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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cachalot – Cäcilianus

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Cáceres (Andrés Avelino)'

litärattaché bei der peruan. Gesandtschaft in Paris und zeichnete sich im Kriege mit Chile 1879–82 aus. Er war dann ein Parteigänger der Regierung Calderons und wurde nach dessen Gefangennahme (Sept. 1881) Führer der Bewegung gegen den von Chile begünstigten Präsidenten Iglesias. Dez. 1885 stürzte er diesen und wurde 28. Juli 1886 selbst Präsident. Seine vierjährige Verwaltung war von innern Unruhen freier als die seiner Vorgänger. (S. Peru.)

Cachalot (spr. kaschaloh), s. Kaschelot.

Cachar, s. Kātschār.

Cachenez (frz., spr. kaschneh, «Nasenverstecker»), ein Shawl zum Einhüllen des Halses, der Nase und des Mundes.

Cacheo (spr. kaschēu), Cacheu, Fort und Handelsstation in Portugiesisch-Guinea (s. d.).

Cachet (frz., spr. kascheh), Petschaft, Siegel, Gepräge.

Cacheu, s. Cacheo.

Cachexĭa, s. Kachexie; C. exophtalmĭca, s. Basedowsche Krankheit.

Cachexĭa thyreoprīva, allgemeine Ernährungsstörung oder Krankheit, welche dem sog. Myxödem verwandt ist und nach Entartung oder Entfernung der Schilddrüse (s. d.) auftritt. Die Krankheit ist charakterisiert durch Anämie mit Verminderung der roten Blutkörperchen, durch Störung der normalen Gehirnfunktionen und durch Anhäufung von Mucin (Schleim) im Körper, besonders im Unterhautzellgewebe, daher auch der Name Myxödem (s. d.). Weil die Krankheit nur nach vollständigem Ausfall der Thätigkeit der Schilddrüse auftritt, so ist beim Menschen eine vollständige Entfernung dieser Drüse, z.B. bei Kropf, nicht gestattet.

Cachi (spr.katschi), Hochgipfel der Ostcordilleren auf der argentin.-chilen. Grenze, im W. von Salta, trägt Schnee (Nevado de C.) und erreicht 6000 m Höhe. An seiner Westseite ein 4320 m hoher Paß.

Cachiereisen (Kaschiereisen), Buchbinder-Werkzeug, s. Buchbinderei (S. 650b).

Cachieren (frz., kaschieren), verbergen, verdecken; cachiertes Papier ist Papier, das aus zwei oder mehrern aufeinander geleimten Bogen von gleicher oder verschiedener Qualität und Farbe besteht. Es dient zu Buchumschlägen und verschiedenen Accidenzarbeiten. Das C. geschieht entweder mittels der Hand oder sog. Cachiermaschinen.

Cachinnus (lat.), lautes Lachen; C. convulsivus, Lachkrampf (s. Lachen).

Cachoeira (spr. kaschuēra). 1) Stadt im brasil. Staate Bahia, 100 km im NW. von Bahia, am Paraguassu, 60 km oberhalb seiner Mündung, hat etwa 15000 E., Tabak- und Cigarrenkisten-Fabrikation, Ausfuhr von Baumwolle, Kaffee und Früchten. –

2) Stadt im brasil. Staate Rio Grande do Sul, links am Jacuhy, ein wichtiges Handelsdepot für Porto Alegre, hat etwa 4500 E. Bei beiden Städten hindern Felsklippen die Schiffahrt auf den Flüssen.

Cacholong (spr. kasch-), s. Opal.

Cachonde (spr. katsch-; frz. cachondé [spr. kaschongdeh] und cachoudé), ein im Orient verbreitetes Kaumittel, um den Atem wohlriechend zu machen; es besteht aus Katechu, Zucker und Gewürz. Ähnliche Präparate sind auch in Deutschland, England, Frankreich und andern Ländern als Cachou aromatisé, Prinz-Albert-Cachou u.s.w. zu gleichem Zwecke in Gebrauch.

Cachot (frz., spr. kaschoh), finsteres Gefängnis, Verließ, Loch.

