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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Maldah - Mame
Januar 1831 die Truppen auf dem rechten Weichselufer und focht mit Auszeichnung bei Wawre, Bialolenka und Ostrolenka. Nach der'Unterdrückung des Aufstandes lebte er in Fontainebleau, später in Chantilly bei Paris, wo er 5. Jan. 1815 starb.
^Maldah, Distrikt der Division Bhagalpur in Vihar der britisch-ind. Provinz Bengalen 4897 cikm (89 QM.) groß mit (ivsi) 710,448 Einw. (worunter 53,4 Proz. Hindu und 46,4 Proz. Mohammedaner), welche hauptsächlich Reis, sodann Indigo, Maulbeer- und Mangobäume kultivieren und Seidenzucht und Seidenweberei betreiben, Hauptort ist Englist) Bazar.
Maler Kotla, Hauptstadt des gleichnamigen Tributärstaats der britisch-ind. Provinz Pandschab, am Kanal von Sirhind, mit (i><8l) 20,621 Einw., wovon 14,468 Mohammedaner, schließt eine große Anzahl bedeutender Bauten (Moscheen, Hindutempel, Grabmäler) ein.
Malfilatre (spr. -ahtr), Jacques Charles Louis de Clinchampde, franz. Dichter, geb. 8. Okt. 1732 zu Caen, machte sich zuerst durch seine Ode »1.6 so l?i! üxft «.n milion cle? plliu^teft« bekannt und lebte meist in Paris, wo er 6. März 1767 starb. Unter sei' nen lyrischen Gedichten zeichnet sich besonders XlN'<-ift86 clann 1'iie cls Vßnu8« (Par. 1769, 1790) aus.
Ein unbeständiger Geist, fing er alles Mögliche an (Übersetzungen aus Vergil und den Psalmen, Tragödien, Epen 2c.), ohne etwas zu vollenden. Seine Übersetzungen aus Vergil sind gesammelt unter dem Titel: 1^6 ^önis cl6 Vilc,'ii6< (Par. 1810, 4 Bde.).
Auger gab seine (Nnvl68' heraus (Par. 1825 u. 1826).
Malgaigne (spr, niallqanj), Joseph Francois, Chirurg, geb. 14.Febr. 1806 zu Charmes sur Moselle, studierte in Nancyund Paris, ging 1831 als Divisionsarzt der Nationalarmee nach Polen, lehrte seit 1835 als Professor an der^olk plati<^u6 in Paris chirurgische Anatomie, wurde 1850 Professor der operativen Chirurgie und starb 17. Okt. 1865 in Paris. M. förderte besonders die chirurgische Anatomie, die operative Technik, die Lehre von den Frakturen und Luxationen, auch führte er die Statistik in die wissenschaftliche Chirurgie ein. Er schrieb: »^lanuel cl6M6ci6om6 <>Mawir6<<(8.Aufl., Par.1877-84,2Bde.; deutsch, Leipz 1843); »^raitö ä'anaroinis cliirur^icalo 6t ä6 ckirm^iß 6xp6lim6nta1e« (2. Aufl., Par. 1859,2 Bde.; deutsch, Prag 1842); >K6eIi6lck68 8tati3ti> HU68 8ur la tr6tiU6nc6 ä68 Iiernis8« (Par. 1839); Vs i'irri^Ntion dkU8 168 mail^liieg edilur Fieal««« (das. 1842); »N88ai 8ur I'lnstoirs 6t 1a i)kii080pln6 <l6 11^. clni M'^ie« (das. 1847); >^i^it6 cie« kllrctur68 6t (168 wxHti0N8'- (das. 1847-54,2 Bde. mit Atlas; deutsch, Stuttg. 1850-56); »I.690N8 «l'ol'tlw Mlit) (Par. 1862). Auch gab er die Werke des Chirurgen Ambroise Pare (gest. 1590), mit geschichtlicher Einleitung über die Chirurgie des Mittelalters und Biographie (Par. 1840, 3 Bde.), lieraus.
Mallock, William Harrell, engl. Schriftsteller, geb. 1849 in der Nähe von Torquai) in Devonshire, studierte zu Oxford, wo er sich auszeichnete, und widmete sich, angeregt durch Rob. Browning, John Forster u. a., litterarischer Thätigkeit. Von seinen vielfach soziale Fragen berührenden Schriften, die mehr oder minder eine pessimistische Anschauung bekunden, erwähnen wir: H^ti6 N6vv ro Mblic« (1876); >^6 N6>v I^twi and Virginia« (1878); >18 lit'e ^voitli liviu^? - (1879 u. öfter); ^oei^i 6(iua1it)'<^ (1882);
?l0l)6lt^v tluci prc>^l688« (1884); »^ti^ism 2.uä vaiv.6 ot nto« (1884). In dem Sammelwerk »^.n (.ient cw88ic3« bearbeitete er den Band über Lucreuus (1878); außerdem veröffentlichte er auch ein
Bändchen Gedichte (1880) sowie die Romane: ^.^. i-omlince ot tl^o niQ6t66lltd c6nwi'^ (1881, 2 Bde.) und »11i6 o1ä6r oiäer oj^nF68« (1886, 3 Bde.). Er lebt meist auf seinem Gut bei Exeter.
