Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

520
Keyserling - Kippwagen
von Kettenenden darin eingehängt werden. Der Teil ^^ ist über das Scharnier Z" hinaus zu dem Haken ^^ verlängert, über welchen das geschlossene Endglied R der einen Kette geschoben wird. Zieht man an diesem, so schließt sich das Verbindungsglied über dem Endglied 6 der andern Kette und muß aeschlofsen bleiben, solange der Zug..anhält. Eine Modifikation (Fig. 2) hat anstatt der Überlappungen der Teile ^.^. und (^ einen stumpfen Stoß. Das Verbindungsglied kann ferner auch so ausgeführt werden, daß das Scharnier in die Mitte der beiden Teile ^. und (! angeordnet wird und von jedem der letztern ein Haken ^^ ausgeht. Zwischen die beiden Haken wird dann das Endglied der einen K. eingelegt, treibt sie auseinander und schließt dadurch das Verbindungsglied. Diese Kettenverdindungsglieder wirken einfach und sicher, so daß sie überall, wo Ketten zur Verwendung gelangen, willkommen sein werden, so bei Geschirr- und Zugketten, Hemmschuh- und Würgketten, für die man beliebige vorrätige, kürzere oder längere Kettenenden durch diese Glieder zu einer durch das Bedürfnis vorgeschriebenen Länge aneinander fügt. Auch an Stelle der gebräuchlichen Endhaken sind diese Verbindungsglieder zu verwenden.
Keyserling, Alexander, Graf, Reisender, starb 25. Mai 1891 in Dorpat.
Kiefernspinner i Msti-oMolia pini). Der dunkle Rückenstreifender Raupe besteht aus dicht nebeneinander stehenden, stachelartigen Härchen, welche nach außen und oben gerichtete, mit dem innern Hohlraum in Verbindung stehende Seitenästchen tragen, die allgemein als Wider Häkchen bezeichnet werden.
In den größern erkennt man, namentlich in den untern Teilen, einen Inhalt von grünlichbläulicher Farbe, der hier und da mit größern hellen Stellen, anscheinend Hohlräumen, durchsetzt ist. Dieser Inhalt besteht aus konzentrierter Ameisensäure, die sich auch in allen Teilen der Haut wie auch in Giftorganen andrer Insekten findet.
Die Haut wird mit den Haaren in vier- bis fünfmaliger Häutung abgestreift, gelangt so in die Moosdecke, unter welche sich die Raupen zur Verpuppung, die mit Abstreifen der Haare be
die sich von Insekten mit Hauthaaren nähren, fand Siebold abgebrochene Haare und vorstige Teile außerhalb der Darmwand in der Körperhöhle. Wie die Menschen, so erkranken auch Haustiere, Hunde, Schafe, Ziegen, Rinder daran, und Pferde schon durch bloßes Passieren eines Waldes mit Raupennestern; Wild und Singvögel sollen solche Wälder verlassen. Wie verhängnisvoll daö massenhafte Auftreten des Kiefernspinners in dieser Richtung werden kann, geht daraus hervor, daß ein bisher in starkem Aufblühen begriffener See- und klimatischer Kurort, der auf der Frischen Nehrung in einem schönen Kiefern^ walde liegt und mit großem Aufwanoe durch künstliche Anpflanzungen' zu einem lieblichen Stückchen Erde unigeschaffen ist, seitdem Erscheinen des Kiefernspinners mehr und mehr gemieden wird. Die einzigen Vertilger der Raupen des Kiefernspinners sind, soweit bekannt, der Kuckuck und der Raubkäfer (I^io-80MK 8^c!oM3.ut«,, dessen Larve sich sogar in den Naupennestern findet.
Kiniisthesie, s. Muskel sinn.
Kinkel, Gottfried, der jüngere, Kunstschriftsteller, starb 22. Mai 1891 in Bonn, wohin er kurz zuvor übergesiedelt war.
M. Zum Transport von Erde, Sand,
Kies, Rüben, Kartoffeln, Kohle 2c. werden jetzt, be sonders auf Feldbahnen, vielfach die K. benutzt.
Diese werden heute meist so gebaut, daß die das zu befördernde Gut aufnehmende Mulde so aufgehängt ist, daß sie sich in labilen: Gleichgewicht befinden würde, wenn sie nicht noch durch besondere Feststelluorrichtungen gehalten würde.
ginnt, zurückgezogen haben, und Ag > durchsitzt den Boden; die Haare können in so gewaltigen Mengen vorhanden sein, daß sie auf den Gewächsen des Waldes und im Sande der Wege nachweisbar sind, und daher auch nach Stellen verweht werden, wo die Raupen wegen Mangel an Nahrung nicht mehr nisten. Diese Härchen nun spießen sich in die Haut der Menschen und der Tiere, und die in ihnen enthaltene Ameisensäure übt einen Reiz aus, der einen Nesselausschlag erzeugt. Dieser zeigt sich zuerst ineist auf der Haut der Veugeseiten (Kniekehle, Schenkelbeuge, Fußgelenk), kann sich aber schließlich über den ganzen Körper verbreiten. Ein peinigendes, heftiges Jucken stört die Nachtruhe, auch die Schleimhäute erkranken, es kommt zu Schwellungen im Kehlkopf und Rachen und dadurch zu Schluckbeschwerden und Heiserkeit, ferner auch zu Augenentzündung. Die Härchen wandern wie andre spitze Körper auch in die tiefern Hautschichten; bei Vögeln und Amphibien,
Neitschs Kippwagen lnlt auf» gerichteter Mulde.
Fig. 2.
Neitschs Kippwagen mit gekippter Mulde.
Erst wenn diese gelöst sind, kann die Mulde nach einer der beiden Wagenseiten umkippen. An der Mulde m (Fig. 1 u. 2) ist an jeder Stirnwand eine Schiene a angebracht, mit der sie auf einem gebogenen Stützbock d ruht. Die Mulde kippt in der Wei^e, dai^ die Schienen a. sich auf d abwälzen. Damit nun keine Verschiebung der Schienen gegen die Stützböcke eintritt, find die Enden der Schiene a vott Fe^ndern Bogenstücken o geführt Die Feststellung der Mulden erfolgt vielfach nüttels eines Flacheisenüberwurfes, der am Ende mittels Öse und Krampe an jedem Kippbock beweglich befestigt ist und mit einer Lochung über einen an der Stirnwand der Mulde befestigten Zapfen greift, durch einen Vorstecker versichert wird und so die Mulde festhält, dagegen, nach dein Lösen des Vor stechers vom Zapfen herabgezogen, die Mulde zum Kippen freigibt. Im ganzen find am Wagen zwei