Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

393
Greenough - Greyson
>l!6lläinc.8 sl'om ^n^ii^Il lii>toi'.v (1879); »^Iis ml Uvin«' nt'^n^ianä^ i1882); '?kl' c^onqne^t s)f ^i^'wuä (188.3). G. lebt teils auf der Insel Capri, teils in London.
Greenougli, Horatio, american.Bildhauer. Grecnoughs Briefe an seinen Bruder.'oenry wurden von Frances G. herausgegeben (Boston 1887).
^Greenwich, 2) Ort im nordamerikan. Staat Connecticut, am Long Island Sound, ist Vorort von New Z)ork und hat (lh^o) 7892 Einw.
Grcg, William Rathbone, engl. Schriftsteller, starb 15. Nov 1881.
Gregorovius, Ferdinand, Geschichtschreiber, veröffentlichte noch: 'Kleine Schriften-' (Leipz. 1887 ^ 1888, 2 Bde.) und Geschichte der Stadt Athen im Mittelalter^ (Stuttg. 1889, 2 Bde.).
Gregory, 2) Francis Thomas, Australienreisender, geb. 1820, kam 1829 mit seinem Vater in die damals begründete Kolonie Westaustralien, trat in den Dienst der dortigen Regierung und rückte zum Oberfeldmesser auf, als welcher er mehrere Erfor^ schungsreisen unternahm, wobei er 1847 die Flüsse Murchison und Gascoune und 1881 die Flüsse Ashburton, Fortescue und De Grey mit Oakover entdeckte. Die Geographische Gesellschaft verlieh ihm dafür ihre goldene Medaille. Er publizierte darauf eine geologische Karte der von ihm bereisten Gebiete.
Nachdem er die ihm angebotene Ernennung zum Generalfeldmesser abgelehnt hatte, siedelte er 1862 nach Queensland über, wo er mehrere hohe Posten, wie Kronlandminister, Generalpostmeister u. a., bekleb dete; 1874 ernannte ihn der Gouverneur der Kolonie zum lebenslänglichen Mitglied des Oberhauses von Queensland. Er starb 23 Okt. 1888 in Harlarton bei Toowoomba.
"4) Caspar Rene, evang. Theolog, geb. 6. Okt.
1846 zu Philadelphia in Pennsylvanicn, studierte Theologie zu Princeton, siedelte dann nach Europa über, wurde 1878 Prediger der amerikanischen Gemeinde in Leipzig, habilitierte sich daselbst 1884 als Privatdozent an der Universität und wurde 1889 zum außerordentlichen Professor ernannt. Er verfaßte die Prolegomenen zu »Xovmn ^e^taiuentnili o-i'^<.ß von Tischendorf (Oktavausg., 1. Teil 1884, "gemeinsam mit Ezra Abbot) und übersetzte mehrere Schriften Luthardts ins Englische.
Greigh, Samuel Älexejewitsch, russ. Finanzminister, starb 22. März 1887 in Berlin.
Grell, Eduard, Komponist. Seine »Aufsätze und Gutachten über Musik< wurden von Bellermann (Berl. 1886) herausgegeben.
Grem Smühlen, Weiler und klimatischer Kurort im oldenburg. Fürstentum Lübeck, an der Schwentine, zwischen dem Diek- und Kellersee und an der Linie Neumünster-Neustadt der Preußischen Staatsbahn, hat prächtige Buchenwaldungen, künstliche Fischzucht, Zementfabrikation und (i88)> 72 Einw.
Dabei der Godenberg, ein heidnischer Begräbnisplatz Grenade (Grenadin), rotbrauner Teerfarbstoff, aus Abfällen der Fuchsinfabrikation dargestellt, lös lich in Wasser, dient zum Färben von Wolle, Baumwolle, Wein:c.
Grcnadr, (i886) 2651 (Gemeinde 3998) Einw.
Grenoblc, (i8'6) 49,338 (Gemeinde 52,484) Einw.
Grenville-Murray, E. C. Aragon, engl. Diplomat. Vgl. die von seiner Witwe veröffentlichten ^lemoilZ ot 6.« (Lond. 1887, 2 Bde.).
Greuter, Joseph, klerikaler österreich. Abgeordneter, starb 21. Juni 1888 in Innsbruck.
^Grevenvrück, f. Förde (Vd. 6)
Gredenmacher, <, i^.>> 2376 Einw.
