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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Kompaß - Kondensation
hiernach das vorige Mal zwischen den Jahren 880 und 1000 n. Chr. erschienen, und in Zukunft hätten wir statt seiner vier K. um die Jahre 2250, 2650, 2760 und 2840 zu erwarten. In ähnlicher Weise, meint Kreutz, mögen wohl auch die K. 1843 I, 1880 I und 1887 I aus einem einzigen K. hervorgegangen sein.
Zur Erklärung einer solchen Katastrophe, wie die Teilung eines K., findet Kreutz die Annahme einer Kraft genügend, die zur Zeit der Sonnennähe, vom Mittelpunkt aus wirkend, die Geschwindigkeit der einzelnen Teile etwas ändert. Bei dem September-K. 1882 würde beispielsweise zur Ablösung der Kerne 1 und 4 schon eine Änderung um 2,« m genügen bei einer Bahngeschwindigkeit von 478 km, was schon durch die rasche Ausdehnung des Kernes infolge der starken Erwärmung in unmittelbarer Nähe der Sonne bewirkt werden könnte.
Kompaß. Die ununterbrochen wachsende Verwendung von Eisen und Stahl beim Schiffbau geht mit dem Bestreben, den Einfluß dieser Metallmassen auf den Schiffskompaß, zusammengefaßt unter den: Namen »Deviation-, zu heben oder wenigstens zu vermindern, naturgemäß Hand in Hand.
Im wesentlichen geschieht dies durch sogen.
K o mp ensati on s magnete, welche, wie der Name andeutet, dem Einfluß der
Querschnitte dargestellten Kompaßgehäuse (s. Figur) ist die Wand H nach dem Steuer des Schiffes, I! nach dem Vorderteil gerichtet, der Magnet ZI liegt also längsschisss und läßt sich in dem Schlitze 8 parallel zu sich leicht heben und senken. Die Magnete^ liegen querschiffs und sind ebenso in der Trägersänle ^^ beweglich. Der Magnet HI2 ist nur senkrecht verschiebbar, so daß in allen Lagen seine mechanische Achse durch den Mittelpunkt der Kompaßrose geht. Die Lagerung der Cylinder aus weichem Eisen ist in dem Kranze dargestellt, welcher sich an dem festen Doppelarme ^^ heben und senken und in jeder Lage mittels Schraube festklemmen, außerdem auch horizontal drehen läßt. Um die Wirkung dieser weichen Eisenmassen zu erhöhen, sind je fünf Cylinder aufder rochtcn und linken Schiffseite in besonderm Kranzstücke X gelagert, welches von der vertikalen Verschiebung^des von ^^ gehaltenen Ringes unabhängig ist. Die Kompaßrose schwingt im Gehäuse 1v, welches nach dem Beobachter zu durch die Glasplatte 6 gegen Spritzwasser 2c. geschützt ist. 1^ sind die Laternen zur Beleuchtung der Rose bei Dunkelheit.
Kömpel, August, Violinspieler, starb 7. April 1891 in Weimar.
Kondensation. Zur bessern Ausnutzung der Dampfkraft versieht man die mittlern und größern Dampfmaschinen, wo es irgend angeht, mit einer K.
Hierzu sind aber verhältnismäßig große Kühlwassermengcn erforderlich (etwa das 25-30fache des Speise! wassers), die nicht überall zu haben sind. Um z. B.
^ den Abdampf einer Dampfmaschine von 500 Pferdetraften, die pro Stunde und Pferdekraft 10KA Dampf, d. h. 10 Lit. Speisewasser verbraucht, zu kondensieren,! bedarf man eine Kühlwassermenge von500.10.25bis 500.10.30-125,000 bis 150,000 L. Wasser. Um nun da, wo solche Quantitäten von Wasser nicht
Nörholm-Knndscns Kompaß.
Schiffseisenmassen entgegenwirken und je nach der'Art oder der Größe dieses Einflusses in verschiedenen Lagen und Entfernungen vom K-placiert werden. Diese La- ^ gen sind hauptsächlich längsschiffs, querschiffs und senkrecht zum Deck, wozu noch ein System von Cylindern aus ^
weichem Eisen kommt, die um ^
die Kompaßrose radial gela- ^
qert und in der Nähe ihres ^
Niveaus angebracht sind. Da v'^' .
nun im allgemeinen mit der "" ^^ ^^ .
Ortsveränderung eines Schiffes sich auch seine Deviation ändert, so wird eine Verlagerung der kompensierenden Stahl- oder Eisenmassen notwendig werden, und es bietet der neue Nörholm-Knud- j sensche K. den Vorteil, daß diese Verlagerung mit größter Leichtigkeit geschehen kann. Än dem im
Klein? Gradierwerk für Kondensation?». anlagen.
oder nur mit großen Kosten zu haben sind, auf die K. dennoch nicht verzichten zu brauchen, hat man Einrichtungen getroffen, welche das durch die K. erwärmte Wasser immer wieder abkühlen sollen. Bei den Kondensationsanlagen nach dem Patent Klein, wie sie von der Firma Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal