonie das Umcouchwa Reef, und die dabei entstehende Bergstadt erhielt ihren Namen. Im J. 1886 zählte B. bereits 2000 Einw., und es gab 4 Gasthöfe, ein Klubhaus, eine Aktienbörse und 2 Banken. Auch erschien eine Zeitung, der »Barberton Herald«. In der Nähe liegt Eureka, am »Sheba Reef«, der Rival Barbertons.

Barbey d'Aurévilly, Jules, franz. Schriftsteller, starb 24. April 1889 in Paris.

Barbezieux, (1886) 2913 (Gemeinde 4090) Einw.

*Barbier de Meynard (spr. barbjeh d'mänár), Casimir Adrien, Orientalist, geb. 1827 zu Marseille, widmete sich zuerst dem Konsulatsdienst und war Gesandtschaftsattaché in Persien. Später wurde er Professor der türkischen Sprache an der Lehranstalt für die lebenden Sprachen des Orients in Paris und 1876 als Nachfolger Moritz Mohls Professor für Persisch am Collège de France; seit 1878 ist er Mitglied der Akademie der Inschriften. Er schrieb: »Dictionnaire géographique, historique et littéraire de la Perse« (Par. 1861); »Extraits de la chronique persane d'Hérat« (1861); »Notice sur Mohammed ben Hassan Ech-Cheibam jurisconsulte hanéfite« (1861); »Tableau littéraire du Khorassan et de la Transoxanie« (1864); »Ibrahim, fils de Mehdi« (1869); »Le Seyd Himyarite« (1875); »Les colliers d'or« (1876); »Les pensées de Zamakhshari« (1876); »La poésie en Perse« (Antrittsvorlesung, 1878), »Dictionnaire turc-français« (1881 ff., 2 Bde.; noch nicht vollendet); »Trois comédies traduites du dialecte turc-azeri en persan« (1886). Ferner bearbeitete er für die von der Akademie herausgegebenen orientalischen Quellenschriften zur Geschichte der Kreuzzüge Auszüge und Fragmente aus orientalischen Geschichtswerken und eine »Notice sur l'Arabie méridionale« (2. und 3. Bd. der »Historiens orientaux des croisades«). Auf Kosten der Asiatischen Gesellschaft in Paris gab er, anfangs mit Courtelles, dann allein, die »Prairies d'or« von Masûdi heraus (1861-74, 8 Bde.). Für die »Mélanges orientaux de l'école des langues orientales« schrieb er »Considérations sur l'histoire ottomane« (1883). Auch veröffentlichte er noch verschiedene Übersetzungen aus orientalischen Sprachen, z. B. »Le Boustan ou Verger, poème persan de Saadi« (1880) und zahlreiche kleinere Abhandlungen und Rezensionen.

Barby, (1885) 5522 Einw.

Barcelonnette, (1886) 1999 Einw.

Bärenstein, (1885) 557 Einw.

Barfus (Barfuß), Hans Albrecht, Graf von, preuß. Generalfeldmarschall. Ihm zu Ehren erhielt 1889 das 4. westfälische Infanterieregiment Nr. 17 den Namen Infanterieregiment Graf B.