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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Nuñez - Nyblaeus
Von seinen Veröffentlichungen nennen niir: > Die Be-! deutung des .hieronymus für die alttestamentliche Textkritik« (Götting. 1875); »Die assyrisch babyloni' schen Keilinschriften und das Alte Testament' (Verl.
1878); »Der Prophet Hosea erklärt« (das. 1880); die von N. bearbeitete 2 Auflage von Bertheaus Kommentar zu den Sprüchen und von Hihigs Kommentar zu dem Prediger Salomo (Leipz. 1883) sowie die :l. Auflage von Hupfelds Kommentar zu den Psalmen (Gotha 1888, 2 Bde.).
Munez l'pr.nunjes), 2) Rafael, Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Kolumbien, geb 1825 zu Cartagena, studierte Philosophie und Jurisprudenz auf der Universität seiner Vaterstadt. 1854 begann er seine administrative Laufbahn und wurde Finanz minister im Ministerium Mallarino.Von 186^ bisi873 besuchte er Nordamerika u. die Hauptländer Europas, indem er einige Jahre als Konsul jeiner Heimat in Liverpool residierte. Von hier sandte er Korrespondenzen an die Zeitschriften von Bogota, Caracas und Lima, welche Zeugnis von dem Ernst geben, mit welchem er die Innitutionen und Sitten der Alten Nett studierte. Ein Teil dieser Briefe erschien ge sammelt. 1874 wurde er von der Partei der Independenten für die Präsidentschaft vorgeschlagen und fand hierin auch von seiten der angesehensten Männer der konservativen Partei Unterstützung; damals siegte jedoch Perez. Um so günstiger gestaltete sich die Wahl des letzten Jahrs, und seit 1>April 1880 steht er an der Spitze des Staats, entwickelt jedoch germge Energie für die Kräftigung desselben und für die Beseitigung, der herrschenden Anarchie.
*Nureddin Mahmud, seldschukk. Sultan von Syrien und Ägypten, Sohn Emadeddin Zenkis', geb.
21. Febr. 1116 zu Damaskus, folgte 1146 seinem Vater als Sultan von Mosul, schlug 1148 den An griff der Kömge Konrad 111. von Deutschland und Ludwig VII. von Frankreich auf Damaskus zurück, eroberte das christliche Fürstentum Antiochia sowie das ganze nördliche Syrien, unterjochte 1154 Damaskus, wohin er seine Residenz verlegte, kämpfte erfolgreich gegen das Königreich Jerusalem und stürzte 1169 das Kalifat der Fatuniden in Ägypten Er starb 15. Mai 1174 in Damaskus, tief betrauert wegen seiner Frömmigkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit.
^Nürnberger, Woldemar, unter dem Pseudonym M. Solitaire bekannter Tichter und Novellist, geb.
1. Okt. 1818 zu Sorau, studierte in Berlin, Leivziq und Halle Medizin, bereiste sodann einen großen Teil des westlichen und südlichen Europa und Afrika und ließ sich 1843 als Arzt zu Landsberg a. d. W. nieder, wo er 17. April 1869 starb. Er schrieb epische und lyrische Dichtungen, z. B. >-Faust« (Berl. 1842), Bilder der Nacht« (Landsb. 1852), besonders aber düstergroteske Novellen in der Manier E.T.A. Hoffmanns und des Amerikaners Edgar Poe, von denen wir anführen: »Die Tragödie auf der Klippe« (das. 1853); ^Dunkler Wald u. gelbe Düne« (Leipz. 1856); Trauter Herd und fremde Woge«, Seenovellen (das. 1856); »Koralla« (das. 1856); »Das braune Buch« (das. 1858); ErzählungenbeiNacht«(das.185^);> Erzählungen« bei Licht« (das. 1860); »Diana-Diaphana, Geschichte des Alchimisten Imbecill Kätzlein« (Nordh. 1863, 3 Bde.) und »Erzählungen bei Mondenschein« (Leipz. 1865).
Mützlich (lat. MÜ6) heißt im Gegensatz zum Schönen und Guten (s. d., Bd. 7), welches unbedingt gefällt, dasjenige, was bedingt, d. h. nur insofern und darum gefällt, inwiefern und weil es einem vorhandenen (allgemeinen oder individuellen, bleibenden oder vorübergehenden) Begehren (Trieb, Wunjch, Sucht:c.)
qemäh ist, Befriedigung verspricht oder gewährt.
