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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Airys Naturheilmethode; Aïs; Aisance; Aisch; Aïscha; Aischĭnes; Aischy̆los; Aïs-dur; Aislingen; Aïs-moll; Aisne; Aisōpos; Aïssé

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Airys Naturheilmethode – Aissé

Außer den «Astronomical observations made on the Royal Observatory at Greenwich» (Lond. 1845 fg.) und dem «Catalogue of 2156 stars» (ebd. 1849) veröffentlichte er noch: «Gravitation» (ebd. 1834; 2. Aufl. 1885; deutsch von Rud. Hoffmann, Lpz. 1891), «Reduction of observations of the moon» (2 Bde., Lond. 1848), «Six lectures on astronomy, delivered at Ipswich Museum» (ebd. 1851; 4. Aufl. 1858; deutsch von Sebald, Berl. 1852), «Tracts on physical astronomy» (4. Aufl. 1858), «Algebraical and numerical theory of errors of observations» (Lond. 1861), «The undulatory theory of optics» (1866), «Note on atmospheric chromatic dispersion, as affecting telescopic observation, and on the mode of correcting it» (1869), «On Sound and atmospheric vibrations» (1869; 2. Aufl. 1871), «Treatise on magnetism» (1870), Beiträge über «Trigonometry», «The figure of the Earth» und «Tides and Waves» zu der «Encyclopedia Metropolitana».

Airys Naturheilmethode, s. Geheimmittel.

Aïs (ital. la diesis; frz. la dièse; enql. a sharp), Ton, der um einen halben Ton höher ist als a; er wird durch die Note für a und vorgezeichnetes ♯ bezeichnet; auf Tastinstrumenten gleich b.

Aisance (frz., spr. äsángß), Leichtigkeit; Gemächlichkeit; Wohlstand; cabinet (lieu) d’aisances, Abtritt.

Aisch, Nebenfluß der Regnitz, entspringt auf dem fränk. Landrücken bei Windsheim, berührt Neustadt und Höchstadt und mündet nördlich von Forchheim.

Aïscha, Gattin Mohammeds (s. d.).

Aischĭnes, s. Äschines.

Aischy̆los, s. Äschylus.

Aïs-dur (ital. la diesis maggiore; frz. la dièse majeur; engl. a sharp major), Tonart; Tonleiter: ais, his, (d) dis, eïs, (g), (a), ais, wobei aber die Töne d, g, a als cisis, fisis, gisis aufzufassen und als c, f, g mit Doppelkreuz zu schreiben sind. Zur Schreibung wären also 10 Kreuze erforderlich, weshalb man für diese Tonart regelmäßig B-dur eintreten läßt (s. Ton und Tonarten).

Aislingen, Marktflecken im Bezirksamt Dillingen des bayr. Reg.-Bez. Schwaben-Neuburg, in sumpfiger Gegend an einem linken Zufluß der Glött, hat (1890) 962 kath. E., Post, kath. Pfarrkirche und Überreste eines röm. Castrums. Nahebei das Aislinger Moos, ein 10 km langes, mit Salzkraut bewachsenes Ried. A., früher Reichsgrafschaft, bildete ein Pflegeamt des Hochstifts Augsburg.

Aïs-moll (ital. la diesis minore; frz. la dièse mineur; engl. a sharp minor), die Cis-dur parallele Molltonart, gewöhnlich durch B-moll ersetzt (s. Ton und Tonarten).

Aisne (spr. ähn, lat. Axona), linker Zufluß der in die Seine mündenden Oise, entspringt im franz. Depart. Meuse in 311 m Höhe bei dem Dorfe Beaulieu in den Argonnen, durchfließt, bis Semuy gegen NW. gerichtet und den westl. Fuß der Argonnen bespülend, die Depart. Marne und Ardennen, dann gegen W., in einem breiten Thale, das Depart. Aisne und einen Teil des Depart. Oise, wo der Fluß nach 280 km Lauf, von denen er auf 55 km flößbar und auf 160 km schiffbar ist, 2 km oberhalb Compiègne in die Oise fällt. Der 58 km lange Aisne-Marne-Kanal verbindet den Aisne-Seitenkanal mit dem Marne-Seitenkanal und geht von Berry-au-Bac (Aisne) über Reims nach Condé-sur-Marne. Der Aisne-Seitenkanal geht von Vailly aufwärts am Flußufer hin, tritt bei Neufchâtel in das Depart. Ardennen und geht als Ardennenkanal nach Semuy und von dort in die Meuse bei Donchéry, während von Semuy ein südl. Seitenkanal aufwärts nach Vouziers führt. Die wichtigsten Zuflüsse der A. sind rechts die Aire und Vaur, links die Suippe und Vesle, die, sämtlich flößbar, wie die A. selbst, den Holztransport aus den Argonnen und Ardennen nach Paris vermitteln.

