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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Purdyinseln - Quecksilber
zogene Land bringt viel Hirse, aber auch Weizen, Reis, Gespinstpflanzen hervor, Wein wird gleichfalls gebaut; doch leidet der Distrikt häufig an Dürre, und Hungersnot tritt dann mit verheerender Wirkung für Menschen und Vieh ein. Die nicht unbedeutende industrielle Thätigkeit zeichnet fich namentlich aus durch seidene Gewänder, grobe baumwollene Gewebe, wollene Decken, Messing- und Silberarbeiten, hübsche, bekleidete Thonfigüren, Körbe, Fächer u. a. m.
Miisu)nen haben hier die anglikanische und die katholische Kirche.
Purdninscln, kleine Gruppe der Admiralitätsillseln im Stillen Ozean, nördlich von Neuguinea, 5um deutschen Bismarck-Archipel (Neubritannien) ge!)d'rig, 8 hkm groß, aber unbewohnt, nur zeitweise von den Bewohnern der Admiralitätsgruppe besucht, um die auf ihnen befindlichen Kokospalmenbestände auszubeuten. Sie bestehen aus der Doppelinsel Bat mit Hafen, der Mole- und der Mausinsel, jede von hinein Korallenriff umgeben. Die nur wenige Metec über dem Meeresspiegel emporragenden Eilande tiaben durch die auf ihnen entdeckten Lager von phosphorsaurem Kalk praktische Bedeutung erlangt.
Pü Spötfindö (Bischofsbad), Bad im ungar. Ko nütat Bibar und Station der Bahnlinie Großwar dein-P. ls. Vischofsbad unter Großwardein, Bd. 7).
Puttlamer, 1> Robert Viktor von, preuß. Mi :uster^uroe zwar nach dem Tod Kaiser Friedrichs III.
> nicht wieder in sein Amt eingesetzt, aber zum Don:! Herrn von Merseburg und zum Mitglied des vreußi^ schen Herrenhauses ernannt und 1889 durch Verlei! hung des Schwarzen Adlerordens ausgezeichnet. 1890^ ward er in Stolp in den Reichstag gewählt.
l 2) Maximilian von, Nnterstaatssekretär der! Justiz in Elsaß-Lothringen, wurde 188? nach dem! Rücktritt Hofmanns mit der Wahrnehmung der Ge! schufte des Staatssekretärs beauftragt und im Februar 1889 zum Staatssekretär von Elsaß-Lothringen wirtlich ernannt.
Pyat, Felix, franz. Journalist, starb 4. Aug. 1869
in St.-Gratien (Seine-et-Oise). Ein neues Drama:
I/Iwmme ä6 ^kme«, erschien von ihm 1885.
Pyrodin, s. .^ydracetin (Bd. 17).
Pyrrol (.'^H^ findet sich in den Produkten der
trocknen Destillation von Steinkohlen, Fett. Federn,
Wolle, namentlich aber von Knochen; es bildet ein?
farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit, die sehr bald
, gelb, dann dunkelbraun wird, es riecht angenehm
^ chloroformartig, hinterher etwas beißend und schmeckt
> heiß und stechend, spez. Gew. 0/.,?5»; es ist unlöslich in! Wasser und wässerigen Alkalien, leicht löslich in Al
^ kohol und Äther, siedet bei 131". Die Lösungen iü! Säuren zersetzen sich leicht in Ammoniak und Pyrrol^ rot. Ein mit Salzsäure getränkter Fichtenspan färbt! sich in Pyrroldämpfen schön rot. Tetrajodvyrrol ijti das Jodol (s. 0., Bd. 17).
O.
Quaglio, Augelo, Maler, starb "i. Jan. 1890 in
München.
