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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Reservate - Reymond
Gchulstudien auf eigne Hand der Malerei und debü-! tlerte im Salon mit einer Landschaft: die Apfelbaumallee. Dann vervollkommte er sich unter der Leitung von Boulanger, Lefebvre und Carolus Duran und kultivierte fortan die Landschaft, das Porträt und das Genre, das letztere in Verbindung mit der Landschaft oder mit der See, welche er mit Vorliebe in der Umgebung von Honfleur aufsuchte. Von dort holte er auch meist die Motive zu seinen Landschaften: Umgegend von Honfleur im Frühling (l872), dieselbe , iur Abendzeit (1875), nach dem Regen und Sonnenuntergang (1876), ein Thal in Finistere, Umgegend uon Honfleur im Winter (1d77), an der Seinemündung (1878). Ein im Salon von 1879 ausgestelltes Gemälde: mein armer Freund! wurde vom Staat angekauft, und 1880 erhielt er für die Witwe auf der Insel Lein, welche in Trauerkleidern mit ihrem Sohn an einem Grabhügel kniet, eine Medaille zweiter Masse < jetzt im Museum zu Quimper). Der im Salon von 1883 zuerst ausgestellte Pilot (jetzt im Museum zu Rouen) brachte ihm auf der Münchener internationalen Ausstellung von 1883 durch die Kraft der dramatischen Schilderung und die Energie der malerischen Durchführung eine Medaille erster Klasse ein.
Von seinen spätern Schöpfungen sind die Seewölfe <1^85),dieAufpasser(1888)undderHandstreich(1889)
l'emerkenswert. R., der auch Porträte gemalt hat, besitzt eine Medaille zweiter Klasse des Pariser Salons.
17).
"Reste (Rückstände), im Rechnungswesen beim Abschluß der Kassenbücher der Unterschied zwischen dem Soll (Rechnungssoll, Sollrechnung), d. h. solchen Posten, welche als fällig bis dahin hätten vereinnahmt »der verausgabt werden sollen, und zwischen dem Ist.
Hat oder Haben (daher Istrechnung oder Hatrechnung), d.h. den wirtlich erfolgten Einnahmen oder Ausgaben < Ist-Einnahmen, Ist-Ausgaben). Solche R. entstehen, wenn Zahlungspflichtige aus irgend einem «Hrund ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen können (Einnahmereste) oder die Auszahlung durch die Staatskasse nicht erfolgen kann (Ausgabereste>; dieselben werden auf die nächste Rechnungsperiode übertragen und als Restausgaben nach Abschluß der Kassenbücher nachträglich verausgabt, bez. als 'testeinnahmen vereinnahmt. Daher Restverwall un g derjenige Teil der Staatsbuchhaltung, in welchen die von einer frühern Rechnungsperiode herrührenden Posten aufgenommen werden.
Mettlg, Wilhelm, Architekt, geb. 25, Febr. 1845 zu Heidelberg, studierte 1861- 65 auf dem Polytechnikum in Karlsruhe, wurde dort Assistent des Professors Schrödter und legte 1866 seine zweite Staatsprüfung ab. Nachdem er 1867 im amtlichen Auftrag Zaris besucht, war er bis 1871 in Heidelberg mit der Ausführung von Privatbauten beschäftigt und ging 1872 nach Berlin, wo er eine Zeitlang im Atelier von >5nde und Boeckmann arbeitete. Nachdem er dann bis 1874 die Leitung der Rheinischen Ballgesellschaftm Mannheim geführt, kehrte er nach Berlin zurück und war hier zumeist auf dem Gebiet des Bootsbaues thätig, bis er 1884 in das Baubüreau von Wallot trat. In weitern Kreisen wurde er zuerst durch die Konkurrenz um das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. bekannt, in welcher er für einen in Gemeinschaft mit dem Architekten Paul Pfann gearbeiteten Entwurf zu einer für den Königsplatz bestimmten Kuppelhalle in italienischem Hochrenaissancestil einen ersten Preis davontrug.