Grcuisten (v. franz. ß.n"v6, die Arbeitseinstellung), franz. Bezeichnung für die Streikenden.
verlor mit der Republik selbst, die er vertrat, immer mehr an Achtung und Ansehen in Frankreich, wie sich bei der Feier des Nationalfestes 14. Juli 1887 besonders zeigte. Nicht lange nachher wurde er in bedenklichster Weise bloßgestellt. Bei der Einleitung des Prozesses Eaffarel-Limousin wegen Ordenshandels stellte sich heraus, daß Grevys Schwiegersohn Mlson nicht bloi; den Schacher mit Orden aufs schamloseste betrieben, sondern auch Beförderungen, Konzessionen, Lieferungen u. dgl. gegen hohe Summen durch seinen Einfluß bei G. beschafft hatte. Er führte dies Geschäft vom Elyseepalast aus, der Amtswohnung Grevys, wo er wohnte, ini größten Stil und versah seine Briefe, um sie portofrei zu machen, mit dem Stempelder Präsidentschaft. Zwar veranlaßte G.seinen Schwiegersohn, eine Priuatwohnung zu beziehen, ließ sich ab er sonst in seinem Glauben an dessen Unschuld nicht irre machen, selbst als Wilson einige gravierende Briefe au^ den Akten entfernen und durch andre ersetzen ließ.
Er weigerte sich daher auch, seine Entlassung zu nehmen, und als dies von Clemenceau direkt von ihm gefordert wurde, erklärte er, er empfinde keine Neigung, sich an der Gewalt festzuklammern, könne aber unmöglich einem Zwang oder auch nur einem Schein von Zwang weichen, weil er dadurch einen oeoentlichen Präzedenzfall schaffen würde; es müsse also eine Form gefunden werden, in der seinem Rücktritt der Charakter der vollen Freiwilligkeit gewahrt bleibe.
Erst als niemand von ihm den Auftrag, ein neue<> Ministerium zu bilden, annahm, kündigte er die seine Entlassung enthaltende Botschaft für 1. De;.
1887 an, ließ sich aber noch im letzteil Augenblick durch radikale Abgeordnete, welche fürchteten, Ferry könne zum Präsidenten gewählt werden, gern bestimmen, zu bleiben. Die Kammern jedoch, als sie sich 1. Dez. versammelten und keine Botschaft von G. erhielten, beschlossen fast einstimmig, sich auf wenige Stunden zu vertagen, um die erwartete Mitteilung zu empfangen, und nun unterzeichnete G., tief verletzt durch diese direkte Aufforderung, sein Ann niederzulegen, 1. Dez. wirklich sein Entlassungsgesuch, das 2. Dez. in den Kammern verlesen wurde. Er rühmte sich in der Botschaft, wäbreno seiner neunjährigen Amtsthätigkeit dem Land Frieden, Rübe und Freiheit gesichert, die Verteidigungskraft erhöht und die Achtung vor dem Ausland wiederhergestellt zu haben«. Die Botschaft wurde von den Kammern mit tiefem Schweigen angehört. Am Abend des 2. Dez. verließ er das Elusee und bezog eine Privatwohnung. So wenig rühmlich war sein Rücktritt von der höchsten Gewalt, und sehr bald geriet er in völlige Vergessenheit. Vgl. Oiscoui's iwliricines 6d.juäicilüi'68 äk Hl. .Iui65,A.<l (hrsg. von Delabrousse, Par.
1888, 2 Bde.).
^Grrysou (ipr. ^räsönn), Emile, belg. Schriftsteller, geb. 1823 zu Brüssel, wo er als Generaldirektor des obern und mittlern Unterrichts in Belgien lebt. Seine bedeutendsten Romane sind: »i^il NOma. Oolonna« (1857); >1.63 i'öcitL cl'un ÜNmaiiäx (1859); »I<« M8> 86ur äe ^ai'Aiion< (1860); »Nn Hollencle. .lutker Oakäjö Lt ^u K'er Dotti'tj6« (1874 u.öfter); »I<H ni^i 80N 0N(i6^Va6t^6r 6t Hu)8MKI1'' (1877); »H0U8 0N
M9.nvai3 au ekoix« (Verviers 1882); »Xv6ntnre8 en ^l Änärft' (das. 1882). Außerdem veröffentlichte G. zahlreiche Beiträge in Zeitschriften sowie mehrere gediegene Übersetzungen.