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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Staffelzähne; Stahl

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Staffelzähne - Stahl

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gestellt. Nur an den Abzweigungen sind erhöhte Übergänge über den Bahnkörper selbst vorhanden. Die Bahnsteige sind so hoch, daß sie wie in London mit den Wagenböden in derselben Ebene liegen. Es sind zwei getrennte Zu- und Abgänge für die Reisenden vorhanden. Die Wagen, deren Gesamtzahl 921 beträgt, sind mit Petroleumlampen gut erleuchtet.

Geschichte. Nachdem eine in den 60er Jahren im NW. von New York erbaute Hochbahn sich als nicht betriebsfähig gezeigt hatte, unternahm 1872 die New York Elevated Railroad Company den Bau der in der Abbildung 4 durch ununterbrochene Linien dargestellten Strecken. Gleichzeitig begann aber eine zweite Gesellschaft, die Metropolitan Eleuated Railroad Company, mit der ersten wetteifernd, den Bau der in der Abbildung gestrichelt gezeichneten Bahnen. Bis 1875 wurden die Linien vollendet und ein wetteifernder Betrieb eingeführt. Zum Nutzen der Gesellschaften wie des Publikums wurde diesem Wettkampf aber bald dadurch ein Ende gemacht, daß die gesamten Bahnen an eine dritte Gesellschaft, die Manhattan Railway Company, im J. 1875 auf 999 Jahre verpachtet wurden. Die Betriebsführung ist nunmehr eine völlig einheitliche.

Die Herstellungskosten der New Yorker Bahnenbetragen rund 1,2 Mill Mk. für das Kilometer. Was den Umfang des Verkehrs betrifft, so wurden im Betriebsjahr, endigend 30. Sept. 1889, bei 51,5 km Betriebslänge der Bahnen 179,5 Mill. Reisende befördert, wofür die entsprechenden Einnahmen rund 36 1/3 Mill. Mk. betrugen.

(Stadtbahnen sonstiger Städte.) Nach dem Vorgang der Londoner Bahngesellschaften haben zahlreiche andere englische Städte, Liverpool (Mersey-Tunnelbahn etc.), Glasgow u. a., Stadtbahnstrecken eingerichtet. In Deutschland folgen Köln, Hamburg-Altona, in Amerika Brooklyn, Chicago etc. den Verkehrsbedürfnissen durch Anlage von örtlichen Bahnen, die mehr oder minder ausgedehnt sind. Von einem weitern Eingehen auf diese Bahnen wird indes hier Abstand genommen. Auf dem europäischen Festland ist aber Berlin die einzige Stadt, welche bisher dem Ausbau eines einheitlichen und umfassenden Netzes von Vorortbahnen näher getreten ist.

Litteratur: Sérafon, Les chemins de fer métropolitains (Par. 1885); Gandin und Zaber, Le chemin de fer métropolitana de Berlin (das. 1887); Bazzi, La Ferrovia metrpolitana di Berlino (1883); Frank, Der Betrieb auf den englischen Bahnen (Wien 1880); Schwabe, über englisches Eisenbahnwesen (Berl. 1871; neue Folge, Wien 1877); Kemmann, Der Verkehr Londons mit besonderer Berücksichtigung der Eisenbahnen (Berl. 1892); Troske, Die Londoner Untergrundbahnen (das. 1892); Rea, Railways terminating in London (New York 1888).

Staffelzähne, s. Zahnräderwerke.

Stahl, Matthias, klassischer Philolog, geb. 10. Nov. 1833 zu Baasem im Kreis Schleiden (Rheinprovinz), studierte 1851-56 in Bonn unter Ritsch und wurde 1856 Gymnasiallehrer in Münstereifel, 1861 in Düren, 1863 am Gymnasium an der Apostelkirche zu Köln, 1868 Oberlehrer am Gymnasium an Marzellen daselbst, 1874 Professor an der Akademie Zu Münster. Er veröffentlichte: »Quaestiones gramaticae ad Thucydidem pertinentes« (Köln 1872; 2. Aufl., Leipz. 1886), eine Ausgabe des Thukydides (das, 1873 - 74, 2 Bde.) und besorgte auch die Neubearbeitung der Popposchen Ausgabe des Thukydides (Bd. 2-5, 2. Aufl., das. 1875-83; Bd. 1, 3. Aufl. 1886-89).

^[Abb. Fig. 4.]