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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Mozart - Mühlen
Gent-Tournai, mit Zollamt, bischöflichem College, Woll- und Baumwollweberei, Färberei, Fabrikation von Schokolade, Öl, Tabak und mit (1889) 13,366 Ew.
Mozart, Wolfgang Amaoeus (oer Sohn). Seine Biographie schrieb Io's. Fischer (Karlsbad 1888).
*Mpwapwa, wichtige Karawanen- und Missionsstation in Ostafrika, im nördlichen Teil der deutschen Landschaft Usagara,386mü.M.,unter6"22'nördl.Vr. und 36" 40' ö'stl. L. v. Gr., besteht aus 37 getrennt liegenden Wohnungskomplexen (Tembe), welche je mehrere Familien beherbergen, mit zusammen 15()<) Einw. Die Deutsche Ostafrikanische Gesellschaft legte hier 1888 eine Versuchsstation an, die aber 1889 von dem Rebellenführer Buschiri überfallen und zerstört wurde. Die sofort von Wißmann wieder genommene Station wurde darauf hinreichend befestigt und mit einer kleinen Garnison belegt, so daß der Karawanenverkehr wieder aufgenommen werden konnte.
"MsiriS Reich, großes Gebiet in Äquatorialafrika, das sich vom Lualaba im W. bis zum Luapula im O. und bis zum Mochingagebirge in: S. erstreckt; doch reicht Msiris Einfluß noch über diese Grenzen hinaus, so daß auch das Gebiet des früher mächtigen Kazemba am Merusee seiner Herrschaft unterliegt. Nach Reichard, der 1884 hierher kam, heißt die Hauptstadt Vunkeia oder Kimpata am Umkäa, einem Nebenfluß des ^ufira. Der gewaltthätige Beherrscher dieses Reichs, von dem die Reisenden Reichard und Giraud viel zu leiden hatten, und der auch Capello und Ivens zur Umkehr zwang, verfügt über gegen 3000 mit Steinschloßgewehren bewaffnete Krieger. Die Bewohner betreiben einen sehr lebhaften .Handel mit der Westküste Afrikas, wohin sie Elfenbeins Kautschuk, Wachs, namentlich aber junge Sklaven bringen. Dagegen wird das Kupfer, woran das Land sehr reich ist, nicht ausgeführt, da Msiri die Bearbeitung der Oe-Mger untersagt hat. Einfuhrgegenstände sind vornehmlich Schießpulver und Gewebe.
"Muchanow, Paul Alexandrowitsch, russ. Geschichtschreiber, geb. 1798, war zuerst Militär, widmete sich aber hierauf historischen Studien und bekleidete daneben wichtige Stellungen in der Verwaltung, so einige Jahre (bis 1861) in Polen, wurde darauf Mitglied des Staatsrats und Vorsitzender der archäologischen Kommission und starb 28. Dez. 1871 in Würzburg. Er gab die Memoiren Zolkjemskys, die sogen. Handschrift des Patriarchen Philaret und eine große Anzahl von Urkunden vornehmlich zur Geschichte der Zeit des Interregnums und andre Geschichtsquellen heraus.
Muelenaere (spr. mülenäre), Felix Amand, Graf von, niederländ. Staatsmann, geb. 9. Febr. 1794 zu Pittham in Westflandern, studierte die Rechte und ivard frühzeitig Generalprokurator in Brügge. 1824 zum Deputierten bei der Zweiten Kammer der Generalstaatendes damaligen Königreichs der Niederlande erwählt, a.alt er in kurzem als einer der ausgezeichnetsten Redner der Opposition. Seine Neuwahl 1829 ward von seiten der Regierung hintertrieben. Nach der belgischen Revolution ward er zum Mitglied des Nationalkongresses und bald darauf von der provi sorischen Regierung zum Gouverneur von Westflandern ernannt. Er war auch Mitglied der Deputation, welche dem Prinzen Leopold von Koburg die Krone anbot. Vom 24. Juni 1831 bis September 1832, wiederum vom August 1834-36 und zum drittenmal von 1841 bis April 1843 war er Minister des Auswärtigen. Der Vertrag der 24 Artikel (1831) ist sein Werk. 1836 ward er zum Grafen und abermals zum Gouverneur von Westflandern ernannt, welch letzteres 'Amt er bis 1849 bekleidete. Auch blieb er fortdauernd Mitglied der Repräsentantenkammer, wo er mit der katholischen Partei stimmte. Er starb 5. Aug. 1862.
Fig. 1. Mahlscheibe.
Mühlen. Unter den zum Schroten von Getreide und zum Zerkleinern einer Menge andrer Substanzen konstruierten Mühlen hat besonders die vondem Grusonwerk in Magdeburg-Buckau gebaute Excelsiormühle große Verbreitung und Anerkennung gefunden. Die arbeitenden Teile derselben bestehen aus zwei ringförmigen Scheiben (Fig.1) von zähem Hart Fig. 2. Excelsiormühle.
guß, aus deren Seitenflächen sich in konzentrischen Kreislinien Zähne von dreieckigem Querschnitt uno zwar in der Weise erheben, daß je zwei Zahnkreise zwischen sich eine gleichfalls dreieckige Kreisfurche lassen. In den so entstehenden Furchen einer Scheibe können die Zähne der andern Scheibe um den Scheibenmittelpunkt rotieren. Die Zahnlücken bilden ferner in radialer Richtung Gassen, durch welche das im