Mctzjch, Moritz, Zeichner. Maler und Radierer, aeb. 9. De;. 1779 ?u Dresden, besuchte seit 1798 die
Akademie seiner Vaterstadt, wurde 1816 Mitglied und 1824 Professor an derselben; starb 1l. Juni 1857 in Dresden. R. stand unter dem Einfluß der klassizistischen Richtung eines Mengs, Füger und Tischbein, behandelte aber zum Teil romantische Stoffe. Er ist besonders durch Nmrißradierungen bekannt gewor den, welche als Illustrationen zu Dichterausgaben dienten. Seine hervorragendsten Arbeiten dieser Gattung sind: 96 radierte Blätter zu Goethes »Faust« (Stuttg. 1828, vermehrte Aufl. 1834-36; neue F^s^ 1884), Umrisse zu Schillers »Lied von der Glocke« (in 43Blättern, zuletzt Stuttg. 1884) und »Gangnach dem Eisenhammer ,, in 8 Blättern, eine »Galerie zu Shakespeares dramatischen Werken« (Leipz 1^27-1^46, 8 Lfgn.; 2. Aufl. in 1 Bd. 1860) und .Umrisse zu Bürgers Balladen« (das. 1840, 15 Blätter; neue Aufl. 1872).
Reuter, 2) Fritz, plattdeutscher Dichter. Vgl. noch Gaedertz, Fritz R.-Studien (Wism. 1890).
3) Hermann Ferdinand, Kirchenhistoriker, starb 17. Sept. 1889 auf einer Fahrt nach Hannover.
"Reville (svr. -wü), Albert, prot. Theolog, geb.
4. Nov. 1826 zu Dieppe, war Vikar zu Nunes, Pastor zu Cuneray bei Dieppe, seit 1851 zu Rotterdam, wm de 1862 Lehrer an der Universität zu Leiden und 1880 Professor der Religionsgeschichte am College de France in Paris. Von seinen Schriften nennen wir: »1)61a reä^miiticm, 6tuäk8 di8t0li(iu68 et äo SN Nknan, änvant 166 c)i-tiwäc)X68 st äevaM 1a criliyii6« (1863); »Hiaimei ä'iu8tructi0N l6ilFi6U86 (2. Aufl. 1866); »Noti'6 ctui8ti9.ui8M6 6t uotre bon äl-oit« (1864); »M6oä()l6 ?aik6r« (1865); »H^toin; (w ä0FM6 (i6 iH äivinit6 66 «i68U8-<Hri8t« (2. Aufl.
1876); »I^'6H86iFii6M6Ut ä6 «l68U8-Ori8t« (1870);
>'?1'0l6F()IN6N6s ä6 I'tU8toil6 cl68 l 611^10118« (1880);
»Hi8t0l!6 (168 r6liFi0U8« (1883-89, Bd. 1-4).
Revision. In Steuerangelegenheiten bezeichnet man mit R. insbesondere die Berichtigung und Neugestaltung der Kataster der Grund- und Gebäudesteuer (f. Kataster, Bd. 9).
*Rcwa, Hauptstadt des gleichnamigen Tributärstaats des britisch-ind. Kaiserreichs, in der Provinz Zentralindien, umgeben von drei Wällen, deren innerster den Palast des Maharadscha einschließt, mit (i»«D 22,016 Einw., wovon 17,413 Hindu und 4581
Mohammedaner.
Rrwari, Stadt im Distrikt Gurgarn der britisch-ind. ProvinzPandschab, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien R.-Firozpur und Radschputana-Malwa, mit <i^D 23,972 Einw. (14,687 Mohammedaner, 8499 Hindu), welche treffliche Messing- und Zinngefäße iowie schöne Turbane anfertigen und einen sehr ve-' deutenden Handel mit Getreide, Zucker, Eisen und Salz treiben.
^sieymond lsftr. rämöng), William, franz Schriftsteller, geb. 23.Mai 1823 zu Lausanne, studierte Medizin, wandte sich aber, zum Kantonalbibliothekar seiner Vaterstadt ernannt, der Litteratur und Journalistik zu. Mit F. Lecomte und dem Maler Bocion gab er drei Jahre lang ein Witzblatt, »1,3. 6uep6<, heraus, wurde 1854 Chefredakteur des »kspudlic^in n6U(Mt6ioi6< und ging 1856 als Sekretär Kerns, des bevollmächtigten Ministers der Schweiz, nach Paris. Später siedelte er nach Berlin über, wo er öffentliche Vorträge hielt und einige Schriften (»Ntuä65 8Ui' 1a, 1itd6ratur6 äu seoouä Nuipjre tranl^^s, Verl. 15N1; ^l Msrs <1e d^iet^, das. 1863,2Doe.)