Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

838
Siebenbürgen - Siebwerke
sondern ein freistehender Stockwerkbau von über 20 m Höhe war. Dabei ein Gymnasium, ein Rundbau (wahrscheinlich.vorologium) und eine Stoa. Das Wasser wurde der Stadt durch eine weit vom Karadagh im N. herkommende Leitung zugeführt. Gegenüber dem Hauptthor, außerhalb der Stadtmauer, liegen die prachtvollen Reste eines großartigen Nymphäums oder Wasserschlosses von 50 in Länge, mit
3 Nischen, 9 Wasserströmen und einem 400-500 (M ! nisch (Trommelsiebe).
Sieboberfläche erforderlich. Die groben Siebe wer^ den vielfach aus gelochtem Blech gebildet; da jedoch das Siebgut bei seiner Bewegung längs der glatten Siebfläche leicht über die Löcher hinwegrutscht, so erklärt sich hieraus die Thatsache, daß Siebe aus Drahtgeflecht bedeutend wirkungsvoller sind als Blechsiebe. Die Form der Siebe ist entweder eben (Flachsiebe) oder trommelförmig-cylindrisch und ko großen rechteckigen Becken, letzteres vorn durch eine Schranke geschlossen, welche abwechselnd aus zum Teil noch erhaltenen Reliefs mythologischen Inhalts und Schöpfgefäßen zusammengesetzt war.
Siebenbürgen, s. Ungarns Geschichte.
Sl'ebwerte dienen zur Trennung von Körpern nach ihrer Größe sowie zur Abscheidung von Flüssigkeiten und gehören wegen der vielseitigen Verwen dung zu den wichtigsten Apparaten zahlreicher Ge-! nach der tiefern^
Ein einfaches Flachsieb werk besteht aus einem viereckigen, mit einem Siebe bespannten, an Stangen oder Federn aufgehängten Rahmen, der durch Schlagdaumen oder schnell laufende Exzenter eine rüttelnde Bewegung in der Längenrichtung erhält. Zweckmäßig ist es, solchen Flachsieben eine Neigung gegen den Horizont von 10 - 20" zu geben, damit das an der höchsten Stelle aufgegebene Siebgut allmählich
Fig. 1. Längelischnitt.
^
l? l?2 62
s l' , '
Fig. 2. Grundriß.
Siebwerk mit drei Sieben.
werbe und Industrien. Die Grundlage der S. bilden die Siebe, Flächen aus Blech oder Geweben aus! Draht, Garn, Pferdehaar, Holzstäbchen u. dgl. mit! einer großen Anzahl von gleichen Öffnungen, welche Körpern von bestimmter Größe das Durchtreten gestatten (Durch fall), größere zurückhalten (Rückhalt), wobei selbstverständlich der Durchfall aus solchen Teilchen bestehen kann, deren Größe von den Sieböffnungen abwärts bis zu den feinsten Teilchen abnimmt, während umgekehrt der Rückhalt alle Größen von den Sieböffnungen aufwärts besitzen kann.
Sollen demnach die Teile des Durchfalls möglichst gleich groß sein, so ist ein wiederholtes Sieben in der Weise erforderlich, daß stets die feinern Teile abgeschieden werden. Die Wirkung der Siebe tritt erst ein, wenn das Material der Siebfläche gegenüber in Bewegung gesetzt wird, und zwar entweder durch Aufwerfen, wie z. V. bei den sogen. Wurfsieben in Kiesgruben, oder gewöhnlich durch Schütteln oder Drehen der Siebe oder endlich durch Aufwerfen des Materials und Drehung der Siebe. Sodann ist zu einer guten Wirkung noch eine möglichst regelmäßige Verteilung des Materials in dünnen Schichten über die
telle und hier Zum Verlassen des Siebes gebracht wird.
Um mittels eines Siebes eine Trennung des Materials in mehreren Größen zu ermöglichen, ist nur notwendig, hintereinander Siebe von verschiedener Feinheit in der Art anzubringen, daß das Sieb gut zuerst auf das feinste und nach und nach auf die gröbern Siebe gelangt. Weil hierbei jedoch das feinste Sieb am stärksten abgenutzt wird, so ist diese Anordnung selten, diejenige mit mehreren Sieben dagegen stets zu empfehlen. Ein bewährtes Siebwerk mit drei Sieben ist in Fig. 1 und 2 skizziert. Dasselbe besteht aus den drei übereinander liegenden, etwas geneigten Sieben 5, d, o von 0,55 in Breite und 1,6 m Länge, welche auf Federn von Eichenholz ä, 6, t, äi, s^, t^, 62, 62, ^ und 63, 63, lg gestützt und mittels der Schubstangen 8', k und i von drei Kurbeln in rüttelnde Bewegung gesetzt werden, und zwar von einer Welle aus, die in den Böcken k und 1 gelagert und mit Riemenscheiben sowie einem Schwungrade in versehen ist.
Der auf dem obern Siebe liegenbleibende Rückhalt fällt durch die Rinne 0 in das Gefäß 1, der Rückhalt von d und 0 nach II und III und der feinste Durchfall in den Raum L. Dieses Siebwerk eignet sich vorzüglich zum Sortieren von Stoffen, die in Wasser schwimmend verteilt sind, z. B. Holzschliff. Zu diesem Gebrauch ist der Zulaufständer ^. angebracht, aus dem bei 8 über einen breiten Schinn das Material gleichmäßig verteilt auf ^^ gelangt, während das feinste mit dem Wasser durch das Rohr i' abgelassen wird. Indem die Welle etwa 500 Umdrehungen in der Minute macht, entstehen an den drei Sieben 1500 Rüttelungen. Eine andre Anordnung mehrerer Siebe besteht darin, daß man die letztern treppenförmig hinter- und übereinander in der Weise
ll C, 61