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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Friedrich; Fries; Friesen; Friis; Fritzen; Fröbel; Fröhlich

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Friedrich - Fröhlich.

[Mecklenburg.] 29) Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. Vgl. v. Hirschfeld, F. Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (Leipz. 1891, 2 Bde.).

[Niederlande.] 40) F. Wilhelm Karl, Prinz der Niederlande. Vgl. de Bas, Prins Frederik der Nederlanden en zijn tijd (Schiedam 1887 ff.).

[Pfalz.] 44) F. I., der Siegreiche, Kurfürst von der Pfalz. Vgl. Waßmannsdorff, Die Erziehung Friedrichs des Siegreichen von der Pfalz, aus Behaims Reimchronik mitgeteilt (Heidelb. 1886).

[Preußen.] 50) F. Wilhelm I., König von Preußen. Seine Lebensgeschichte schrieb F. R. Paulig (Frankf. a. O. 1889).

53) F. Wilhelm III., König von Preußen. Vgl. Stadelmann, Preußens Könige in ihrer Thätigkeit für die Landeskultur, 4. Teil: F. W. III. (Leipz. 1887).

57) F. III., deutscher Kaiser und König von Preußen. Zur Litteratur: E. Simon, Kaiser F. III. (aus dem Französischen, Bresl. 1888); W. Müller, Kaiser F. (Stuttg. 1888); Ziemssen, F., deutscher Kaiser etc. (Berl. 1888).

Friedrich Maria Albrecht Wilhelm Karl, Erzherzog von Österreich, geb. 4. Juni 1856 zu Groß-Seelowitz bei Brünn als zweiter Sohn des Erzherzogs Karl Ferdinand, trat 1871 in das Tiroler Kaiserjägerregiment, ward 1873 Oberleutnant, 1875 Hauptmann, 1877 Major, 1878 Oberstleutnant, 1879 Oberst und Reservekommandant des 13. Infanterieregiments, hierauf Inhaber des 52. Infanterieregiments, 1880 Kommandant des 18. Infanterieregiments, 1882 Generalmajor und Kommandant der 27. Infanteriebrigade, 1886 Feldmarschallleutnant und Kommandant der 14. Infanterietruppendivision in Preßburg und 1889 kommandierender General des 5. Armeekorps daselbst. Erzherzog F. erfreut sich großer Beliebtheit bei seinem Oheim Erzherzog Albrecht und wird als künftiger Nachfolger in der militärischen Stellung desselben angesehen. F. ist seit 1878 mit der Prinzessin Isabella von Croy-Dülmen vermählt, aus welcher Ehe sieben Töchter entsprossen.

Friedrich, 3) Hermann Friedrich, Schriftsteller, starb 13. April 1890 in Plauen bei Dresden.

Fries, Theodor von, bayr. General, geb. 1822, trat 1840 in die bayrische Artillerie, wurde 1856 in das Kriegsministerium berufen, 1864 in den Generalquartiermeisterstab versetzt und 1865 Major, 1866 Referent im Kriegsministerium, begleitete, inzwischen zum Oberstleutnant befördert, im Oktober 1870 den Kriegsminister v. Pranckh nach Versailles, um an den Verhandlungen über die Bündnisverträge teilzunehmen, und wurde 1871 zum Mitglied des Bundesrats und zum bayrischen Militärbevollmächtigten in Berlin ernannt. 1874 zum Generalmajor befördert, wurde er 1878 von Berlin abberufen und zum Kommandeur der 1. Feldartilleriebrigade, 1880 zum Kommandeur der Fußartilleriebrigade, 1882 zum Generalleutnant und Chef des Ingenieurkorps sowie Inspekteur der Festungen und 1888 zum General der Infanterie ernannt. Seit 1879 ist er Mitglied des Reichsrats.

Friesen, Heinrich, Reichsfreiherr von, deutscher Politiker, geb. 23. März 1831 zu Dresden, besuchte die Fürstenschule zu Meißen, trat sodann in das sächsische Heer, machte den Krieg von 1866 als Rittmeister, den gegen Frankreich 1870/71 als Major mit, nahm dann seinen Abschied und widmete sich der Bewirtschaftung seiner Fideikommißherrschaft Rötha bei Meißen. Er ist Mitglied der evangelischen Landessynode und der Ersten Kammer in Sachsen. In der Politik deutschkonservativ, betrieb er mit Eifer die Vereinigung der nationalen und staatserhaltenden Parteien in Sachsen gegen die Radikalen und Sozialdemokraten und wurde 1887 und wieder 1890 in den Reichstag gewählt.