Cachou (frz., spr. kaschuh) oder Anislakritze, ein Hustenmittel, gereinigter Lakritzensaft mit geringem Zusatz von Zucker und Anisöl zu ganz dünnen ↔ Stengeln gerollt und dann in gleiche kleine Stücke zerschnitten. (S. auch Cachonde.)

Cachoudé (spr. kaschudeh), s. Cachonde.

Cachou Laval (spr. kaschuh lawáll), eine Anzahl eigentümlicher Farbstoffe, die in Lavalle (von Croissant und Bretonnière) aus organischen Stoffen verschiedener Abkunft, wie Sägespänen, Kleie, Stärke, Fäkalien, durch Erhitzen mit Natronlauge und Schwefel auf 200° gewonnen werden. Die Färbungen sind nicht lebhaft, aber sehr echt und verhalten sich vielen Farbstoffen gegenüber als Beizen.

Cachucha (spr. katschútscha), eine Art Bolero (s.d.), der von einem Mann oder einem Frauenzimmer allein unter Castagnettenbegleitung nach der Melodie eines span. Volksliedes getanzt wird. Die C. gelangte durch Fanny Elßler zu europ. Berühmtheit.

Cäcilĭa, Name des 297. Planetoiden.

Cäcilĭa, die Heilige, deren Gedächtnis am 22. Nov. gefeiert wird, soll um 230 den Märtyrertod erlitten haben, obwohl unter Alexander Severus Christenverfolgungen nicht stattfanden. Nach der Legende stammte sie aus einer Patricierfamilie Roms, war heimlich zum Christentum bekehrt und hatte das Gelübde der Jungfräulichkeit gethan. Ihre Eltern verlobten sie einem heidn. Jüngling Valerius, den sie zur Annahme des Christentums und zur Achtung ihres Gelübdes zu bewegen wußte. Valerius und sein Bruder Tiburtius erlitten den Märtyrertod. C. ward in ein glühend heißes Bad gebracht, blieb aber unversehrt; darauf ward sie dem Henker übergeben, der dreimal vergeblich versuchte, sie zu enthaupten; erst nach drei Tagen starb sie an den erhaltenen Wunden. Papst Paschalis I. ließ 821 ihre Gebeine in der Kirche Sta. Cecilia zu Rom beisetzen, wo noch jetzt ihre liegende Statue (von Stefano Maderno) unter dem Hochaltar sich befindet. Die heilige C. erscheint als Schutzpatronin der Musik und Erfinderin der Orgel. In der Malerei ist sie dargestellt, wie sie die Orgel spielt (von Carlo Dolci, im Museum zu Dresden) oder wie sie der himmlischen Harmonie der Sphären lauscht (1513 von Raffael; in der Pinakothek zu Bologna). Berühmt sind Domenichinos Fresken aus dem Leben der heiligen C. in San Luigi dei Francesi zu Rom. – Die Cäcilienfeste werden noch jetzt an vielen Orten durch Musikaufführungen gefeiert. Palestrina begründete zu Rom zur Pflege der geistlichen Musik eine von Gregor XIII. bestätigte Brüderschaft, den Verein der heiligen C.; Pius IX. gestaltete denselben in eine Akademie um und stiftete zur Auszeichnung für die vier Vorsteher derselben 15. Nov. 1847 den Cäcilienorden. Auch an andern Orten nennen sich Vereinigungen zur Pflege der kirchlichen Musik Cäcilienvereine.

Cäcilĭa Metella, Tochter des Cäcilius Creticus und Gemahlin des jüngern Crassus, des Sohnes des Triumvirn. Ihr Grabmal, 3,5 km südlich von Rom, am höchsten Punkt der Appischen Straße (s. d.) gelegen, besteht aus einem mächtigen, ehedem mit Travertin bekleideten Rundbau von 20 m Durchmesser, dessen Inneres laut Inschrift ihre Grabkammer enthielt. Der aus Blumengewinden und Stierschädeln gebildete Marmorfries veranlaßte im Mittelalter den Namen Capo di Bove. Im 13. Jahrh. kam der Zinnenaufsatz hinzu. Unter Papst Paul III. fand man den Marmorsarkophag der Verstorbenen, der jetzt im Hof des Palazzo Farnese in Rom untergebracht ist.

Cäciliānus, s. Donatisten.

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