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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Schneeguirlanden - Schork.

den, Klima und Wetter (Wien 1889). - Über die Struktur des Schnees s. Eis, S. 217.

Schneeguirlanden, s. Eis, S. 218.

Schneider, 8) Karl, Schulmann, gab mit Petersilie ferner aus amtlichen Quellen heraus: »Die öffentlichen Volksschulen im preußischen Staate« (13. Ergänzungsheft zur »Zeitschrift des königl. preußischen Statistischen Büreaus«, Berl. 1883) und »Das gesamte Volksschulwesen im preußischen Staate im Jahre 1886« (Bd. 101 der »Preußischen Statistik«, das. 1889). Im November 1890 wurde er zum Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat ernannt.

Schneider, Paul Friedrich, Männergesangskomponist, geb. 18. Juli 1821 zu Schweinfurt, Schüler Spohrs im Violinspiel, war Theaterkapellmeister in Mainz und Wiesbaden, starb 6. Jan. 1866 als Kantor und Musikdirektor in Schweinfurt. Er schrieb Männerchöre (allgemein bekannt »Wir sind von einem flotten Schlag«, »Deutsches Lied«), Lieder für eine Singstimme etc.

Schnittgelenk, s. Kuppelung.

Schnittgelenkkuppelung, s. Kuppelung.

Schnitzer, Eduard (Emin Pascha), Afrikareisender. In Bezug auf die Zurückführung Emin Paschas aus der Äquatorialprovinz durch Stanley sind gegen letztern inzwischen viele Zeugen aufgetreten, die im Verein mit den Aussagen Emin Paschas behaupten, daß Stanley (s. d.) Emin Pascha durch Vorspiegelung falscher Thatsachen und zuletzt durch Androhung von Gewalt zur Aufgebung seines durchaus nicht gefährdeten Postens in der Äquatorialprovinz gezwungen habe. Zu den gegen Stanley sprechenden Veröffentlichungen der Tagebücher von Barttelot (s. d.) und des Reisewerks von Casati (s. d.) ist neuerdings eine Veröffentlichung der Briefe und Tagebücher des verstorbenen James S. Jameson, der die Stanleysche Expedition als Naturforscher begleitet hat, unter dem Titel: »Story of the rear column of Emin Pasha relief expedition« (in deutscher Ausgabe: »Forschungen und Erlebnisse im dunkelsten Afrika«, Hamb. 1891) hinzugekommen, woraus hervorgeht, daß die Darstellung von E. M. Barttelot auf Wahrheit zu beruhen und die Verteidigung Stanleys hinfällig zu sein scheint. Über die Gründe der Zurückberufung Emin Paschas (s. Deutsch-Ostafrika, S. 201) ergibt sich aus den Berichten des Reichskommissars v. Wissmann (s. d.), die teils im »Deutschen Reichsanzeiger«, teils in den dem deutschen Reichstag zugegangenen Weißbüchern mitgeteilt worden sind, daß Emin Pascha seine Befugnisse überschritten und die ihm von seinem Vorgesetzten gegebenen Befehle mißachtet, besonders daß er gegen Wissmanns ausdrückliche Warnung nach Tabora gegangen sei und dort die deutsche Flagge geheißt habe. Außerdem habe sich Emin Pascha entgegen der ihm zu teil gewordenen Instruktion in kriegerische Unternehmungen eingelassen, die zwar anfangs zum Siege geführt, durch die er sich aber den Stamm der Watuta oder Wangoni verfeindet habe. Die nächste Folge dieses übereilten Vorgehens war denn auch, daß Leutnant Langheld, der im Auftrag Emins den Zug gegen die Watuta unternommen, Anfang Oktober 1890 in Usongo in einen Hinterhalt fiel und sich nur mit Mühe retten konnte. Daraufhin erteilte v. Wissmann Emin Pascha 6. Dez. eine neue Instruktion, in der als Hauptzweck seiner Thätigkeit die Errichtung einer Station am Nyanzasee möglichst südlich, die gleichzeitig als Hafenstation für einen Dampfer zu betrachten ist, und ein gutes Einvernehmen mit Mr. Stokes, der die Verbindung zwischen dem See und Mpwapwa aufrecht zu erhalten hat, gefordert wird. Der letzte Auftrag an Emin Pascha ging dahin, daß er die Station am Nyanzasee bis 1. April 1891 gründen sollte, wo die Kolonie in eine Kronkolonie umgewandelt werden würde. Nach der definitiven Regelung der Verhältnisse in Ostafrika soll Emin Pascha als Kommissar zur Verfügung des Gouverneurs v. Soden für ein Gebiet am Victoria Nyanzasee angestellt werden. Inzwischen hat Emin Pascha auch seine auf materielle Erträge abzielende Thätigkeit begonnen, da im März 1891 seine erste Elfenbeinsendung im Werte von 80,000 Mk. in Bagamoyo eingetroffen ist. Vgl. Staby, Emin Pascha (Stuttg. 1891); Kirchhoff, Stanley und Emin nach Stanleys eignem Werke (Halle 1890); Volz, Emin Paschas Entsatz und Stanleys Zug durch das dunkelste Afrika (Leipz. 1891), und die weitern Litteraturangaben in dem Artikel Geographische Litteratur, S. 346.