Malmesbury, 2) James .Howard Harris, Graf von, brit. Staatsmann, starb 17. Mai 1889.
Malmftröm, 3) Johan August, schwed. Maler, geb. 14. Aug. 1829 zn Vestra Ny (Ostgotland), lernte anfangs bei seinem Vater das Holzschnitzen, bildete sich aus der Akademie zu Stockholm, dann in Tiissi'/^^^.
Paris, wo er Schüler Coutures wurde, besuchte Italien, verweilte darauf längere Zeit in Paris und wurde 1867 Professor an der Akademie zu Stockholm.
Neben einigen gemütvollen Genrebildern ist sein Hauptfach die altnordische Sage und Mythologie, die er mit viel Phantasie in glänzendem Kolorit behandelt; solche Bilder sind namentlich: König Heimir und Aslaug, Ragnars Söhne bei der Nachricht von: Tod ihres Vaters, Wikinger begraben ihre Toten (diese drei schon in Düsseldorf entstanden), Ingeborg erhält die Nachricht von Hialmars Tod, wozu später unter andern Bildern noch die Bravallaschlacht kam.
Er illustrierte auch Tegners »Frithjofssage« u. a.
Maloclab (Kuwen), Laguneninsel in der Ralikkette des deutschen Marshallarchipels, auf deren Nisf 64 Inseln mit schöner Vegetation liegen, zusammen 10 <ikin groß mit 1000 Einw.; durch das Riff führen an der Westseite drei Kanäle zu dcm Ankerplatz bei
Airik.
Malta zählte 31. Dez. 1887: 160,679 Einw. Die Schulen, einschließlich der Universität mit 105 Studenten, wurden 1888 von 10,703 Schülern besucht.
1888 liefen 5893 Schiffe von 5,274,986 Ton. Gehalt ein. Die Einfuhr (abzüglich der Wiederausfuhr) belief sich auf 804,979 Pfd. Sterl. Jedoch betrug der Transithandel 25,887,270 Pfd. Sterl. Einfuhr' und 25,884,474 Pfd. Sterl. Ausfuhr. Durch Patent vom 21. Dez. 1887 wurde die Wahl des Gesetzgebenden Nats (öouncii) neu geregelt. Der neugewählte Rat trat 31. Okt. 1888 zum erstenmal zusammen. Die Kolonialeinnahmen beliefen sich 1888 auf 240,146 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 212,313 Pfd. Sterl.
Maltzahn, Wendelin, Freiherr von, Litteraturforscher, starb 5. Juli 1889 in Berlin.
Maltzahn-Gültz, Helmut, Freiherr von, wurde 1. Juli 1888 an Stelle Jacobis zum Staatssekretär des Reichsschatzamtes ernannt.
Malvasia, CarloCesare, Graf,ital.Kunstschriftsteller, geb. 18. Dez. 1616 zu Bologna, studierte Philosophie, Theologie und Jurisprudenz, wurde Doktor beider Rechte und machte sich frühzeitig auch als Dichter bekannt. 1662 trat er in den geistlichen Stand, wurde Kanonikus am Dom zu Bologna und entfaltete daselbst eine umfangreiche Lehrthätigkeit, die sich auch auf die Förderung der Kunst ausdehnte. Cr machte sich um die Erforschung der Kunstgeschichte seiner Vaterstadt sehr verdient und gab heraus: I'>1kinn, ziittric^; viti' < Io' pittoii I^lo^iiesi« (Bolog.
1678; 2. Ausg., das. 1841) und »HIlN'in0rH^6i8in63. (das. 1690, eine Sammlung antiker Inschriften). M. starb 10. März 1693.
Malzsteuer (Malzaufschlag), s. Biersteuer (Bd. 2).
Mame (svr. mäm), Am and, Buchhändler (geb. 18. Mai 1776, gest. 2. Jan. 1848), gründete 1795 eine Druckerei zu Tours in Frankreich, welche trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse sich bald beträchtlich ausdehnte, ihre hohe Bedeutung als eine der ersten Druckereien Frankreichs, vereinigt mit Buchhandlung, Buchbinderei und andern verwandten Geschäf-