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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Englische Sprache - Epiphyten

gelegt hat, ist jetzt bis zum Buchstabens E in der Presse. Der Katalog der großen Bibliothek des Britischen Museums ist seiner Vollendung nahe; der die Goethe-Litteratur umfassende Artikel (1497 Nummern) ist auch in einer Sonderausgabe veröffentlicht worden.

Englische Sprache. Vgl. Elze, Grundriß der englischen Philologie (2. Aufl., Halle 1888); Körting, Encyklopädie und Methodologie der englischen Philologie (Heilbr. 1888).

Eningen (Ehningen), (1885) 3470 Einw.

Enkirch, (1885) 2166 Einw.

Enneccerus, Ludwig, Rechtslehrer und Abgeordneter, geb. 1. April 1843 zu Neustadt a R. (Hannover), studierte erst Mathematik und Naturwissenschaften, dann Rechtswissenschaft in Göttingen, wo er 1872 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde, und ging 1873 als ordentlicher Professor für römisches Recht nach Marburg. Seit 1874 Mitglied des hessischen Kommunallandtags, wurde er 1882 für die Stadt Kassel in das preußische Abgeordnetenhaus, 1887 vom ersten oldenburgischen Wahlkreis in den Reichstag gewählt. Er gehört der nationalliberalen Partei an und machte sich besonders bei den Beratungen über Etats- und Steuersachen verdient. Er schrieb: »Über Begriff und Wirkung der Suspensivbedingung und des Anfangstermins« (1. Hälfte, Götting. 1871); »Friedrich Karl von Savigny und die Richtung der heutigen Rechtswissenschaft« (Marb. 1879); »Ein Höferecht für Hessen« (Kassel 1882); »Rechtsgeschäft, Bedingung und Anfangstermin« (Marb. 1888-89).

Ensilage (franz., spr. angssláhsch), Aufbewahrung grüner Futtermittel, Kartoffeln, Rüben etc. in Silos (s. Magazine, Bd. 11, S. 56), wobei dieselben einen Gärungsprozeß mit Säurebildung durchmachen. Vgl. Futterbereitung (Bd. 6).

Ensisheim, (1885) 2910 Einw.

Ensival (spr. anmgsiwall, E. lès Verviers), Gemeinde in der belg. Provinz Lüttich, Arrondissement Verviers, am linken Ufer der Vesdre und an der Staatsbahnlinie Lüttich-Verviers, mit Tuchfabriken, Färberei und (1888) 6587 Einw

Enten. Die türkische oder Moschusente (Carrina mascha L.) gehört zu den wenigen Haustieren, welche die Neue der Alten Welt geliefert hat. Sie ist heimisch in Südamerika nördlich von der Platamündung, auch in Mittelamerika, wird aber seit alter Zeit gezüchtet und ist jedenfalls als Haustier nach Europa gekommen. Über ihre Heimat ist viel gestritten worden, doch steht jetzt fest, daß die alten Peruaner sie als einziges Hausgeflügel Nuñuma) züchteten. Von Peru dürfte die Moschusente (zusammen mit dem Meerschweinchen) über Brasilien und Westafrika nach Guinea und der Berberei und von da nach Spanien und Frankreich gelangt sein. Die erste Beschreibung lieferte Konrad Gesner 1555, und in demselben Jahr wurde die Ente bereits in Paris als kostbarer, sehr beliebter Braten verkauft. Ursprünglich ist die Moschusente schwarz in verschiedenen Nuancen an den einzelnen Körperteilen und mit teilweise stark hervortretendem grünlichen Metallglanz; nur ein kleiner Teil der Flügeldeckfedern pflegt weiß zu sein. Die Züchtung aber hat weiße, weihscheckige, graublaue und andre Färbungen geliefert. Sie erreicht die Größe der Nouenenten und kann auch ohne die Gelegenheit zum Schwimmen recht gut existieren.

Enterprise-Expedition, 1883, s. Maritime wissenschaftliche Expeditionen (Bd. 11).

Entrecasteauxinseln, Inselgruppe an der Südost-

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spitze von Neuguinea, s. D'Entrocastcaurinseln (Bd. 4).

