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Bar Jesu – Barker (Matthew Henry)
Bar Jesu oder Elymas, nach Apostelg.
13,6–12 ein jüd. Zauberer und falscher Prophet, wollte den Prokonsul Sergius Paulus zu Paphos auf Cypern von
den Belehrungen des Paulus abhalten, wofür ihn Blindheit traf.
Barjols (spr. barschóll), Hauptstadt des Kantons B. (287,69
qkm, 9 Gemeinden, 6625 E.) im Arrondissement Brignoles des franz. Depart. Var, 45 km nördlich von Toulon, am Zusammenflusse des Fovery
und der Ecrevisses, an der Linie Meyrarques-Draguignan der Lokalbahn Sud de la France, amphitheatralisch an einem 296 m hohen Hügel
gebaut und seiner schönen Umgebungen und prächtigen Kaskaden wegen das «Tivoli der Provence» genannt, hat Post und Telegraph, (1891)
2210, als Gemeinde 2378 E.; Fabrikation von Maccaroni, Töpferwaren, Leder (18 Gerbereien), Branntwein, Papier, Spielkarten und Olivenöl
sowie Seidenzucht (1887: 8525 kg Cocons). In der Nähe eine in drei Abteilungen zerfallende merkwürdige Höhle mit Stalaktiten, ehemals
Kapelle und Begräbnisplatz der Mönche.
Bark (Barkschiff), Name eines dreimastigen Schiffs, dessen hinterer Mast,
Besanmast genannt, keine Rahen hat. Bis zu einer gewissen Größe (800 t) sind die B. in der Handelsmarine sehr beliebt, da sich der hintere
Mast wegen der mangelnden Rahen viel leichter bedienen läßt als auf einem Vollschiffe (s. d.) und die
Besatzung um einige Mann geringer sein kann.
Barka, das im O. der Großen Syrte an der Mittelmeerküste Afrikas liegende Plateau, das sich im S. zur Libyschen und
im O. zur Ägyptischen Wüste abflacht. Es ist ein 500 m hohes, von Schluchten und Thälern durchschnittenes Kalkplateau, dessen nordwestl. Teil
der Dschebel el-Achdar (bis 1000 m hoch) einnimmt. Das Gebirge ist mit rotem Humus bedeckt, der der Landschaft seinen Namen
B. el-Hamra (das rote B.) giebt. Weiter südlich nimmt der Humus ab, Sandstein und Sand geben dem
Boden eine graue Farbe; das Land heißt hier B. el-Beida (das weiße B.). Der Abfall zum Meere ist mit
Wäldern besetzt und sehr reich an Reis, Datteln, Oliven und schönen Weiden. Das Klima ist hier ähnlich dem von Italien mit 21–22°
Jahresmittel; stetige Seewinde bringen Kühlung. B. el-Hamra, ein Viertel von B., gehört mit 350–500 mm Regenhöhe zur Zone mit Winterregen;
im S. folgt die Steppe mit Strauchwerk und Halfabeständen und hierauf die Wüste mit nacktem Fels und hoch mit Flugsand bedecktem Boden.
Als Mittelglied zwischen Ägypten und Westafrika und wegen der Nähe von Griechenland (Kap Matapan nur 400 km von Ras Sem) hat B. immer
große Bedeutung gehabt. Die jetzigen Bewohner sind ein stark mit Negerblut versetztes Gemisch von Arabern, Berbern, Türken, wozu noch
wenige Griechen kommen. Seit 1879 ist B. ein selbständiges Wilajet unter türk. Oberhoheit; die Macht hat aber der religiöse Orden der Sinusija
in Händen und die türk. Behörden sind nur geduldet. Mit 250000–300000 E. auf 50000 qkm ist B. das am dünnsten bevölkerte Land am
Mittelmeer. Unter den Städten sind die bedeutendsten: Derna, eine in reizender Gegend gelegene
Küstenstadt, Grenna, in 613 m Höhe, das alte Kyrene, und
Bengasi (s. d.). Im zweiten Viertel des 19. Jahrh. wollten die Vereinigten Staaten von
Amerika in B. Kolonien gründen und entrissen dem Pascha Derna; doch wurden die Amerikaner vertrieben und gaben es ↔
ganz auf. – Vgl. Pacho, Relation d'un voyage dans la Marmerique, la Cyrénaique etc. (mit Atlas, Par.
