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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Pumpen - Puna
Bewegung (gleichfalls nach rechts) nnd nimmt dabei den Schieber der Pumpe IImit, derart, daß die Linksbewegung der letztern eingeleitet wird, wenn Pumpe Il hre Mittelstellung überschreitet. Darauf bewirkt wieder der Kolben der Pumpe II, in der Mittelstellung angekommen, die Linksbewegung der Pumpe I :c.
Die Kolbenbewegungen folgen sich also ungefährm derselben Reihenfolge wie bei einer Zwillings wirkenden Pumpe mit einem Saug« und einem Druck ventil ausgestatteten, jedoch kol'benlosen Rohr. an dessen Wandung sich ein linsenförmiges Gehäuse anschließt, welches durch eine Gummimembran in zwei Räume geteilt ist. 'Der eine (untere) derselben steht, mit dem Ventilrohr, der andro (obere) mit einem Pumpenstiefel in Verbindung, welcher nur einen Mönchskolben (Tauch-, Plungerkolben), aber knno
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Fig. 1. Längsschnitt.
Fig. 1 und 2. Duplex-Pumpe nach Worthingtons System.
Fig. 2. Qucrschmtt.
pumpe mit Notation, deren Kurbeln um 90" versetzt sind. Die eine Pumpe beginnt die Bewegung, wenn die andre sie endigen will. Hieraus ergibt sich einerseits auch bei Abwesenheit "eines Windkessels eine stoßfreie Bewegung des Wassers in der Rohrleitung, anderseits die Möglichkeit, die Pumpe in jeder Stellung ohne Nachhilfe in Gang setzen zu können, was bei andern direkt wirkenden P. nicht der Fall ist.
Am Ende jedes Hubes muß jede Pumpe warten, bis die andre Pumpe die Mittelstellung erreicht hat, um ! den neuen Hub beginnen zu können. Diese Pause gestattet den Vent Üen, sich ohne Stoß zu schließen.
Die Duplex - P. werden für alle möglichen Zwecke ! angewandt, als Speisepumpen, Feuerspritzen, für S?6sserstationen, Wasserhaltung und Wasserversorgung :c. Nahezu 40 Proz. der gesamten Wasserversorgung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika werden durch sie geleistet. Für große Anlagen! werden sie auch als Verbund-(Eompou'nd-) Maschinen ! ausgeführt, derart, daß der in dem kleinen Dampf- z Cylinder der Pumpe I verbrauchte Dampf in dem grö-! ßern Dampfcylinder der Pumpe I durch Expansion !m erneuter Wirkung gelangt. - Die Duplex-Pumpe erregte schon auf der londoner Ausstellung 1862 Aufsehen, kam dann aber in Vergessenheit, um erst1 väter (:n Deutschland in den letzten Jahren) allge- ^ meine Anerkennung und Verbreitung zu finden. Sie, werden gebaut in England von der Worthington Pumping Engine Eo. in London, in Deutschland von Weise u. Monski in Halle a. S., von der Berlin-Anlmltischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft, von Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal u. a.
Wenn Flüssigkeiten gehoben werden sollen, welche bei Anwendung von Kolbenpumpen entweder durch mechanisch mitgerissene Teilchen (z. B. Sand) oder in- > folge ihrer chemischen Veschaffenheit (Säuren, Laugen) ^ die Kolbendichtung schnell Zerstören würden, so em- ! nfiehltsich die Anwendung von Membran pumpen.
Diese bestehen aus einem zwischen die Saug - und Druckleitung eingeschalteten, nach Art einer einfach
Ventile hat. Wird daher der Kolben auf irgend cm?.
Weise durch eine beliebige Kraft hin und her bewegt, so wird bei jedem Niedergang des Kolbens das zwischen diesem und der Membran dauernd eingeschlossene Wasser derart gegen letztere gepreßt, das; sie, sich aufblähend, in den untern Teil des linsenförmigen Gehäuses eintritt und dadurch auf die in den: Ventilrohr befindliche Flüssigkeit drückt, so daß ein Teil derselben durch das Druckventil in die Druckleitung entweicht. Beim Aufgang des Kolbens jedoch wird die Membran in den obern Gehäuseteil hinein < gesaugt und wirkt dabei saugend auf die unter ihm stehende Flüssigkeit, was den Eintritt einer Flüssig keitsmenge durch das Saugventil in das Ventilrohr zur Folge hat. Beim nächsten Niedergang des Kolbens wird eine entsprechende Flüssigkeitsmenge durch das Druckventil hinausgepreßt. Die Gummimembran verhindert also nur die Berührung der ätzenden oder reibenden Flüssigkeit mit dem Kolben und seiner Dichtung, bringt aber sonst in der abwechselnd erfolgenden Saug- und Druckwirkung, wie sie bei jeder gewöhnlichen einfach wirkenden Pumpe ohne Membran stattfindet, eine Abänderung nicht hervor. Natürlich müssen die außer der Gummimembran noch mit der schädlich wirkenden Flüssigkeit in Berührung kommenden Teile (Ventile, Saug- und Druckleitung, Membrangehäuse) aus widerstandsfähigem Material (je nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit aus Bronze, Hartblei, Hartgummi, auch wohl Glas, Stemzeug> hergestellt sein. Derartige P. werden sowohl für Hand- als für Maschinenbetrieb von Blanche u.Komp. in Merseburg, Wegelin u. Hübner in Halle, Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal, Schütz u. Hertel in Würzen geliefert.- Zur Litteratur: Hart mann, Die P., Berechnung und Ausführung (Verl. 1889).
"Puna (Poona), Distrikt in der Division Dekhan der britisch-ind. Präsidentschaft Bombay, 13MIhkm (251 QM) groß mit (,88i) 900,621 Einw. (834,843 Hindu, 42,036 Mohammedaner, 9503 Christen). Das meist ebene und von zahlreichen Flußläufen durch-