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Buchnüsse – Buchsbaumholz
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Büchner (Georg)'
der Haft 1835 nach Straßburg, wo er sich der neuern Philosophie, namentlich der Descartes' und Spinozas, widmete. Im Okt. 1836 erlangte er in Zürich die Erlaubnis
zu Vorlesungen, erlag aber schon 19. Febr. 1837 einem Nervenfieber. Vor seiner letzten Reise nach Straßburg hatte B. zu Darmstadt im Laufe weniger Wochen
«Dantons Tod, dramat. Bilder aus der Schreckenszeit» (Frankf. 1835) gedichtet. Dieses bedeutende Werk schildert die geschichtlichen Thatsachen mit ergreifender
Kraft, aber ohne jede künstlerische Mäßigung. Handschriftlich hinterließ er, außer einer «Geschichte der philos. Systeme von Cartesius bis Spinoza», einer
«Geschichte der ältern griech. Philosophie» und poet. Bruchstücken, das Lustspiel «Leonce und Lena», das Soldatenstück «Woizeck» sowie Anfänge einer Novelle
«Lenz». B.s «Sämtliche Werke und handschriftlichen Nachlaß» gab mit Biographie Franzos (Frankf. a.M. 1879) heraus.
Bucholtz (Buchholtz), Andreas Heinrich, Gelehrter und Schriftsteller, geb. 25. Nov. 1607 zu
Schöningen, ward Professor der Theologie an der Universität Rinteln und starb 20. Mai 1671 als Superintendent zu Braunschweig. Er schrieb zwei für den
Renaissanceroman, der die Art des Amadis (s. d.) verdrängen wollte, typische Werke: «Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der
Böhmischen Königlichen Fräulein Valiska Wunder-Geschichte» (2 Tle., Braunschw. 1659–60) und «Der Christlichen Königlichen Fürsten Herkuliskus Und Herkuladisla
Auch Ihrer Hochfürstlichen Gesellschaft anmuhtige Wunder-Geschichte» (ebd. 1665). Seine Romane, denen Horaz- und Lucianverdeutschungen sowie viele erbauliche
Paraphrasen und kirchliche Dichtungen vorhergingen, wurden viel gelesen, mehrfach aufgelegt und von den spätern Herausgebern stark erweitert. « Vgl. Cholevius,
Über Herkules' und Valiskas Wundergeschichte von A. H. B. (Königsb. 1864).
Buchon (spr. büschóng), Jean Alexandre, franz. Geschichtsforscher, geb. 21. Mai 1791 zu Maneton-Salon im
Depart. Cher, trieb in Paris Geschichtsstudien und war anfangs Mitarbeiter an liberalen Journalen. 1822 bereiste er Europa, um eine Sammlung der mittelalterlichen
Quellenschriften zur Geschichte Frankreichs vorzubereiten. Er eröffnete dann die
«Collection des chroniques nationales françaises, écrites en langue vulgaire du 13ᵉ au 16ᵉ siècle» (47 Bde., 1824–29) mit den
«Choniques de Froissart» (15 Bde., 1824–26). Eine große Anzahl von Chroniken und andern Quellen für die Geschichte Frankreichs
begleitete er mit litteraturgeschichtlichen und biogr. Erörterungen für das «Panthéon litteraire», worin die von ihm
bearbeiteten «Chroniques étrangères relatives aux expéditions françaises pendant le 13ᵉ sciècle» (1840) erschienen sind.