Epernah, (1885) 17,799 Einw.

Epernon, (1886) 2222 Einw.

Epfig, (1885) 2513 Einw.

Epinal, (1866) 18,580 (Gemeinde 20,932) Einw.

Epiphyten (Pflanzenbewohner, auch Überpflanzen oder Scheinschmarotzer), eine vorzugsweise in den Tropen entwickelte Pflanzengenossenschaft, deren Formen auf andern Gewächsen, in der Regel weit vom Erdboden entfernt, leben und daher als atmosphärische Pflanzen einen Gegensatz zu den Bodengewächsen bilden. Während in den gemäßigten Klimaten Europas und Nordamerikas die baumbewohnende Vegetation nur aus Flechten, Moosen und einigen Algen besteht, entfalten die Urwälder Westindiens, Brasiliens und des südöstlichen Asien einen außerordentlichen Reichtum von E., gegen den die Armut Afrikas an ähnlichen Formen auffallend absticht. Nach der Art ihrer Ernährung zerfallen die Baumbewohner, von welchen die echten, mit besondern Saugorganen die Gewebe der Wirtspflanze angreifenden Schmarotzerpflanzen auszuschließen sind, in eine Reihe von Gruppen. Im einfachsten Fall begnügen sie sich, wie z. B. viele Farne und Lycopodium-Arten, mit den wässerigen Nährstoffen, welche sie an der Oberfläche ihrer Wirtspflanze vorfinden und mittels ihrer Wurzeln aufnehmen (rindenständige E.). Als Schutzeinrichtung besitzen einige derselben, so das weitverbreitete Polypodium incannum, die Fähigkeit, in regenlosen Zeiten ohne Schaden einzutrocknen und nach Wochen bei Regenwetter wieder aufzuleben, wie dies auch bei unsern einheimischen Baumflechten zu geschehen pflegt. Viel häufiger entwickeln die Pflanzen dieser Gruppe als Schutzeinrichtung gegen Vertrocknung ein mehr oder weniger mächtiges Wassergewebe, das sich als besondere Schicht zwischen Oberhaut und dem grünen Gewebe der Blätter, z. B. bei vielen Peperomien und Gesneraceen, ausbreitet; vorzugsweise übernehmen die ältern Blätter die Rolle von Wasserspeichern, da dieselben nach Abtrennung von der Mutterpflanze selbst nach Wochen sich lebendig zeigen. Andre Formen eines Wasserreservoirs bilden die Knollen von (Gesnera-Arten, die spindelförmigen Anschwellungen der Ausläufer von Utricularia montana, die Zwiebeln von epiphytijchen Amaryllidazeen u. a. Die Wasserspeicher mancher Aroideen, z. B. Philodendron cannifolium, bestehen in schwammig entwickelten Luftkanälen (Intercellularräumen) der spindelförmig angeschwollenen Blattstiele, welche sich bei Regenwetter mit Wasser anfüllen und zu diesem Zweck innen mit einer dünnen, die Wasseraufsaugung bewirkenden Schleimschicht überzogen sind. Bei den baumbewohnenden Orchideen dienen teils die Blätter, teils die zugleich für die Aufspeicherung von Reservestärke bestimmten Scheinknollen als Wasserbehälter. Um die spärlichen Nährstoffe ihrer Unterlage möglichst auszunutzen, breiten sich die rindenständigen E. flächenartig aus und entwickeln unter Umständen, so die epiphytischen Orchideen und einige Araceen, Wurzeln mit luftführender, weißer Hülle (Velamen), die jeden Wassertropfen wie Löschpapier aufsaugt. Überdies sind die Luftwurzeln der meisten S. chlorophyllhaltig und übernehmen (bei manchen Arten von Aëranthus) die Rolle der assimilierenden Blätter vollständig, so daß die vegetativen Teile einer derartigen Pflanze nur aus dem mächtigen, grün erscheinenden Wurzelsystem und einem kurzen Stammstück ohne Blätter bestehen; auch in dieser Reduktion der