Schnurparade, die im Juli jeden Jahres stattfindende Besichtigung des Lehrinfanteriebataillons zu Potsdam durch den Kaiser, an deren Schluß die Mannschaften die Auszeichnungsschnur auf den Achselklappen erhalten.

Scholz, 3) Adolf Heinrich Wilhelm von, preuß. Finanzminister, erbat und erhielt im Juni 1890 seine Entlassung; die Ursache seines Rücktritts war hauptsächlich ein hartnäckiges Augenleiden; es wurden ihm Titel und Rang eines Staatsministers belassen.

Schönfeld, Anton, Freiherr von, österreich. General, geb. 3. Juli 1827 zu Prag, absolvierte die Neustädter Militärakademie, trat 1845 als Leutnant in die Armee, wurde 1848 Oberleutnant und machte den Feldzug 1849 in Italien als Generalstabsoffizier bei der Brigade Kolowrat mit Auszeichnung mit; 1850 ward er Hauptmann im Generalquartiermeisterstab, 1859 Major, 1862 Oberstleutnant und Generalstabschef beim 7. Korps in Italien. 1864 machte S. als Militärbevollmächtigter im preußischen Hauptquartier den Feldzug gegen Dänemark mit, 1865 wurde er Oberst und Kommandant des 63. Infanterieregiments und nahm als Militärbevollmächtigter beim 8. Bundeskorps an dem Mainfeldzug 1866 teil. Hierauf zum Kommandanten des 47. Infanterieregiments ernannt, erfolgte 1869 seine Ernennung zum Brigadier in Cattaro, in welcher Eigenschaft er sich an der Niederwerfung der Insurrektion in Dalmatien hervorragend beteiligte. 1870 in den Freiherrenstand erhoben und darauf zum Generalmajor befördert, fungierte S. 1874 als Delegierter bei der Brüsseler Konferenz über Kriegs- und Völkerrecht, wurde 1875 Kommandant der 5. Infanterietruppen-Division und Feldmarschallleutnant, 1876 Chef des Generalstabes, 1881 Kommandant der 7. Infanterietruppen-Division und Militärkommandant in Triest. 1882 erhielt er das Kommando des 12. Korps in Hermannstadt und avancierte 1886 zum Feldzeugmeister. 1888 wurde S. zum Kommandanten des 3. Korps und kommandierenden General in Graz ernannt und 1889 in gleicher Eigenschaft zum 2. Korps nach Wien versetzt. S. ist seit 1883 Inhaber des 82. Infanterieregiments.

Schork, Joseph, Erzbischof von Bamberg, geb. 7. Dez. 1829 zu Kleinheubach in Unterfranken, studierte in Würzburg katholische Theologie, wurde 1854 zum Priester geweiht, ward Stadtkaplan in Aschaffenburg, darauf Domprediger in Würzburg, 1871 Domkapitular, 1872 Kanonikus und Verwalter der Dompfarrei und 1889 Dompropst. Durch seine ausgezeichneten Predigten wußte er alle Kreise seiner Gemeinde zu fesseln; eine Sammlung derselben er-^[folgende Seite]