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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Pepinster - Perret
-Pejiinfiel, Gemeinde in der belg. Provinz Lüttich, Arrondissement Verviers, an der Vesdre, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Lüttich-Herbesthal (Aachen) und Gouvy-P., hat Marmorbrüche, Tuchweberei und (1888) 2898 Einw.
Percy, 3) John, Metallurg, starb 19. Juni 1889 in London.
"Pereira da Silva, Joao Manuel, brasil.
Schriftsteller, geb. 1818 zu Nio de Janeiro, machte Rechtsstudien in Paris, reiste dann in Europa und ließ sich nach seiner Rückkehr in seiner Vaterstadt l841 als Advokat nieder. Als Schriftsteller erwarb er sich einen geachteten Namen mit den Werken: 'Vißtoria, äa irwäa^äl) do Impsrio Lra^iisiro« (1864-68, 3 Bde.) mit den Fortsetzungen: »86^uuäo pslioäo äo rsiii Häo äk v. ?6äl0 I uo Vr«.-^ii« (1875) und »Liztoi'ia äo Vra^ii äurants 3. inenoriäaäe äs 0. ^säro II 1831-40« (1882); »I>wfarelio dr^iieiro« (1866, 2 Bde.); »0dra8 politicas ^1it6lariH8« (1868,2Bde.); ».Isrouimo OortoNsai«;
»1.3. littsi'a Nire P0I'tU^ai86, 80N M886, 80N 6tat
aotusi« (Par. 1866); »1.3. P06813. 6P10H« (1889).
Perekop. Die Durchstechung der Landenge von P. hat 1888 begonnen, und es wird durch einen Kanal, der von P. nach Genitschesk führen soll, eine Herbindung des Karkinitischen Meerbusens mit dem Asowschen Meer hergestellt werden. Die Baukosten des Kanals, welcher eine Länge von 118 km, eine untere Breite von 20 in und eme Tiefe von 3^/z m haben soll, sind auf 85 Mill. Rubel veranschlagt.
^Perey, Lucien, Pseudonym, s. Herpin (Bd. 17).
"Perfetti, Antonio, ital. Kupferstecher, geb. 1792 zu Florenz, trat in die Schule Raphael Morghens, machte sich zuerst durch den Stich von Fra Bartolommeos Darstellung im Tempel (Galerie Pitti) bekannt und erhielt nach dem Tod Garavaglias l835 die Professur an der Florentiner Akademie.
Gr starb 29. März 1872. Seine Stiche zeichnen sich durch Klarheit und Harmonie aus; Vorbilder von ruhiger Empfindung und Haltung entsprachen ihm besonders. Von seinen Werken sind hervorzuheben: Maria Geburt nach Andrea del Sartos Fresko im Vorhof der Sant' Annunziata, die Sibylle Domenichmos in der Galerie Borghese, die Madonna della Sedia und del Granduca von Raffael, Frauenbildnisse nach Tizian, Guercinound Domenichino, das Bildnis Dantes im Palazzo del Podesta. Mit seinen Schülern gemeinsam vollendete er die großen Kupferwerke über die Sammlung der Akademie der Künste und des Klosters San Marco.
