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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Gödsche - Goll
^ Bde.; 2.Aufl. des I.Bandes 1883); >comm6iitldii'6 5Ui- la 1'" Opili-o llux s'0i'iMn6N8« (das. 1886--87, _i Bde.); ^c>nKi'0N(^3 l^olo^^tiquc^ ldas. 18W); öwcle^ didliciu«^ Cx Aufl., 'Neuchätel 187<>, ^i^i Tle.; deutsch, Hannov. 1878). Seine Kommentare zu Luias und Johannes sowie zu den Briefen an die Rö- ' mer und Korinther sind uon Wunderlich (>>annov. ^ 1869 -87) ins Deutsche übersetzt. ^
'''Gödsche, Hermann, unter dein Namen Sir^ John Retcliffe bekamlter Romallschriftsteller, geb. > 1^. Febr. 1815 zu Trachenberg in Schlesien, widmete ^ sich dem Postdienst, den er aber, zu Berlin in den ! Waldeckschen Prozeß verwickelt, 1849 verließ, um sich ^ ausschließlich litterarischer und journalistischer TM- ! Ugkeit zu widmen. Im besondern widinete er der! feudalen Neuen Preußischen (Kreuz-) Zeitung > seine ! Feder; auch redigierte er mehrere ^»ahreden »Katen-! der für den preußischen Volksverein. 1871 siedelte j er nach Warmbrunn über, wo er der Leitung des von ihm mitbegründeten Militärkurhauses vorstand und 8. 'Nov. 1878 starb. Während er seine ersten novellistischen Arbeiten, welche im romantischen Sinn historische Gegenstände behandelten, unter dem Schriftstellernamen Armin herausgab, wählte er für seine zahlreichen größern Sensationsromane: »Sebastopol«, '> NenaSahib^, .Villafranca«, »Pueola«, Biarrih :c., in denen er die weltgeschichtlichen Ereignisse seit dem Krimkrieg nicht ohne journalistisches Geschick und historische Kenntnisse zur Darstellung zu bringen strebte, den oben genannten englischen Namen. Auf Kunstwert können sie keinen Anspruch machen, dagegen ist dem Autor das Talent, seine ^eser (freilich ! oft nicht durch die reinsten Mittel) in Spannung zu! halten, nicht abzustreiten. '' ^
Godwin, !^) M ary Wollstonecraft (die Gattin Shelleys). Vgl. noch Mrs. Marshall, I.it0 unä lettei-ö c>1 ^1.)V. Ä10II0V (Lond. 1889).
Gohlis, bei Leipzig, wurde 1. Jan. 1890 mit die- !
ser Stadtgemeinde vereinigt. !
Göhren, Dorf auf der Insel Rügen, an der Ostsee
auf der Halbinsel Mönchgut, hat ein Seebad und,
(1^85) 245 Einw. ^
Gold. Zur Ermittelung des Feingehalts des > <^oldes benutzt man die Scheidung durch die Quart! /Qttartation, Kündelhardtsche Goldprobe), indem man > eine abgewogene Probe mit der 2/>fachen Menge des zu erwartenden Goldgehalts an reinem Silber in geschmolzenes Blei einträgt, abtreibt, die erhaltene! Silbergoldlegierung ausplattet, mit Salpetersäure! behandelt und das rückständige G. auswäscht, glüht und wägt... Da diese Methode besondere Apparate und große Übung voraussetzt, so schmelzt man besser das G. mit 3 Teilen reinein Blei (aus Bleizucker dargestellt) im Porzellantiegel zusammen, behandelt die Masse nach dein Erkalten mit nicht zu starker Salpetersäure und löst das rückständige G. in Königswasser. Scheidet sich aus der start verdünnten Losung nach einiger Zeit Chlorsilber ab, so filtriert man dies ab, wäscht aus, trocknet bei 1!^0" und wägt. ! Aus der salpetersauren Lösung fällt man das Silber ! mit einer heißen Lösung von Chlorblei als Chlorsil-! ber, welches man wie eben angegeben behandelt.^ 100 Teile Chlorsilber entsprechen 75,26 Teilen Silber. Will man auch Kupfer bestimmen, so fällt man durch verdünnte Schwefelsäure und etwas Alkohol das Blei, filtriert das Bleisulfat ab, wäscht es mit schwachem Alkohol und fällt nun das Kupfer durch Schwefelwasserstoff als Schwefelkupfer, welches mit Schwefelwasserstoffwaffer ausgewaschen, getrocknet und unter Zusatz von etwas'Schwefelblmnen im
Wasserstoffftrom geglüht wird. 100 Teile des entstandenen Halbschwefelkupfers (^u,^ entsprechen 7'.),^'. Teilen Kupfer.
