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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: a. u. c.,; Auch; Auchenia; Auch ich war in Arkadien; Auckland

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a. u. c. - Auckland

noch einmal als Generalissimus der christl. Flotte den Oberbefehl gegen die Türken, doch richtete er wenig aus. Er starb 13. Juli 1503.

Vgl. Bonhours, Histoire de Pierre d'A. (Haag 1789; 2. Aufl. 1806).

a. u. c., Abkürzung für anno urbis conditae (s. a. u.), auch für ad urbe condita (seit Gründung der Stadt [Rom]).

Auch (spr. ohsch). 1) Arrondissement im franz. Depart. Gers, hat 1306,50 qkm, (1891) 55742 E., 85 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone: Auch-Nord (253,59 qkm, 10810 E.), Auch-Sud (237,7i qkm, 16141 E.), Gimont (199,56. qkm, 8005 E.), Jegun (197,78 qkm, 5862 E.), Saramon (181,45 qkm, 5923 E.), Vic-Fezensac (236,41 qkm, 9001 E.). – 2) Hauptstadt des franz. Depart. Gers und Arrondissements A., am Gers, der sie in Ober- und Unterstadt teilt, an den Linien Agen-Tarbes und Toulouse-A. (89 km) der Franz. Südbahn, hat (1891) 9273, als Gemeinde 14782 E., in Garnison das 9. Chasseur- und einen Teil des 88. Infanterieregiments und ist Sitz des Unterpräfekten und eines Erzbischofs (Diöcesen Aire, Bayonne, Tarbes). Die Stadt ist terrassenförmig aufgebaut, hat enge, abschüssige Straßen (eine mit 373 Stufen), aber regelmäßige Plätze, unter denen der oberste Aussicht auf die Pyrenäen gewährt; schöne Kathedrale mit hohem Gewölbe (26,7 m) und Glasmalereien (1513); Langhaus und Chor (1489 - 1584) im spätgot., die Türme im ital., das Portal (17. Jahrh.) im griech. Stil (vgl. Sancet, Stalle du chœur de la cathédrale d'A., Lpz. 1860); eine Bibliothek (18000 Bände), Seminarbibliothek (14000 Bände); neuen Justizpalast; Hôtel-de-Ville mit Theater und Museum der Malerei und Geologie; großes Krankenhaus, Heilanstalt für Geistestranke in prächtigem Gebäude; Lyceum; Priesterseminar; ökonomische Gesellschaft und Physik. Kabinett; Filiale der Französischen Bank; Leinwand- und Baumwollwebereien, Gerbereien, Brennereien von Eau-d'Armagnac, guten Obstbau und bedeutenden Handel mit Wein, Branntwein, Vieh, Geflügel, Holz, Mehl und Getreide.- A., Elimberrum, Eliberris, später Augusta Auscorum, war zu Cäsars Zeit die Hauptstadt der Ausker, später der Grafschaft Armagnac (1140-1484) und von ganz Gascogne. 406 wurde es von den Vandalen, 732 von den Arabern, 843 von den Normannen verheert, 879 zum Erzbistum erhoben. Später galt es als eine wichtige Festung, die 1473 die Truppen Ludwigs XI., 1587 dle Katholiken im Kampfe gegen die Calvinistrn eroberten. Nach Beseitigung der Festungswerke im 18. Jahrh, hob sich der Ort mehr und mehr.

Auchenia, s. Lama.

Auch ich war in Arkadien, s. Et in Arcadia ego.

Auckland, engl. Stadt, s. Bishop-Auckland.

Auckland (spr. ahkländ), bis 1876 Hauptstadt der Provinz A. (66424 qkm, [1891] 133267 E.), auf der Nordinsel von Neuseeland, an der Waitematabucht des Haurakigolfes, die den Hafen der Stadt bildet, am Isthmus von A. und am Fuße des erloschenen Vulkans Mount-Eden, ist Sitz eines deutschen Konsuls (für die Provinz A.), eines engl. und eines röm.-kath. Bischofs, hat Eisenbahnverbindung nach dem Innern, (1891) 28773, mit den Vorstädten 51287 E., gute Schulen, darunter das University College, eine 1861 gegründete Gelehrte Gesellschaft, ein Museum, Bibliothek, botan. Garten, Theater, sechs Banken u. s. w., Ausfuhr von Kaurikopal, Wolle und Gold. Der Hafen ist Station der Dampfer zwischen San Francisco und Sydney, sowie Ausgangspunkt regelmäßiger Dampferverbindungen nach Melbourne und Honolulu. 1893 liefen ein vom Ausland 246 Schiffe mit 238220 t und 6310 Schiffe aus neuseeländ. Häfen mit 698898 t. A. wurde 1840 gegründet und war bis 1864 Sitz des Gouverneurs von Neuseeland.

