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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Burghausen - Butter

Mathematik in Kalkutta, 1861 in Bombay, 1873 Direktor der archäologischen Kommi'sion [richtig: Kommission] für die Präsidentschaft Bombay, 1886 Generaldirektor der archäologischen Untersuchungen (Archaelogical Survey) in Indien. Außer einigen meteorologischen und physikalischen Schriften veröffentlichte er: "The temples of Shatmajaya" (1869); "The antiquities of Somnath, Girnar und Innagar" (1870); "The rock temples of Elephanta" (1871); "The lave temples of India" (1876, mit Fergusson) u. andre archäologische Prachtwerke. Sein Hauptwerk sind jedoch die Reports des "Archaeological Survey of Western India«, auf Kosten der indischen Regierung gedruckt, wovon bis jetzt 5 Quartbände erschienen sind. Auch die Veröffentlichungen des "Archaeological Survey of Southern India" seit 1881, erscheinen unter seiner Leitung. Seit 1872 gab B. in Bombay die für die indische Altertumskunde besonders wichtige Zeitschrift "Indian Antiquary" heraus, deren Redaktion er 1884 abgab. 1888 gründete er in Kalkutta den Verein mit mehreren andern Gelehrten die für Veröffentlichung altindischer Inschriften bestimmte Zeitschrift "Epigraphia Indica".

Burghausen, (1885) 3383 Einw.

Burgkundstadt, (1885) 1192 Einw.

Burglengenfeld, (1885) 3352 Einw.

Burgstadt, (1885) 5981 Einw.

Burgstall * (Grimmen), kleine, längliche Erhabenheit in der Hirschfährte (s.Bd. 8, S.563), der Abdruck der Höhlung der Schale, welcher durch das feste Vorwärtsdrücken bei Ballen entsteht.

Burgsteinfurt, (885) 4308 Einw.

Burkhardtsdorf, (1885) 4110 Einw.

Burnaby (spr börnabl), Frederick, engl. Milltär- und Reiseschriftsteller, geb. 3. März 1842 zu Bedford, vollendete in Deutschland seine Erziehung, trat 1859 in das Heer ein, in welchem er bis zum Obersten der berittenen Garde aufrückte. Nachdem er Südamerika, Mittelafrika und Europa bereist, machte er sich besonders einen Namen durch seine unter Abenteuern und Gefahren ausgeführte, den Russen unliebsame Reise nach Zentralasien, die er in dem verbreiteten Buch "A ride to Khiva"(1876, 15 Aufl 1881) beschrieb. Auf Betreiben der russischen Regierung zurückgerufen, begleitete er als Korrespondent der "Times" das Heer des Don Karlos, durchzog darauf zu Pferd Kleinasien, Armenien, Persien und schrieb darüber "On horseback through Asia Minor" (1877). Später nahm er unter Wolfellen an dem Feldzug gegen den Mahdi teil und fiel im Gefecht beim Brunnen von Abu-Klea 17. Jan. 1885. Vgl. Ware und Mann, Life and times of Col. F. B.(Lond, 1885).

Burnitz, Karl Peter, Landschaftsmaler, starb 18. Aug. 1886 in Frankfurt a. M.

Burscheid, (1885) 6828 Einw.

Bürstadt, (1885) 3523 Einw.

Burton, 2) Richard Francis, engl. Reisender. Vgl. Hitchman, R. F. B., his early, private and public life (Lond. 1887).

Burtscheid, (1885) 12,139 Einw.

Buschiri, * arabischer Rebellenführer, s. Deutsch-Ostafrika (Bd. 17, S. 246).

Busdorf, * Dorf in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Schleswig, südlich bei Schleswig, hat eine Privat-Irrenpfleganstalt und (1885) 534 Einw.

Busendorf, (1885) 1622 Einw.

