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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Mitisgrün - Moa
französischen 335,752, der nordischen (schwedischen, norwegischen, finnischen) 460,588 Mk. Nach den Erdteilen bezifferten sich die Ausgaben: für Asien auf 17,386,416, für Afrika auf 5,281,311, für Amerika auf 2,123,097, für Australien auf 986,410 Mk. Dazu kommen Aufwendungen in der Heimat in Höhe von 4,374,419 Mk., so daß die Gesamtausgabe 30,151,653 Mk. betrug. Eine Übersicht der 1886 thätigen protestant. Missionsgesellschaften gibt folgende Tabelle:

Gesellschaften
Stationen Heiden-christcn Schulen Schüler
ZA
Deutsche. .. .. . 342 529 2555 193855 792 40797
Englische .. .. . 1168 1271 15600 1330444 7133 444018
Nordamerikanische
435 663 3865 360198 2906 111128
2) Koloniale . 76 63 272 18789 74 2455
d) Unabhängige 16 18 64 3 788 137 4801
Holländische .. . 44 61 229 98450 169 8672
Französische .. . 21 32 82 7567 45 3081
Nordische .. .. . 45 53 6'9 11610 624 30934
Zusammen:
2147 2690 > 23346 > 2024701j 11880 j 645886 Davon kommen auf:
Asien. .. .. . Afrika .. .. . Amerika. .. . Australien und Ozeanien .
Zusammen:
963
600
464
120
1420
674
476
120
10825
7 373
1779
3369
752176
575994
415883
28064^
7087
2 757
920
1116
294064
190819
78218
82785
2147 ^^ 2690 ^23346 ^^ 2 024 701 j 11880^645886
Vgl. Grundemann, Die Entwickelung der evangelischen M. 1878-88 (Vieles, und Leipz. 1890).
Mitisgrün (Vert äs Vienne, Wiener-, K i r ch berger, Original- oder Neugrün), eine nach Aussehen und Zusammensetzung dein Schweinfurter Grün verwandte, auch in der Malerei gebrauchte Farbe, die ihren Namen von einem Herrn von Mitis in Wien erhalten hat, der sie zuerst 1814 herstellte, indem er Lösungen von einem Teil Grünspan in Essig und einem Teil arseniger Säure in Wasser mischte und kochte, wobei sich die Kristalle bilden. Das M. unterscheidet sich von dem Schweinfurter Grün dadurch, daß es einen größern Gehalt an arseniger Säure und einen Stich ins Blaue hat.
Moa. Die ausgestorbenen Niesenuögel Neuseelands aus den Gattungen Oiii0i'iii8 und i^iai Mi-^x, von denen mehrere Arten, nach ihren Schienbeinen zu schließen, die Höhe von 3-4 in erreicht haben müssen, gaben in den letzten Jahren Veranlassung zu lebhaften Streitigkeiten über die Zeit ihres Aussterbens. Während die Missionare Berichte und Lieder von den Kämpfen der alten Maori mit diesen Riesenvögeln, die ihre hauptsächlichste Nahrungsquelle gewesen wären, vorgefunden haben, und A. de Quatrefages das Ausste'rben der letzten Vertreter erst auf die Jahre 1770 - 80 ansetzen wollte, hattö sie schon v. Haast für Zeitgenossen des Mammuts angesehen und ihr Aussterben in die ausgehende Eiszeit setzen wollen, während Mandel und Sohn, denen die europäischen Museen die meisten Skelette verdanken, nach ihren Funden ebenfalls auf ein nicht sehr weit zurückliegendes Aussterben hingeführt wurden. Auch Hofstetter hatte dargelegt, daß die gegen 20,000 Seelen betragende Bevölkerung bei dem Mangel aller Säugetiere taum ohne ein solches Wildbret hätte bestehen können, und daß eben die Ausrottung der Moas die Bewohner zu dem Kannibalismus geführt habe, den; erst durch die Einführung von Kartoffelbau und Schweinezucht von Europa aus gesteuert werden konnte. Gleichwohl hatte Major Mair in den Ab '. Handlungen des?1iii08oMok1 Institute von Canterbury (Neuseeland) vor einigen Jahren den Beweis
^ zu führen versucht, daß in den Gesängen und Überlieferungen der Eingebornen jegliche Erwähnung der Riesenvögel fehle, und daß dieses im Aussterben befindliche Volk jene Vögel nie gekannt habe.
