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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Schofield - Scholz
Meutere: zu erregen, em Versuch, der indessen sofort energisch unterdrü-ckt wurde. Der Zug ging, den Semliki, den Verbindungskanal zwischen Albert Nyanza und Mwutan, überschreitend und dann dem Nordostufer des Mwutan eine Zeitlang folgend, zum Südufer des Nkerewe und von da über Tabora nach Mwapwa, der ersten Station auf deutschem Gebiet, von wo eine vom Reichskommissar Major Wißmann abgesandte Truppe ihn nach Bagamoyo geleitete.
Nach einem daselbst zu Ehren Schnitzers vom Reichskommissar gegebenen Bankett hatte S. das Unglück, aus dem obern Stockwerk des Hauses zu stürzen und sich schwere innere Verletzungen zuzuziehen, von denen er sich nur langsam erholte. Als er wiederhergestellt Anfang 1890 nach Sansibar hinüberging, wo er mit dem Major Liebert zusammentraf, welcher ihm Vorschläge der deutschen Regierung überbrachte, wurde er vom Sultan in feierlicher Audienz durch den höchsten Orden Sansibars ausgezeichnet. Ende März d.I. trat er in deutsche Dienste, um 20. April mit einer Expeditionanden Ukereweaufzubrechen. Vgl Little, kmm I^uka, kis life auä -vvoik (Lond. 1889).
"Schofield lspr -fihld), John Mac Allister, amerikan. General, geb. 29. Sept. 1831 in der Grafschaft Chautauqua (New Dork), ward in West Point gleichzeitig mit Hood und Sheridan ausgebildet, trat in die Artillerie, ward 1855 Leutnant und Lehrer der Naturphilosophie an der Militärakademie, 1861 Kapitän und nach Ausbruch des Bürgerkriegs Major bei den Freiwilligen von Missouriu.Adjutant des Generals Lyon.
Er diente als Brigadegeneral und Generalmajor in Missouri bis 1864, erhielt dann den Oberbefehl über die Truppen in Ohio und machte als Befehlshaber des 23. Korps Shermans Zug nach Atlanta mit. Von hier ward er nach Tennessee geschickt, um den General Thomas gegen Hood zu verstärken, und bahnte sich durch das Gefecht von Franklin (30. Nov. 1864) den Weg dorthin; hierfür ward er zum Generalmajor der regulären Armee befördert. Anfang 1865 ward er mit dem 23. Korps nach Nordcarolina geschickt, nahm 22. Febr. Wilmington und vereinigte sich mit Sherman 22. März in Goldsboro'. Er schloß die Kapitulation mit Johnston 26. April ab, ward darauf in Angelegenheiten Mexikos nach Paris geschickt, wo er bis 1866 blieb, war 1868-69 Kriegsminister und erhielt dann das Kommando des Missouridepartements. 1870 ward er kommandierender General der Militärdivision des Stillen Ozeans, 1876 Direktor der Militärakademie, 1882 wieder Kommandeur der Division des Stillen Ozeans, 1883 des Missouri und 1886 des Atlantischen Ozeans. 1888 nach dem Tod Sheridans wurde er zum Generalleutnant und kommandierenden General der Unionsarmee ernannt.
Schokolade. Verfälschungen von Kakao uno S. kommen ziemlich häufig vor. Man benutzt als Zusätze Mehl von Getreide, Hülsenfrüchten, Mais, Reis, Kartoffeln, Eicheln, Erdnuß, Kastanien, Mandeln, Zichorie, Schiffszwieback, Kleie, auch verschiedene Stärkemehlarten, Kakaoschalen, dann zum Teil als Färbemittel der durch Mehlzusatz fahl gewordenen Ware Schwerspat, Gips, Sand, Kalk, Bolus, Ziegelmehl, Ocker :c. Das wertvolle Fett wird oft ausgepreßt und durch Talg, Rindermark, Schmalz, Baum-, Sesam-, Mandelöl, Kokosöl ersetzt. Die Gewürze sind oft mit Mehl von Brot, Eicheln, Rinden, Mahagoni- und Zigarrenkistenholz verfälscht, statt Vanille benutzt man Peru- und Tolubalsam oder Benzoe. Zur Unterscheidung verschiedener Kakaosorten hat Trojanowsky Reaktionen gewisser Chemikalien auf wässerige Kakaoauszüge angegeben, welche von Zipperer
vermehrt worden sind. Die Untersuch ung der Kakaomasse und der S. ist zunächst eine mikroskopische, durch welche man verschiedene Pflanzengewebe und fremde Stärkemehlkörnchen erkennt. Bei der chemi' schen Untersuchung von Kakao bestimmt man dic Feuchtigkeit durch Trocknen von 5 ^^ Substanz ber 100-110". Das Fett extrahiert man in einem Extraktionsapparat mit Benzin, Petroleumäther oder Äther, verdunstet die Lösung und trocknet den Rückstand Der Fettgehalt reiner Kakaomasse beträgt durchschnittlich 50Proz. Zur Bestimmung des Mch/'gehalts verbrennt man 2 A Masse im Platintiegel.