Auckland (spr. ahkländ), engl. Lords- und Grafenwürde in der Familie Eden. Ein Sir Robert Eden (gest. 1720) war 1672 zum Baronet erhoben worden. Der dritte Sohn von Sir Robert Eden, dem dritten Baronet, war der später zum Lord A. erhobene William Eden, engl. Diplomat, geb. 3. April 1744. Er besuchte die Gelehrtenschulen Eton und Oxford, wurde 1769 Advokat, betrat mit seiner Ernennung zum Unterstaatssekretär 1772 die polit. Laufbahn, wurde 1774 ins Unterhaus berufen und erwarb sich bald Ansehen als Autorität in volkswirtschaftlichen und jurist. Fragen. 1778 gehörte er zu der vom Grafen Carlisle geführten Kommission, die sich vergeblich um den Frieden mit den amerik. Kolonien bemühte; 1780-82, während Carlisles Vicekönigtums in Irland, war er dessen erster Sekretär, ebenso Shelburnes unter dessen Ministerium 1783. Seine eigentliche Thätigkeit begann, als Pitt, an den er sich eng angeschlossen, 1784 die Leitung der Geschäfte übernahm. Eden erhielt 1785 die Führung der Verhandlungen in Versailles für den Handelsvertrag mit Frankreich, der nebst andern Abmachungen trotz vieler Schwierigkeiten zu stande kam. 1788 ging er als außerordentlicher Gesandter nach Madrid und wurde 1789 als Lord A. in die irische Pairie erhoben. Er wurde nach Amerika, 1790 nach Holland gesandt, wo er bis 1793 blieb, dann aber heimkehrte und nach seiner Erhebung zur Pairie von Großbritannien als Lord A. von West-Auckland (1793) sich von der Diplomatie zurückzog. Er blieb in enger Verbindung mit Pitt, trat 1798 als Oberpostmeister ins Ministerium und schied 1801 mit Pitt aus. In dessen zweitem Ministerium 1804 übernahm er wegen eingetretener persönlicher Mißhelligkeiten kein Amt; er starb in der Zurückgezogenheit 28. Mai 1814. A. war mit Erfolg als vorwiegend polit. Schriftsteller thätig, wie in «Principles of l'enal Law» (1772), «Four letters to the Earl of Carlisle» (1779); 1779 erschien «History of New Holland» u. a. (Vgl. The Journals and Correspondence of William Lird A., edited by his son, the Bishop of Bath and Wells, 4 Bde., 1860-62.) - Da sein ältester Sohn 1810 in der Themse ertrunken war, so folgte der zweite, George, geb. 25.Aug. 1784, der im Unterhause wie später im Oberhause eifriger Whig, 1830-35 unter Grey und Melbourne erst Handelsminister, dann Erster Lord der Admiralität war, 1836 zum Generalgouverneur von Ostindien ernannt wurde und 1838 einen Krieg mit Afghanistan (s. d.) begann, dessen glücklicher Anfang ihm 1839 die Erhebung zum Grafen von A. brachte. 1842 heimgekehrt, nahm er noch thätigen Anteil an der Politik, wurde 1846 wieder Erster Lord der Admiralität und starb 1. Jan. 1849. Mit ihm erlosch die Grafenwürde; als dritter Lord A. folgte ihm ein Bruder Robert John Eden, geb. 10. Juli 1799, der Geistlicher und damals (seit 1847) Bischof von Sodor und Man war, 1854 Bath und Wells erhielt. Er starb nach Niederlegung seines Amtes 25. April 1870. - Ihm folgte als vierter Lord A. sein ältester Sohn William George Eden. geb. 19. Jan. 1829, von