Außerdem schrieb er eine Einführung in das Studium der franz. Geschichtsquellen, die
«Esquisse des principaux faits de nos annales nationales du 13ᵉ au 17ᵉ siècle» (1840). 1828 ward B. vom Minister Martignac mit
der Inspektion sämtlicher Archive und öffentlichen Bibliotheken Frankreichs beauftragt, 1829 zum Generalinspektor der Departemental- und Kommunalarchive ernannt,
aber beim Eintritt des Ministeriums Polignac wieder entfernt. Seitdem lebte B. seinen Studien und litterar. Arbeiten in Paris, wo er ↔ 29. April
1846 starb. Außer einer «Histoire populaire des Français» (1832) veröffentlichte er über seine im Interesse der Wissenschaft
unternommenen Reisen die Werke «Quelques souvenirs de courses en Suisse et dans le pays de Bade» (1836) und
«La Grèce continantale et la Morée» (1843). Besonders beschäftigte er sich mit den Unternehmungen der Franzosen in
Griechenland im Zeitalter der Kreuzzüge, worüber er in den
«Recherches et matérieux pour servir à une histoire de la domination française dans les provinces dèmembrées de l'Empire grec»
(1840), in den «Recherches historiques sur la principauté française de Morée» (2 Bde., 1845) und in der unvollendet gebliebenen
«Histoire des conquètes et de l'établissement des Français dans les États de l'ancienne Grèce sous les Villehardouin» (Bd. 1,
1846) gründliche Untersuchungen veröffentlichte und wichtige, meist noch ungedruckte Quellenschriften mitteilte.
Buchrückenrundemaschine, bei der Geschäftsbücherfabrikation und in der Buchbinderei vielfach im Gebrauch, um das langwierige Rundklopfen
der Bücher zu ersparen. Die B. rundet die mit Zwirn, wie die mit Draht gehefteten Buchrücken exakt. A. Fomm, Dietz+Listing und Chr. Mansfeld sowie K. Krause in
Leipzig bauen B. (S. Buchbinderei und Tafel: Buchbinderei III, Fig. 2.)
Buchsbaum, Buxbaum, Bux (Buxus
L.), Gattung immergrüner Sträucher aus der Familie der Euphorbiaceen (s. d.). Sie ist charakterisiert
durch einhäusige Blüten, von denen die männlichen einen dreiteiligen Kelch und zwei Blütenblätter, die weiblichen einen vierteiligen Kelch und drei Blütenblätter
besitzen, durch eine dreiknopfige Kapsel sowie durch lederartige, immergrüne Blätter. Am bekanntesten ist der gemeine Bux
(Buxus sempervirens L.); dessen Zierwert liegt in der dichten, kräftigen, immergrünen
Belaubung und dem dichten, aufrechten Wüchse. Die verbreitetste Varietät ist der niedrige B. (var. suffruticosa), durch mehr
als tausendjährige Gartenkultur zu einem Strauchzwerge geworden, der zur Einfassung von Rabatten, zur Abgrenzung der Linien in Figurenbeeten u.s.w. benutzt wird.
Die ursprüngliche Form wird meistens als Buxus arborescens, baumartiger B., bezeichnet und wächst in Nordafrika, im Orient, in
Südeuropa wild, geht aber auch durch das südl. Rußland bis nach Asien hinein und erreicht oft bedeutende Größe. Man berichtet von Exemplaren mit Stämmen von 50 bis
60 cm Durchmesser und 6 bis 10 m Höhe. Die Blätter sind in der Regel größer als bei dem Zwergbux, aber in der Form sehr veränderlich, wie zahlreiche Varietäten
(var. rotundifolia, myrtifolia, thymifolia,
angustifolia) beweisen. Man hat auch sehr zierende buntblätterige Spielarten. Der baumartige B. ist als Zierpflanze für Gärten
und Parkanlagen zur Bildung immergrüner Gruppen sowie in kegel- oder säulenförmig gezogenen Exemplaren als Einzelpflanze auf Rasen von großem Wert. Auch sein Holz
wird als das schwerste und härteste aller europ. Hölzer hochgeschätzt (s. Buchsbaumholz).
Buchsbaum, Hans, einer der Baumeister des Stephansdoms in Wien, übernahm 1429 den Ausbau desselben, vollendete
1432 den Turm an der Südseite und erbaute 1451–52 die sog. Spinnerin am Kreuz am Wiener Berg. Er starb um 1454.
Buchsbaumholz, Buxholz, das Holz des bekannten Buchsbaums
(s. d.), jedenfalls neben
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 682.