Dasselbe muß daher ebensowenig schön oder gut wie das Schöne und Gute jederzeit n. sein, wenngleich sich nicht leugnen läßt, daß dort, wo das Schöne und Gute Gegenstand der Begierde ist, dessen Besitz diese befriedigt und dadurch u. erscheint. Daher haben Moralphilosophen, welche (wie Lokrates, Rousseau, Kant) das Streben nach dem Guten als den Kern der menschlichen Natur ansahen, das Gute für n., dagegen Moralisten, welche (wie die Sophisten Larochefoucauld, Helvetius) zwischen den Trieben der mensch lichen Natur keinen Unterschied machten, das zur Befriedigung derselben Nützliche für gut ausgegeben.
Machen die Vorgenannten zwischen Gutem und Nützlichem keinen, so machen die sogen. Utilitarier oder Nützlichkeitsphilosophen zwischen dem Nützlichen selbst einen weitern Unterschied, indem sie entweder (wie Bentham, Mill) dem allgemein Nützlichen (d. h. der Gesamtheit Nutzen bringenden) vor dem beson dern Nützlichen, d. h nur dem einzelnen oder einen Bruchteil Nutzen gewährenden, oder (wie Comtc, Spencer) dem für den andern nützlichen (fremden Nutzen) vor dem nur uns selbst Nützlichen (eignen Nutzen) den Vorzug geben. Ersteres Prinzip fällt mit dem nationalötonomijchen der Beförderung größtmöglicher allgemeiner Wohlfahrt oder der giößtmög lichen Summe der Glückseligkeit (Leibniz), letzteres mit dem philanthropischen uneigennützigen Wohl^ wollen und selbstverleugnender Förderung fremder Glückseligkeit (Altruismus) zusammen.
Mutzüngsfteuern heinen solche direkte Aufwandssteuern, welche nach Maßgabe der Benutzung von Gebrauchsgütern, wie Wagen, Billards 2c., erhoben werden (s. Aufwandsteuern, Bd. 2).
*Nyäry, Eugen, Baron, ungar. Archäolog, geb.
29. Febr. 1840 zu Bagonya im Honter Komitat, absolvierte seine philosophischen und juristischen Stu> dien an der Budapester Universität und widmete sich! dann der Archäologie. Er veranstaltete zahlreiche Aus! grabungen, entdeckte namentlich eine große Begrab! nisstätte aus der Bronzezeit zu Ptlin sowie in ver schiedenen Höhlen Denkmäler aus der Eisenzeit und wies 1876 die Bedeutung der Agteleker Höhle für die prähistorische Archäologie nach." Zahlreiche archäologische Aufsätze von thm sind in ungarischen Fachzeitschriften erschienen. N. ist Ministerialsekretär im ungarischen Handelsministerium.
*Nyblaeus, Johan Axel, schwed. Philosoph, geb.
20. Mai 18^1 zu Stockholm, studierte in Upsala, wurde 1852 daselbst Dozent der Geschichte der Philo sophie, 1853 Adjunkt und 1856 Professor der Philosophie an der Universität Lund. 1850 und 1859 machte er wissenschaftliche Reisen nach Deutschland, 1862 auch nach Frankreich. Sowohl als Universitätslehrer wie durch zahlreiche Schriften hat N. das Sta^ dium der Philosophie in seinem Vaterland gefördert und namentlich für das Verständnis der deutschen Philosoph lc mächtig gewirkt. Von seinen Schriften erwähnen wir: >^)m 5tut6N8 Ltru Kt Är« (»Über da5 Strafrecht des Staats«, 3. Aufl., Lund 1879); »Xr kil Praktik Klo5uü itwjii^ etr^r He^!» V6r1<i3Ä8i^t? > <A Aufl. 1856); »^lamöti MililiF ock Ai'k MZkniu^ kl ^.ri8t,0t6!ß^' lärg. 0ui ä6 1u>F8tg. AOlig,« (1tt63); »Om ?lHt8Mll.kt6N8 ßlunä 0<H V^86ilä6« (3. Aufl. 1882);
»^l'6QI16 t-6ijFi<)N8tii080Ü8kH Upl'8kt36r« (2. Aufl.
1874); ^l6NU6ül080Ü8kÄ Upp8^t86r<'(1878); »vsu ni03<)ti8lvH t<.»r«wiinF6n i KverikS fi»z.n 8iM6t at' 18. Hrliunärkäet,« (1v73 -86, Bd. 1-3), sein Hauptwerk, und »^8NM8 ^6AN6r, Ii3.Q8 öfvert^sigs i ro li^'iö^H ol'd üI()8uÜ8i!H 2.MU<?N" (1882)