Busolt, * Georg, Geschichtsforscher, geb. 13. Nov. 1850 zu Keppurren bei Insterburg, studierte seit 1869 in Königsberg Geschichte und Philosophie, erwarb 1875 mit einer Abhandlung: »Die Grundzüge der Erkenntnistheorie und Metaphysik Spinozas« (Verl. 1875) einen Preis, bereiste 1875-76 mit einem Stipendium des Kultusministeriums Italien und Griechenland, habilitierte sich 1878 in Königsberg für alte Geschichte und ward 1879 als außerordentlicher Professor nach Kiel berufen, wo er 1881 zum ordentlichen Professor befördert wurde. Er schrieb: »Der zweite athenische Bund« (Leipz. 1875); »Die Lakedaimonier und ihre Bundesgenossen« (das. 1878, Bd. 1); "Forschungen zur griechischen Geschichte (Bresl. 1880. Bd. 1); »Griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Chaironeia« (Gotha 1885 - 88, Bd. 1 u. 2) u. a.

Buß, * 2) Ernst, besonders um die Missionssache verdienter protest. Theolog, geb. 15. Febr. 1843 zu Grindelwald, studierte in Bern, Berlin und Tübingen, wurde 1870 Pfarrer in Lenk, 1875 in Zofingen, 1879 in Basel und 1880 in Glarus. Im J. 1886 ernannte ihn die Heidelberger Fakultät zum Ehrendoktor der Theologie. Er verfaßte die von der Haager Gesellschaft zur Verteidigung der christlichen Religion mit dem Preis gekrönte Schrift über »Die christliche Mission, ihre prinzipielle Berechtigung und praktischeDurchführung« (Leiden 1876). Zur Durchführung der hier niedergelegten Grundsätze bildete sich 3. Jan.1883 ein Komitee und wurde nach einer Vorberatung zu Frankfurt a. M. 11. April 1883 auf einer Versammlung in Weimar 4. und 5. Juni 1884 der Allgemeine evangelisch-protestantische Missionsverein (s.d., Bd. 17) gegründet, dem B. seitdem vorsteht.

Bütow, (1885) 4929 Einw.

Bütschli, * Otto, Zoolog, geb. 3. Mai 1848 zu Frankfurt a. M., studierte am Polytechnikum in Karlsruhe und in Heidelberg, widmete sich dann der Zoologie, arbeitete 1869 bei Leuckart in Leipzig und lebte fortan als Privatgelehrter. 1876 habilitierte er sich an der technischen Hochschule in Karlsruhe und wurde 1878 als Professor der Zoologie nach Heidelberg berufen. B. arbeitete über Entwickelungsgeschichte der Insekten, Würmer und Gastropoden, lieferte auch anatomisch-systematische Arbeiten über Nematoden und andre Würmer, einige histologische und chemisch-physiologische Untersuchungen und namentlich Arbeiten über die Protozoen. Er schrieb: »Studien über die Zellteilung, die ersten Entwickelungsvorgänge der Eizelle u.die Konjugation der Infusorien« (Abhandlungen der Senckenbergschen Gesellschaft, Frankf 1876); »Protozoen« (Bd.1 der 2.Aufl. von Bronns »Klassen und Ordnungen des Tierreichs«, Leipz. 1880ff.).

Buttelstädt, (1885) 875 Einw.

Butter. Über Verfälschungen der B. ist vielmehr geschrieben worden, als den thatsächlichen Verhältnissen entspricht. Grobe Betrügereien kommen gelegentlich beim Butterhandel wie bei andern Geschäften vor und bedürfen keiner weitern Besprechung, da sie bei einiger Vorsicht sofort erkannt werden. Das Färben der B. kann nicht als Fälschung betrachtet werden, es entspricht dem Wunsch des Großhandels nach einem das ganze Jahr hindurch gleichbleibenden äußern Ansehen der B., und es ist unbedenklich, wenn harmlose Farbstoffe, wie der in Deutschland fast ausnahmslos gebräuchliche Orlean, angewandt werden. Bedenklicher sind Konservierungsmittel. Von diesen ist nur Salz, allenfalls mit kleinen Zusätzen von Salpeter und Zucker, zulässig, denn gute, rationell bereitete und mit etwa 4 Proz. Salz versetzte B. (welche 2 Proz. Salz enthält) genügt allen Anforderungen, welche in Bezug auf Haltbarkeit gestellt werden, und wenn trotzdem Borax, Borsäure, Alaun, Salicylsäure, Metaphosphorsäure (Butyrosoter) angewandt werden, so involviert dies fast immer die Absicht auf