*?sripatu8 (griech.), isoliert stehende Tiergattung, deren den Tausendfüßern in Gestalt und Lebensweise ähnliche Arten eine Übergangsstellung zwischen Mngelwürmern und Luftinsekten (Tracheaten) einnehmen und daher zum Typus einer besondern Klasse von Urtracheaten (l'iotraoli SÄta,) erhoben werden mußten. Mit den Gliederwürmern haben sie die eigentümlichen Segmentalorgane gemein, mit den Insekten unvollkommene Tracheen, die aber nicht, wie man früher glaubte, aus diesen Segmentalorganen hervorgegangen sein können, sondern wahrscheinlich durch eine einfache Umbildung von Hautdrüsen entstanden sind. Der nur wenig von dem raupenartigen Körper abgesetzte Kopf trägt ein Fühlerpaar, ein Paar Punktaugen und ein Paar in der Mundöffnung versteckte Kiefer, die kaum von den Stummelfüßen verschieden sind, von denen jedes Körpersegment ein Paar trägt. Die Zahl der Körpersegmente und Beinpaare wechselt oel den verschiedenen Arten und selbst bei den Individuen derselben
Art von 15 bis über 30. Die stummelförmigen Gliedmaßen endigen in 2 Krallen (statt der einfachen Kralle der Tausendfüßer), weshalb diese Hauptklasse des Arthropodenreichs auch den Namen der Krallenträger (On^otiopdor N) erhalten hat. Das Nervensystem unterscheidet sich dadurch von dem der übrigen Arthropoden, daß die beiden Längsnerven des Bau^ymarks auseinander gerückt sind und keine deutlichen Ganglienknoten erkennen lassen. Die Geschlechter sind getrennt, die Weibchen gebären lebendige Junge, aber auch die Keimentwickelung ist eigenartig, sofern bei ihnen, als einzig bekannter Fall im gesamten Arthropodenreich, noch die unveränderte H^trula-Larve auftritt, während sie bei Krebsen, Spinnen, Tausendfüßern und Insekten durch eine dottergefüllte Kugel ersetzt wird. Die Verbreitung der hierher gehörigen, im Wasser alsbald sterbenden Arten über durch weite Meeresstrecken getrennte Länder (Westindien, Süd-amerika, Australien, Kapland) zeigt ebenfalls, daß wir es mit einer uralten Tierklasse zu thun haben.
*Perlins, Charles Callahan, nordamerikan.
Kunstschriftsteller, geb. 1823 zu Boston, bildete sich in Europa, besonders auf Reisen in Italien, wo er sich vorzugsweise mit der Erforschung der italienischen Plastik des 15. und 16. Jahrh, beschäftigte, und gab als Früchte dieser Forschungen die Werke: »LusciM 8ou1pto,'8« (Lond. 1864, 2 Bde.) und »Iw Uan 8ouli>wi-5« (das. 1868) heraus, welche seinen Ruf begründeten. Er wurde dafür 1869 zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der schönen Künste in Paris gewählt. In seine Vaterstadt zurückgekehrt, wurde er dort später Direktor des städtischen Museums. Er schrieb ferner: »Il^kaei 3.uä Niclikiau Aelo« (Bost.
1878), »Hi8t0rial lianäbook c>k Italian 8eulMre (das. 1883) und »6kid6i'ti 6t 8ou öools« (Par. 1886).' P. starb 25. Aug. 1886 in Windsor (Vermont).
*Pernerstorfer, Engelbert, österreichischer Politiker, geb. 27. April 1850 in Wien, studierte daselbst bis 1874 Philosophie und wurde Lehrer an verschiedenen Wiener Lehranstalten. Nachdem er 1880 den Deutschen Schulverein gründen helfen, übernahm ev 1881 die Redaktion der Zeitschrift »Deutsche Warw.
Seit 1885 Mitglied des Abgeordnetenhauses, schloß cr sich dem Deutschen Klub an und wurde einer der Füh rer der deutschnationalen Bewegung.
"Perret (spr. -rä), Aims, franz. Maler, geb. 1847 zu Lyon, studierte auf der Kunstschule seiner Vater stadt und machte sich hier bereits 1867 durch ein Bild: die Saöneufer bei Nebel, bekannt. In Paris stellte er 1870 die Gevatterinnen vom Rhöneufer aus und bildete sich später, nachdem er am Krieg unter den Verteidigern von Belfort teilgenommen, bei Vollon weiter aus. 1871 machte er seinen ersten Studienausflug in die Vresse, aus deren Bevölkerung er später die Motive zu einer Anzahl seiner erfolgreichsten Bil der schöpfte. Sorgfalt der Detailtechnik, poetische Stimmung und ein gesunder Realismus in der Wie dergabe seiner unmittelbar der Wirklichkeit entlehn ten Gestalten sind die Vorzüge seiner Kunst. 1877 erhielt er für eine Taufe in der Bresse eine Medaille dritter Klasse. Der Salon 1878 brachte das Porträt der Schauspielerin Judic und ein Traum im Grase.
Die Letzte Ölung in Burgund wurde vom Staat für das Luxembourg-Museum angekauft. Von seinen spätern Werken sind der Säemann (1881), ländlicher Ball in Burgund im 18. Jahrh. (1883), die Weinlese in Burgund, der Frühling des Lebens (1885) und der fünfzigste Geburtstag (1888) zu nennen. In einigen dieser Bilder schloß er sich der naturalistischen Richtung in der Bauernmalerei an.