"Goldbaum, Wilhelm, ^euilletonist, geb.6.Jan.
184^j zu Kempen (Posen), besuchte die Universität in Breslau, wo er Rechtswissenschaft studierte, bekleidete ein Jahr lang eine Hauslehrerstelle in Posen und setzte dann die unterbrochenen Studien in Berlin fort.
1869 trat er in die Redaktion der > Posener Zeitung< ein und ward dann 187^ an die Wiener Neue Freie Presse« berufen, wo ihm besonders die Besprechung deutscher Verhältnisse obliegt. Zahlreiche Feuilletons und Essays literarhistorischen und politischen Inhalts sind von ihn: in verschiedenen Blättern zerstreut erschienen. Selbständig veröffentlichte er: Entlegene Kulturen; Skizzen uud Bilder« (Berl. 1877) und litterarische Physiognomien« (Teschen 1884).
Goldlcgicrungcll. Zur Untersuchung von G. ist die Strichprobe (Bd. 7, S. 491) sehr bequem, man darf aber die ersten Striche auf dem Probierstein nicht beachten, weil Gold-, namentlich Bijouteriewaren, durch Anfärben oberflächlich goldreicher gemacht werden. Vermutet man, daß mall es mit einer vergoldeten Kupferlegierung zu thun hat, so kratzt man die zu prüfende Stelle erst mit einem Federmesser ab, bevor man die Striche macht. In genauerer Untersuchung der Legierung plattet man eine geringe Menge derselben aus, löst sie in möglichst wenig Königswasser und verdünnt mit Wasser. Zeigt sich keine Ausscheidung, so ist die Legierung silberfrei, da sich alles Silber als Chlorsilber niederschlägt.
Enthält die Legierung über 15 Proz. Silber, so wird sie von dein gebildeten Chlorsilber so fest überzogen, daß das Königswasser nicht weiter darauf einwirken kann. Man spült dann das Blech mit Wasser ab, digeriert mit Ammoniak, bis das Chlorsilber gelöst ist, und behandelt von neuem mit Königswasser! Die Chlorsilberlösung gießt man zum Königswasser. Setzt man zu einem TeU der Flüssigkeit Ammoniak im Überschuß, so ist die über dem gelben Niederschlag stehende Flüssigkeit bei Gegenwart voll Kupfer blau. Zur Prüfung auf Zink fällt man aus einem Teil der sauren Flüssigkeit Gold und Kupfer durch Schwefelwasserstoff, übersättigt das Filtrat mit Ammoniak uud leitet wieder Schwefelwasserstoff ein, wobei weißes Schwefelzink gefällt wird. Um über die Stärke einer Vergoldung ein Urteil zu gewinnen, wäscht man 1-1,', ^'^' des Metalls mit Alkohol und Äther ab und übergießt es im Reagenzglas mit 1-5 <^m chlorfreier Salpetersäure vom spez. Gew. 1,^. War das Metall vergoldet, so bleibt nach Auflösung desselben das Gold in dünnen Flittern zurück.' Auf diese Weise läßt sich noch 0,01 mg- Gold nachweisen, was auf dem Probierstein nicht mehr möglich ist.
Zur Unterscheidung echt vergoldeter Gegenstände von Legierungen unedler Metalle betupft man die Gegenstände mit einer Lösung voll Chlorgold oder Silbernitrat; erstere erzeugt auf unedlen Metallen einen braunen, letztere einen grauen Fleck, während echt vergoldete Gegenstände unverändert bleiben.
Goldschmidt, >i> Meier Aaron, dän. Novellist, starb 15. Aug. 1887 in Kopenhagen.
Woll, Jaroslaw, tschech. Dichter und .Historiker, geb. 1846 zu Chlumetz, wirkt als Professor der Geschichte an der Universität zu Prag. 1871 erschienen von ihm »Gedichte«, in denen namentlich die ^Erulantenlieder^ und Balladen uon großer dichterischer Begabung zeugen. Voll seinen geschichtlichen (deutschen) Schriftensino zu erwähneil: Die französische Heirat.
Frankreich und England K^i u.K)^ (Prag187l));