Dem gegenüber hat Forbes, der Direktor des Canterbury - Museums, auf eine 1890 bei Canterbury von ihm ausgegrabene Höhle hingewiesen, welche die sichern Beweise des Gegenteils enthielt.
Der Eingang dieser Höhle war schon vor Ankunft der Europäer daselbst durch einen Bergsturz verschüttet, und das Innere fand sich unberührt. Seit 20-30 Jahren hatte man die durch den Bergsturz niedergebrochenen Felsen als Steinbruch benutzt und 1890 das anstehende Gestein erreicht, woselbst sich eine kleine Öffnung zeigte, durch die sich ein Knabö hindurchzwängen konnte. Es zeigte sich, daß die Höhle bewohnt gewesen war, denn auf dem Boden fand man Holz- und Grünsteingeräte sowie halbverbrannte Holzstücke und Vorrichtungen zum Feueranmachen in einer Lage, welche andeutete, daß die Bewohner zurückzukehren gedachten. Die Verschüttung muß aber zu einer Zeit erfolgt sein, in welcher die Bewohner abwesend waren, denn menschliche
! Skelette wurden nicht vorgefunden. Die Werkzeuge aus Grünstein waren zum Teil schön gearbeitet, und die Holzgeräte, wie ein Kanoeschöpfer, ein Ruder und das Bruchstück eines Rudergriffes, wiesen die den Geräten der Maori eigentümlichen Verzierungen auf.
Am Boden lagen zahlreiche große Bruchstücke von
i Moaknochen, teils verbrannt und teils zerbrochen,
' außerdem unter den Küchenabfällen im Vordergrunds der Höhle viele Angelhaken und mit Widerhaken versehene Speerspitzen aus Knochen derselben Vögel.
Einem Abfallhaufen entnahm er Bruchstücke der großen Moaeier, die als Nahrungsmittel und nicht als Gefäße gedient hatten, denn sie waren noch nüt unversehrter Innenhaut versehen.
Die Fischerfamilie, welche sich von dem Moafleisch und den Moaeiern genährt hat, gehört nach dem Stil ihrer Ornamente wirklich dem Maoristamm zu, nicht dem ältern, auf niedrigerer Kulturstufe stehenden Volke, welches man als das der Moajäger bezeichnet hat. Sie unterscheiden sich von diesen schon durch ihre schön ausgeführten und polierten Grünsteingeräte. Auch besaßen sie bereits den Maorihund, denn eine aus Holz geschnitzte Gestalt desselben, die wahrscheinlich den Griff eines Nuderstiels gebildet hat, fand sich in der Höhle. Der Maorihund ist also schon zu Lebzeiten des Moas dagewesen und hat vielleicht zur Ausrottung dieses zwar schnellfüßigen, aber fluglosen Vogels am meisten beigetragen. Für gar zu jung darf man die Bewohnung der Höhle doch nicht halten, denn es fanden sich dort auch die Knochen eines längst in Neuseeland nicht mehr vorkommenden Schwanes ((^Ii6N0pi8 8umn6l6ii8i8), der also mit den Moas gleichzeitig gejagt worden ist.
Schon vor der Untersuchung dieser Höhle berichtete Mc Donnel, daß er 1866 Zeuge gewesen sei, wie ein alter Eingeborner der Nordwestküste der Nordinsel, Namens Kanang Paipcn, dem zur Visitation dort hingesandten Sir Georg Gray erzählt habe, daß er noch in seiner Jugend auf oer Waimata-Niederung an Moajagden teilgenommen habe, die daselbst also noch gegen Anfang unsers Jahrhunderts stattgefunden hätten. Hiernach hätte es damals auf der Nordinsel keine Hunde gegeben, junge, schnellfüßige Leuten die Moas so lange verfolgt, bis diese vor Er
hätten
mattung
nicht weiter gekannt hätten, und dann