1827–29); Barth, Wanderungen durch die Küstenländer des Mittelmeers, Bd. 1 (Berl. 1849); Guys,
Notice sur les iles de Bomba et Plate (Marseille 1863); Rohlfs, Von Tripoli nach Alexandrien (2 Bde., Brem.
1871).
Barka, Gebirgsland und Fluß, s. Baraka.
Barka, im Altertum und Mittelalter Stadt in der nordafrik. Landschaft
Kyrenaika (s. d.), im westl. Teile dieses Hochlandes, ursprünglich nur von Libyern bewohnt, wurde um 540 v.Chr. während
der Regierung des Königs Arcesilaus II. von Kyrene durch dessen Brüder, die sich an die Spitze der auswandernden Neubürger Kyrenes sowie der
aufständischen Libyer gestellt hatten, zum selbständigen Staat erhoben, dem sich die an der Westküste Kyrenaikas durch Griechen gegründeten
Hafenstädte Tauchira und Euhesperidä anschlossen. Bald nach 513 v.Chr. wurde B. von den Persern erobert, erlangte aber früh seine Freiheit
wieder. Unter den Ptolemäern wurde die Stadt, die ursprünglich 15 km vom Meere entfernt lag, an die See verlegt. Auch nach der Unterwerfung
durch die Araber, 643 n.Chr., blieb die Stadt ein wichtiger Ort, welcher erst seit Ende des Mittelalters verödete und seinen Namen an die
seitdem B. genannte Landschaft abgab. Die Ruinenstätte Medinet el-Merdj bezeichnet die Stelle B.s.
Barkasse, Name des größten Bootes auf Kriegsschiffen. Dasselbe steht für gewöhnlich mit der Pinasse auf dem
Oberdeck zwischen Fock- und Großmast auf der Barring (s. d.) und wird nur in das Wasser gesetzt, wenn schwerere
Warpanker (s. Anker) ausgebracht oder gehoben, Wasser geholt oder Landungen gemacht werden sollen. Die B. einer
Fregatte oder Korvette ist 12 m lang, hat 14–16 Ruderer, führt zwei Masten mit Rahesegeln, ein 8-Centimetergeschütz mit einer
Landungslafette, so daß dasselbe im Boote und am Lande gebraucht werden kann, und faßt 100 Mann Landungstruppen. In der Neuzeit sind
viele B. mit Dampfmaschinen versehen und heißen dann Dampfbarkassen; dieselben tragen häufig
Torpedolancierrohre (s. d.) und ein Revolvergeschütz.
Barke (ital. barca), am Mittelmeer Boot ohne Mast.
Barker, Matthew Henry, engl. Novellist unter dem Namen «The old sailor»
(auch «Father Ambrose» oder «The wanderer»), geb. 1790 zu
Deptford, trat 1806 in den Seedienst und befehligte 1813 den Schoner True Briton. Nach dem Kriege gab B. in Demerara in Guayana die
«Demerara Gazette» heraus. Nach London zurückgekehrt, schrieb er seit 1823
«Greenwich Hospital, a series of naval sketches» (Sonderdruck 1826) für die
«Literary Gazette». 1828–41 leitete er den whiggistischen
«Nottingham Mercury» und veröffentlichte in Zeitschriften und Taschenbüchern eine Reihe ansprechender
Seemannsgeschichten: «Tough yarns» (1835), «The life of Nelson»
(1836 u.ö.), «Land and sea tales» (1836; neue Ausg., Lond. 1890),
«Topsail-sheet blocks» (1838 u.ö.; neue Ausg., ebd. 1889),
«Hamilton King» (1839), «Jem Bunt»,
«The old sailor's jolly-boat» (1844), «Nights at sea» (1852) u.a., in
Prosa und Vers; außerdem «The Naval Club, or reminescenses of service» (3 Bde., Lond. 1843) und
«The Victory, or the wardroom mess» (3 Bde., ebd. 1844). Die meisten seiner Werke wurden von G.
Cruikshank illustriert. Trotz des Beifalls, der B.s Schriften zu
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 417.