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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Ausgrabungen; Außenpolmaschine; Ausstellungen

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Ausgrabungen - Ausstellungen

Weise in Umdrehung versetzt wird und aus dünnem Blech mit einer Umwickelung von weichem Eisendraht besteht. Diese Eisendrahtwickelung hat den Zweck, die magnetischen Stoffe, welche durch den einen Magnetpol an den Eisendraht angezogen werden, festzuhalten und aus dem Bereiche des Magnetpols zu bringen. Über der Trommel B ist ein Aufgabetrichter C angeordnet, aus welchem das gemischte Material auf die Trommel B fällt und bei ihrer Drehung in der Pfeilrichtung dem links stehenden Magnetpol zugeführt wird. Dieser wird durch fortwährende Umschaltung des elektrischen Stromes in kleinen Zeitabständen abwechselnd Nord- und Südpol. Dadurch werden die nichtmagnetischen Metallteile abgestoßen und von der Trommel im Bogen abgelenkt, so daß sie nach links in den Behälter e fallen. Die magnetischen Metallteile werden von der Trommel B mit herumgenommen, bis sie von der rotierenden Bürste D abgestreift werden und in das Gefäß c gelangen. Die nichtmetallischen Teile endlich fallen von der Trommel senkrecht herab nach b. Handelt es sich nur um die Scheidung von nichtmagnetischen Metallteilen und unmetallischen Teilen, so braucht die Außenfläche der Trommel nicht aus magnetischem Material zu bestehen. Magnete und Trommeln können auch zu zweien derart übereinander geordnet werden, daß von der obern Trommel der mittlere Strahl der senkrecht fallenden Teile zur Ausscheidung mitgerissener magnetischer und nichtmagnetischer Metallteile über die untere Trommel läuft und dort einer nochmaligen Scheidung unterliegt. Ordnet man zwei Magnete nebeneinander so an, daß ihre nach innen gerichteten Pole stets entgegengesetzt sind, so wird die magnetische Kraft der nach außen gerichteten gleichfalls entgegengesetzten Pole verstärkt, man braucht deshalb für gleiche Wirkung nur schwächere Ströme. Läßt man nun die zugehörigen Trommeln in umgekehrter Richtung (die rechte rechts herum und die linke linksherum) rotieren, so kann man beide nach außen stehende Pole in der oben angegebenen Weise zu Trennungszwecken gebrauchen.

Edison scheidet magnetische und nichtmagnetische Stoffe ohne Anwendung einer bewegten Scheidewand zwischen Scheidegut und Magnet während des freien Falles (deutsches Reichspat. Nr. 51,272). Er läßt die feinkörnige Mischmasse durch enge Löcher oder einen schmalen Schlitz eines Aufgabetrichters in einem dünnen Strom in einiger Entfernung vor einem Pol eines feststehenden Magnets vorbeifallen. Dabei teilt sich der Strom in einen aus magnetischen Teilen bestehenden Zweig, der nach dem Magnet zu abgelenkt wird, und in einen die nichtmagnetischen Teile enthaltenden Zweig, der keine Ablenkung erleidet. Beide fallen in gesonderte Räume nieder. Wenn das aus dem Trichter fallende gemischte magnetische und unmagnetische Material viele sehr leichte unmagnetische Teilchen enthält, so ist es sehr schwierig, diese von dem magnetischen Material vollständig zu nennen. Edison will dies durch einen schwachen Luftstrom, welcher gegen den Strahl des aus dem Trichter fallenden Materials wirkt, erreichen. Damit nun der kontinuierliche Ausfluß des Gemisches durch die feinen Öffnungen nicht durch Verstopfungen gestört wird, erteilt Edison dem Aufgabetrichter kleine, aber sehr schnell aufeinander folgende Erschütterungen. Zu dem Zweck sind an dem Fülltrichter eine Anzahl Drähte mit einem Ende befestigt und über eine mit Kolophonium eingeriebene Lederwalze hinweg nach Spannschrauben hingeleitet, mit deren Hilfe sie gleichmäßig angezogen werden. Bei einer Drehung der Walze werden die Drähte in Längsschwingungen versetzt, die nun auch dem Trichter und der aufgegebenen Masse mitgeteilt werden; oder es sind die Anker mehrerer kleiner Magnete mit dem Trichter verbunden. Eine rotierende Scheibe schließt und unterbricht die sämtlichen Stromkreise dieser Magnete, so daß die Anker, abwechselnd angezogen und losgelassen, den Trichter in schwingende Bewegung versetzen. Clinton Manning Ball in Boston und Scheldon Norton in Hokendanqua (Pennsylvanien) wollen die feinsten Teilchen des tauben Gesteins (der Gangart), die den magnetischen Erzteilen anhaften, dadurch befreien, daß sie letztere mittels Magnete von verschiedener Polarität in einem Windstrom nach allen Seiten hin drehen und wenden. Das Material gleitet von einem Fülltrichter aus in dünner Schicht auf eine schiefe Ebene c (Fig. 3) hinab. Parallel zu dieser und in geringer Entfernung von ihr bewegt sich ein Trum e eines endlosen Metallbandes, hinter welchem eine Reihe von Magneten M mit dem Bande zugewendeten Polen aufgestellt ist und zwar so, daß immer ein positiver und ein negativer Pol miteinander abwechseln. An der den Magneten gegenüberliegenden Stelle ist die vom Trichter herkommende schiefe Ebene c durchbrochen und die Öffnung mit dem Saugrohr s eines Ventilators in Verbindung gebracht. Die Magnete ziehen die auf der Ebene c zugeführten metallischen Teile gegen das Band e. Jedes anlangende Erzteilchen wird vom Nordpol N des Elektromagnets Ml M2 induziert und mit seinem hierbei gebildeten Südpol angezogen. Bei der Weiterbewegung des Bandes e in der Pfeilrichtung wird sich das Erzteilchen zunächst senkrecht einstellen (so daß der Nordpol nach außen steht), dann sich mit seinem Nordpol gegen den Südpol S von M1 M2 neigen, weiter mit dem Nordpol gegen letztern herumschwingen, sich dann wieder senkrecht zu diesem einstellen (so daß nun der Südpol des Teilchens nach außen steht) und sich mit dem Südpol gegen den Nordpol des Magnets M3 M4 umlegen u. s. f. Hierbei wird jedes Erzteilchen dem vom Ventilator vorbeigesaugten Luftstrom von allen Seiten ausgesetzt und dadurch von den feinsten anhaftenden Teilen der Gangart befreit, um endlich jenseit der Öffnung des Saugrohrs s der Einwirkung des Magnets entrückt zu werden, von dem Bande e abzufallen und, von der Gangart getrennt, aus der Maschine zu gelangen.

^[Abb.: Fig. 3. Balls und Nortons Abstäubeapparat.]

Ausgrabungen, archäologische, s. besonders Delos und Troja-Hissarlyk.

Außenpolmaschine, s. Elektrische Maschinen.

Ausstellungen. Unter den A. des Jahres 1891 war die wichtigste die internationale elektrische Ausstellung zu Frankfurt a. M. Obgleich der Anspruch auf Internationalität völlig unzutreffend war, bot doch die Hauptmaschinenhalle eine Sammlung von Dampf- u Dynamomaschinen dar, wie man sie bisher noch nicht vereint gesehen hatte. Die Aktiengesellschaft Helios stellte eine 600pferdige Wechselstrommaschine, Siemens u. Halske eine 600pferdige Innenpol-Gleichstrommaschine und eine 500pferdige Wechselstrommaschine, sämtlich direkt mit Dampfmaschinen gekuppelt. Siemens u. Halske hatten