Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

472
Immergrüne Gehölze (geographische Verbreitung: südliche Halbkugel)
(?iuu8 I^indsrtiana), I^ido^ärus äsenri en«, C1i^> m^6o^pÄi'is I^I.^v80ni«,n9. u.a. Deu Westabhang der Sierra Nevada zwischen 42 und 35" bewohnt die dickstämmige Lk Moi«. 86w1)Kl'Vi!'6U8, das »I'6ä^V00(I«
der Amerikaner; zwischen 39 und 36" zerstreut wachsen Bestände des Mammutbaumes (8. FiFknwk), deren Stamm eine Höhe von 90 in und ein Alter von 1500 Jahren erreicht; diese beiden Arten gehören einer Gattung an, die schon in der Kreidezeit existierte und von da bis zur Tertiärzeit mit einer fast die ganze nördliche Halbkugel bewohnenden Art (8.
I^an^äorti) auftrat, während andre Arten auf die Tertiärschichten beschränkt waren und hervorragenden Anteil an der Braunkohlenbildung nahmen; als letzter Nest dieses einst weitverbreiteten Geschlechtes sind nur die Niesenbäume Kaliforniens übriggeblie ben. Zwischen der Sierra Nevada uud der Küstenkette breitet sich eine Grassteppe aus, aus der stellenweise Ou^i'638U8 nikci'ooki'M ihre bizarren Stämme erhebt; von andern Charakterbäumen Kaliforniens sind ^a8t^n0p8i8 Hi^Lonii Mli und Hu6reu8 olii'.y-8oi6pi8 sowie eine Palmenart (I'i'itolikräia) zu nennen. Der schmale Streifen der immergrünen Flora an der kalifornischen Küste wird durch das Steppengebiet von Arizona, Texas und Nordmexiko von dem atlantischen Walde (s. Laubholzzone) getrennt. Immergrüne Formationen entwickelt der letztere nur in Florida mit baumartigen Erikaceen(01ot1ii'k, I^uou Uio L, Ox^äenäioQ u. a.), Magnoliaceen, Anonaceen (H.8iiniua), einer Palmenart (ßadai?^1ni6tw), (^Mi'0U3 vil6H8 und I^inu8 au8ti'Hii8; die Südspitze Floridas beherbergt bereits eine tropische Flora mit deutlichem Hinweis zu der Pflanzenwelt der Antillen. Ein drittes Gebiet der immergrünen Gehölze Nordamerikas liegt auf den Berghängen des mexikanischen Hochlandes von der Sierra Madre bis an die Berge von Chihuahua und Durango; hier sind mehrere immergrüne Eichen ((ju6reu8 Ninoi'^i u. a.) und Koniferen (wie I>inu8 (Hikullliu Nno) nebst sonnnergrünen Laubbäumen in höhern Lagen vorherrschend.
Die südliche Halbkugel besitzt ausgebreitete Bestände der immergrünen Gehölze vorzugsweise in vier weit getrennten Gebieten, nämlich an den Südspitzen von Amerika u. Afrika sowie in Australien u. Neuseeland.
An der Westküste Südamerikas hört die subtropische australe Flora etwa bei 44" südl. Br. auf; hier liegt daher die Nordgrenze des antarktischen Waldes.
Bei Valdivia an der Westküste der Anden beginnen reich zusammengesetzte Laub- und Nadelholzformationen mit Lauraceen, Monimiaceen, einer baumartigen Komposite (^loto^vi^), Magnoliaceen (Oriin.v8), immergrünen und Laub abwerfenden Buchen (I^ÄFU8 d6tu!oi608 u. a.) sowie zahlreichen Koniferen. Letztere entwickeln sich an der Westküste Südamerikas am reichlichsten zwischen 35u.50" südl.Vr.; an den Westhängen der Anden geht ^.ra^^rin. imdrioata bis zur Schneegrenze, überschreitet aber ostwärts das Gebirge nur wenig. Sumpfwälder bildet ^it^ro)^ p9.t3.Aoni(!g., I^idoc6äi'U8 t6ti'^«0na geht bis zur Magelhaensstraße; außerdem sind Arten von Oael^äiuni und 1^0ä3.<^i'i)U8 charakteristisch. Südlich vom 46." nehmen die immergrünen Gehölze an Reichhaltigkeit der Bestände ab und gehen allmählich in niedrigere Buschformen über. Eine Anzahl von Gattungen, darunter auch einige Proteaceen, hat das antarktische Gebiet mit Neuseeland gemein. Pflanzenbiologisch erscheint im Vergleich mit der Vegetation der nördlichen Halbkugel die Abwesenheit einer deutlich ausgeprägten Zone Laub abwerfender Bäume auf der südlichen Hemisphäre bemerkenswert.