Aisne (spr. ähn), Departement im nördl. Frankreich, nach dem Flusse A. benannt, umfaßt Teile von Isle-de-France, von Brie und von der südl. Picardie, grenzt im N. an das Depart. Nord, im NO. an Belgien, im O. an die Depart. Ardennen und Marne, im S. an Seine-et-Marne, im W. an Oise und Somme, hat 7352 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 7427) qkm, (1891) 545493 E., darunter 11513 Ausländer, und zerfällt in die 5 Arrondissements Château-Thierry, Laon, Saint Quentin, Soissons, Vervins mit 37 Kantonen, 840 Gemeinden. Hauptstadt ist Laon. Außer der A. wird es im S. von der Marne mit dem Ourcq, im N. von der Oise mit der Serre und Lette durchflossen. Somme und Schelde entspringen hier. Der größte Teil des Departements gehört zu dem großen Pariser Becken. Die nördl. Hälfte bildet eine von Flußthälern durchzogene Ebene, während die drei südl. Arrondissements vorzugsweise dem Berg- und Hügellande, welches sich bis zu 200 m über dem Meeresspiegel erhebt, angehören. Der Ackerbau bildet die vorherrschende Beschäftigung der Bewohner und das Departement gehört zu den fruchtbarsten Strichen Frankreichs. Vor allem werden Flachs, Hanf, Rübsen und Runkelrüben, aber auch viel Getreide (1888: 2428768 hl Weizen, 474200 hl Roggen, 1887: 291671 hl Gerste, 3,1 Mill. hl Hafer) gebaut; ausgedehnte Weiden ermöglichen eine bedeutende Viehzucht (1887: 644272 Schafe, 144515 Rinder, 78485 Pferde). Mit dem Heu der Marnegegend wird Paris versorgt. In keiner andern Gegend Frankreichs haben sich so viele Wälder (ein Fünftel der Fläche) aus alter Zeit erhalten als in A. Das Departement bildet eine der kältesten Regionen des Landes, hat lange Winter und kurze Sommer und im Mittel 130 Regentage. Wein baut man südlich von Laon und auf den Höhen längs der A. und Marne (durchschnittlich 73546, 1889: 44800 hl), in den Arrondissements von Laon und St. Quentin bereitet man viel Cider (im Durchschnitt von 1879‒88: 153791, 1889: 44575 hl). Die industrielle Thätigkeit ist am lebhaftesten in Baumwollzeugen, Batist, Spitzenzwirn und Holzarbeiten. Auch giebt es viele Zuckerfabriken, Eisenwerke, Glashütten, Bleichen, Mühlen und Fabriken chem. Produkte. Berühmt ist die Spiegelgießierei von St. Gobain, die besonders große Platten liefert. Der Handel wird gefördert durch die günstige Lage zwischen den nördl. Kohlenbecken und Paris und durch ein gutes Straßennetz (1888: 613,3 km Nationalstraßen), zahlreiche Wasserstraßen und Eisenbahnen (1886: 634,7 km). Das Departement besitzt von höhern Unterrichtsanstalten zwei Lyceen und drei Collèges. Unter 4160 Rekruten waren (1888) 415 Analphabeten und bei 3961 Eheschließungen konnten (1886) 287 Männer und 519 Frauen ihren Namen nicht schreiben. – Vgl. E. Gailliard, Hydrographie du département de l’Aisne (Soissons 1888).

Aisōpos, s. Äsop.

Aïssé, Mademoiselle, eine Cirkassierin, geb. um 1693, wurde als vierjähriges Kind vom Grafen von Ferriol, dem franz. Gesandten in Konstantinopel,