Gute Masse gibt 3-4 (auch 4,8) Proz. Asche, die zu zwei Dritteln aus phosphorsaurem Kali besteht und nur Spuren von Thonerde und Kieselsäure enthält.
Kakaoschalen enthalten 10 Proz. Asche, in welcher 5-6 Proz. Kieselsäure sich finden. Zur Bestimmung der Stärke wird der Kakao mit Petroleumäther entfettet, dreimal mit 80proz. Alkohol ausgezogen, mit Wasser anhaltend auf ca. 140" erhitzt, das Filtrat mit Salzsäure anhaltend gekocht, wieder filtriert und mit Fehlingscher Lösung titriert. Den Stickstoff bc stimmt man durch Verbrennen mit Natronkalk oder nach der Kjeldahlschen Methode. Zur Bestimmung des Theobromins zieht man den entfetteten Kakao mit Alkohol aus, verdampft die Auszüge mit Ätz. kalk, zieht den trocknen Rückstand mit siedendem Chloroform aus und verdunstet letzteres. Der Gehall schwankt bei derselben Sorte zwischen 0,4 und 0,9 Proz. und ist in geringern Sorten oft größer als in bessern.
Als Cellulose betrachtet man den Rückstand, der nach dem Kochen der entfetteten Masse mit verdünnter Schwefelsäure, verdünnter Kalilaugeund Auswaschen mit Wasser, Alkohol und Äther erhalten wird. Reiner Kakao gibt 3 - 4, Kakaoschalen 15 Proz. Cellulose.
Als Verunreinigung kommt in dem sogen, löslichen Kakao Kupfer vor, welches in der Asche von 3 ^ Kakao leicht nachweisbar ist. Reine S. soll nur aus Kakao und Zucker mit einem kleinen Zusatz von Gewürzen bestehen. Es kommen aber Mischungen vor, welche kaum 10 Proz. oder auch gar keinen Kakao enthalten. Zur Prüfung der S. zieht man das Fett aus und bestimmt dessen Schmelzpunkt (30") und spez. Gew. (0,«6o, wie Rindertalg). Eine Fälschung mit Rindertalg kann man durch das Verhalten der ätherischen Lösung des Fettes erkennen. 3 ^^ Kakaofett geben mit 6 ^^ Äther bei 18" eine trübe Lösung, wenn Rindertalg zugegen ist. Auch die Nachweisung oder Bestimmung des Theobromins ist von Wichtigkeit. Zieht man entfettete S. mit scywefelsäurehaltigem Wasser aus, schüttelt das Extrakt bei 60" mit Amylalkohol, verdampft, trocknet den Rückstand bei 100", verdampft abermals schnell mit Chlorwasser und setzt dann Ammoniak hinzu, so entsteht bei Gegenwart von Theobromin purpurrote Färbung.
Der Zuckergehalt ergibt sich leicht, wenn man 50 ^ S. mit 200 ^^ Wasser 4 Stunden maceriert, dann filtriert und das Filtrat aräomctrisch prüft.
^Scholapur, Hauptstadtdesgleichnamigen Distrr M->
in der britisch-ind. Präsidentschaft Bombay (11,70i> hkm mit 582,487 Einw.), an der Eisenbahnlinie Puna-Haidarabad, mit (i88i) 61,281 Einw. (44,387 .Hindu, 14,780 Mohammedaner), welche eine lebhafte Industrie in baumwollenen und seidenen Geweben, Färberei, seit kurzem auch fabrikmäßig betreiben.
Das kleine, aber starke Fort dient jetzt der Zivilverwaltung. Nahebei liegt eine kleine englische Garnison.
Scholz, von, 3) Sanitätsrat, Vater des preußischen Ministers Ad. Heinr. Wilh. v. Scholz, starb 7. Dez. 1889 in Schweidmtz.