Eine sehr isolierte Stellung nehmen die immergrünen Bestände Südafrikas ein, die als Kapflora zusammengefaßt werden. Südlich von dem südafrikanischen Hochlande dehnt sich ein breiter Streifen einer öden, aber nach Regenfällen blütenreichen Strauchsteppe (Karrooregion) aus, an welche sich am südlichen und südwestlichen Küstenstrich Afrikas die immergrüne Wald- und Buschzone anschließt. Hochwälder (mit riesigen I'oäoc Äi pu8, Nikkoäenäron u.a.) sind auf einen ziemlich engen Bezirk der Südküste be> schränkt und zeigen hier tropische Anklänge durch zahl! reiche Schlingpflanzen u. a.; erst in der Südwestecke! des Kontinents erscheinen ausgedehnte Vufchbestände
mit dunkeln, meist bläulichgrünen Farbentönen; Erika ceen (mit etwa 300 Arten von Niica), Hiiu8- und I'Ii Mcn-Sträucher, Proteaceen (mit ca. 260 Arten) u.a. herrschen vor; nur wenige Holzpflanzen, vorzugsweise in tiefern Bergschluchten, erreichen eine 7-9 in übersteigende Stammhöhe.
Auch im Innern Australiens herrschen ausgedehnte^ immergrüne Vuschformationen, die dort als 8(^rad! zusammengefaßt werden und je nach ihrer geogra^ phischen und klimatischen Lage eine durchaus ver! schiedene floristische Zusammensetzung haben. So! besteht der 8orud von Queensland vorwiegend aus! ^«iloiii Ii^popli Ma., dem »dri^alo^«, dessen ver^ worrene, dichte Zweige mit sichelförmigen, grau ge! färbten Blättern besetzt find; ihr schließen sich auch
> einige Bäume, wie die Myoporee Nrenio MIk, eine! kleine, baumartige Vorraginee (Nki'6tin) u. a. nebst
einem dichten Nntergebüsch von allerlei buntblütigeni Formen an. Ganz verschieden hiervon erscheint deri inli1i66-8oi'ud Südaustraliens, der Tausende von Qua! dratmeilen zwischen dem Südufer des Murray und der Küste als eintönige, gelblichbraune Pflanzendecke überzieht; er wird fast nur von einigen dichtstrauchigen Arten von Nuo9.1^Mi8 (N. oi608H, äum08k und Ai'^c;i1i8) gebildet; nebenher kommt auch eine Konifere ((^11itri8 V6i'i'uco8k) vor. Ausgedehnte Wälder von Fieberbäumen (Nu(Hi.vi)tu8) bedecken die Bergdistrikte von Süd- und Südostaustralien und werden in feuchtern Regionen sogar von Farnbäumen (Oic;k80ma) begleitet; einige Spezies genannter, in Australien mit.Hunderten von Arten auftretender Gattung erreichen riesige Stammdimensionen und stellen (wie N. ^lu^Fälliin^ mit 140-150 in hohen und 8 in dicken Stämmen) die höchsten Bäume^ der Welt dar. In Westaustralien tritt ein großer Reichtum dort einheimischer Proteaceen (ca. 370 Arten) hervor, der in Ostaustralien weniger namhaft ist. Von Koniferen sind auf dem australischen Festland 29 Arten vorhanden, von denen waldbildende Arten von ^i^uo^ri^ und Dainin Hr«. besonders an dem Küstenstrich von Queensland bis gegen den 30."
> südl. Vr. angetroffen werden; in Ostaustralien zieht^ sich ein reicher Koniferenbestand bis nach Tasmania,! nimmt aber in Westaustralien (mit i^oäoeai'ML,
('k11itri8 u. a.) ab; in Tasmania kommen einige auch in Neuseeland und in Südamerika wiederkehrende Gattungen (wie ^It2i'0)^, 1^v1i0o1^äu8 u.a.) neben der endemischen^itdrowxi8 vor. Die Wälder Neuseelands unterscheiden sich wesentlich von denen Australiens, da ihnen mit letztern keine einzige Baumspezies und nur wenige Sträucher gemeinsam sind, jedoch treten zum Teil dieselben Gattungen (I^idookäru^, I>0ä0CHi'M8, Oaer^äinin, Dkinniki'Ä) wie in Australien und dem antarktischen Südamerika auf; dazu kommen Drachenöäume, Proteaceen, Magnoliaceen (Oriin^8), Myrtaceen, hohe Araliaceen und Baumfarne ((^attiek); auch eine Buchen-