Friis, Jens Andreas, norweg. Sprachforscher und Geograph, geb. 1821 zu Sogndal, studierte zu Christiania Theologie, bereiste dann, auf Stockfleths Anregung, zu Sprachstudien Finnland und Finnmarken, erhielt 1851 einen Lehrstuhl an der Universität Christiania und später die Professur für nordische Philologie. Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Lappisk Grammatik« (1856); »Lappiske Sprogpröver« (1856); »En Sommer i Finnmarken« (1871); »Reise af H. M. Kongen i Nordland og Finnmarken« (1873), wo F. dem König als Führer gedient; »Tilfjeds i Ferierne«, Jagd- und Fischerbilder aus dem norwegischen Hochgebirge (1876). Auch gab er neben einer Übersetzung der Psalmen und des Neuen Testaments in lappischer Sprache ein »Lappisch-lateinisch-norwegisches Wörterbuch« (1879) heraus und hat auch als Volksschriftsteller »Folkelige Noveller« (1871) herausgegeben.

Fritzen, Adolf, Bischof von Straßburg, geb. 1838 zu Kleve, studierte neben Theologie besonders Philologie und Geschichte, wurde Lehrer am bischöflichen Seminar in Galsdonk, dann Erzieher der Söhne des Prinzen Georg von Sachsen und 1886 Studiendirektor des Knabenseminars am bischöflichen Gymnasium zu Montigny bei Metz. 1891 wurde er zum Bischof von Straßburg ernannt.

Fröbel, 2) Julius, Schriftsteller und Politiker, veröffentlichte seine Denkwürdigkeiten: »Ein Lebenslauf. Aufzeichnungen, Erinnerungen und Bekenntnisse« (Stuttg. 1890, Bd. 1).

Fröhlich, Gustav, Schulmann, geb. 1. Juni 1827 zu Merkendorf bei Auma (Sachsen-Weimar), besuchte 1841-47 das Seminar zu Weimar, ward Lehrer zu Berka a. d. Ilm, 1850 Rektor zu Stadt-Lengsfeld, 1858 zu Rastenberg und bezog von hier aus mit wiederholtem Urlaub die Universität Jena (1865-68), wo er Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaft und Pädagogik, letztere im engen Anschluß an Stoy, studierte und den Doktorgrad erwarb. Im Jahre 1858 trat F. als Konrektor an die städtische Mittelschule zu Erfurt über, wurde 1871 Direktor der höhern Mädchenschule zu Hildesheim, 1873 Rektor der Gesamtschule zu Hörde (Westfalen) und wirkt seit 1875 als Rektor und Inspektor der städtischen Schulen zu St. Johann an der Saar. In seiner umfangreichen schriftstellerischen Thätigkeit bekennt F. sich als Anhänger Herbarts, steht aber sowohl dem Meister als der gegenwärtig herrschenden Zillerschen Schule frei gegenüber und schließt sich neuerdings in der Psychologie mehr an Lotze und Ostermann an. Er schrieb: »Pädagogische Bausteine« (Eisenach 1863-74, 2 Bde.; Bd. 1 in 2. Aufl. 1873); »Die Volksschule der Zukunft« (Jena 1866); »Die Schulorganisation« (das. 1868); »Die Mittelschule« (Eisenach 1874; 2. Aufl., Dresd. 1888); »Die Simultanschule« (Wien 1876); »Die Erziehungsschule« (2 Tle., das. 1877 u. Dresd. 1878); »Grundlehren der Schulorganisation« (Leipz. 1880, 2. Aufl. 1887); »Die wissenschaftliche Pädagogik Herbart-Ziller-Stoys« (Wien 1883, 5. Aufl. 1891); »Dr. Karl Volkmar Stoys Leben, Lehre und Wirken« (Dresd. 1885). Außerdem gab er neu heraus mehrere Schriften von Wurst über deutschen Unterricht, Lindners »Allgemeine Erziehungslehre« (7. Aufl., Wien 1890), dessen »Allgemeine Unterrichts-^[folgende Seite]