"Quanten, Emil von, sinn. Dichter, geb. 22. Aug. lv27 zu Björneborg, war zuerst Kadett m Frederiksliamn, studierte dann in Helsingfors und ließ sich, nachdem er ein Jahr aus Gesundheitsrücksichten am Kap der Guten.Hoffnung verbracht hatte, in Schweden nieder, wo er an den Reichstagen von 1859 und 1862 teilnahm und 1864 Bibliothekar Karls XV. wurde, welche Stellung er bis zum Tode des Königs bekleidete. Als Dichter trat O. zuerst auf mit einein poetischen Kalender: »I^rkan <1844 und 1845), und mit »I)ikter < (1851, 2. vermehrte Ausg. 1859).
l855 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Särkilax eine politische Schrift: »I?6!M0MNlli ooti 8kg.n<Nn3.vi8ni^ worin er Finnlands Trennung von Rußland forderte und die Idee eines nordischen Bundesstaats verteidigte. Damit war seine Verbannung aus Finnland ausgesprochen. Er gab einige Jahre eine Zeitschrift: »I^iin^I^ ^Ö'^^IIanä^ii« (1857 l86I), heraus und 1874 eine Übersicht über die Verhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften. Seine gesammelten Gedichte (»Oiktyr, n>ii <»<k ^«mia«) erschienen 1880. - Seine Gemahlin hat sich unter dem Pseudonym..Turous Merula einen Namen als Erzählerin und Übersetzerin gemacht.
"Quast, Pieter, Holland. Maler und Radierer, geboren um 1W0 zu Amsterdam, bildete sich nach Frans >?als und Brouwer, wurde 1634 in die Lukasgilde in Haag aufgenommen und starb daselbst zwischen 1645 und 1647. Er malte Bauernszenen, Trinkgelage, Barbierstuben, Schlägereien, aber auch Gesellschaftsstücke und elegante Kostümfiguren, welche von den Sammlern sehr gesucht sind.
^Quaften, diean Schiffsbord gebräuchlichen größern Ech Mv'msel: Teerquast, Pechquast, Schmierquast.
Quecksilber ist mM mit fremden Metallen (Blei, Kupfer, Wismut, Zinn >c.> und Staub verunre-lnigt. Reines Q. bildet beim Laufen auf einer schwaäi! geneigten, glatten Oberfläche runde Kugeln, währendz unreines Q. thränenartig aussehende Tropfen bildet. und einen grauen Schweif zieht. Auf diese Weist lassen sich 0,00095 Proz. Zink, 0,00,2 Proz. Zinn, 0,0018 Proz. Blei, 0,Wi5 Proz. Kadmium und 0,002/i Proz. Wismut, nicht aber Kupfer, Silber, Gold im Q. erkennen. Beim Schütteln mit Luft bildet uw reines Q. eine an der Glaswand adhärierende Haut oder ein schwarzes Pulver, und es gibt sich hierdurch eine Verunreinigung mit ^40000 Blei kund. Löstman O.
! in möglichst wenig Salpetersäure und verdampft zur! Trockne, so bleiben die Oxyde der verunreinigenden Metalle zurück. Behandelt man diese mit warmer verdünnter Salpetersäure, so bleibt Zinnoxyd ungelöst, das verdampfte Filtrat gibt mit verdünnter Schwefelsäure einen Niederschlag von schwefelsaurem Bleioxyd. Das Filtrat von letzterm gibt mit Schwefelwasserstoff einen Niederschlag von Schwefelkupfer und Schwefelwismut. Die vom ausgeschiedenen Schwefel abfiltrierte Lösung desselben in heißer! Salpetersäure gibt beim Übersättigen mit Ammoniak eine blaue Flüssigkeit, während sich weißes Wismut^ Hydroxyd abscheidet. Aus dem Filtrat von den beiden^ Schwefelmetallen fällt Schwefelammonium weißes! Schwefelzink. Reines O. wird von Salzsäure nicht angegriffen, ist es oxydhaltig, so geht Q. in Lösung, in welcher dann Schwefelwasserstoff einen schwarzen Niederschlag erzeugt und blankes Kupfer silberweiß wird. Meist sind die verunreinigenden Metalle in so geringer Menge zugegen, daß sie sich nur bei Anwendung größerer Mengen Q. nachweisen lassen.
Bei der Gewinnung des Quecksilbers unterliegen die Arbeiter chronischer Vergiftung, gegen welche