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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cirkusthäler - Cis (Musik)
um 220 v. Chr. zurückgeführt wird. Augustus gab
dem Volke hier das seltene Schauspiel, daß in der
mit Wasser gefüllten Arena 3l> Krokodile erlegt
wurden. Der C. Neronis (Vaticanus) ist be-
sonders durch die dort von Nero gcgen die Cbristen
verübten Grausamkeiten berühmt. "Der gewöbnlich
C. des Caracalla
genannte, aber erst von
Marentius erbaute C.
ist wichtig, weil sich
seine beträchtlichen
Ruinen außerhalb der
Porta S. Sebastiano
erhalten haben. In
späterer Zeit finden sich
in mehrern Städten
Italiens für das dort
früher beliebte Ball-
spiel allerlei cirkus-
artige räumliche Ein-
richtungen. 1823 wurde
in den Ruinen des
alten Vovillä an der
Via ^.ppiH ein C. von
kleinerm Umfang auf-
gedeckt. (Vgl. Fried-
länder, Darstellungen
aus der Sittenge-
schichte Roms, 6. Aufl.,
Lpz. 1888.) - Gegen-
wärtig nennt man die größern Rundbaue zu Dar-
stellungen für Reitkünstler u. s. w. C. In ihnen
muh eine kreisrunde Arena (Manege) von etwa
12 m Durchmesser geschaffen werden, welcke amphi-
lheatralische Sitze umgeben. Als Muster einer
Cirkusanlage kann der (^ircin6 Xapoleou, jetzt
d'Iiiver, in Paris gelten. - In Spanien hat jede
bedeutende Provinzialftadt derartige Bauwerke zur
Abhaltung der Stiergefechte; der große C. zu
Madrid faßt 12000 Zuschauer.
Eirtusthliler, s. Kare.
Cirö (spr. tschi-), Ort im Kreis Cotrone der
ital. Provinz Catanzaro, 5 kin vom Golf von
Tarent auf einem Hügel gelegen, an der Linie Me-
taponto-Reggio des Mittelmeernetzes, hat (1881)
4189, als Gemeinde 6002 E.; Eardellenfang und
Seidenspinnerei. C. wurde 1832 durch Erdbeben
teilweise zerstört.
Oirpan (spr. tschir"), Stadt im ostrumel. Distrikt
Esti Zagra, an einem Nebenfluß der Maritza
in der fruchtbaren Ebene von Philippopel, zählt
(1888) 11 024 E.
virrkipeäia., s. Rankenfüßer.
Eirrhofe (grch.), in der patbol. Anatomie Ver-
härtung und Vcrschrumpfung eines Organs infolge
einer schleichenden parenchymatösen Entzündung,
wobei sich auf oder in demselben rundliche barte
Kövuchen oderKnötchen bilden. Am bäufigstcn ist die
C. der Leber, die sog. Schubzweckenlcber (s. Lebcrent-
zündung 2) und die C. der Nieren (s. Schrumpfniere).
Eirriform (lat.), rankenförmig.
Cirrocumülus, federige Haufenwolke,
Mehrzabl Cirrocumuli, runde, weiße, zarte Wol-
ken, "Schäfchen" oder "Lämmergewölk" genannt.
Cirrostratus, federige Schichtwolke,
Wolkenart, dichter als der reine Cirrus (s. d.) und
in tiefern Schichten. Der C. zeigt sich vielfach in
Form langer und schmalec Bänder, namentlich in
der Nähe des Horizonts.
Cirrus (lat., "Locke") oder Federwolke, die
höchsten, aus Eisnadeln bestehenden Wolken, die
oft den Himmel wie mit einem Schleier überziehen
und dabei außerordentlich verschieden aussehen (wie
Büschel, Federn, fingerartige Gebilde u. s. w.). Viel-
fach sind sie nach dem Winde streifig angeordnet.
Restauriertes Bild des Cirkus Maximus.
Treten diese Streifungen besonders hervor, so nennt
man sie Windbäume, Wetterbäume, auch
Polarbanden. Die Seeleute bezeichnen sie als
Katzcnschwänze. - Cirrusfilz, ein wirres
Cirrusgewölk, das sich über Gewitterwolken aus-
breitet und denselben vielfach vorangeht.
(ÜI-81UIN ^., Kratzdistel, Pflanzengattung
aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit gegen
150 Arten, größtenteils in der nördl. gemäßigten
Zone der Alten Welt. Es sind dornige oder auch
dornenlose krautartige Gewächse, die, neben- oder
untereinander wachsend, sehr leicht Bastarde in-
folge natürlicher Kreuzung erzeugen. Die bekannteste
Art ist die Ackerdistel (0. 3.rv6u86 ^co^.), ein
lästiges Unkraut. Ferner kommen häufig vor das
überaus dornige 0. iHno^olÄwm ^., mit purpurnen
Blüten, überall auf Schutt wachsend; das in Süm-
pfen, auf feuchten Wiesen u. s. w. sich findende (^.
^Hln8tl6 F^)., das bisweilen mannshoch wird
und an seinen kleinen, rispig gruppierten, rot-
blübenden Vlütcnkörbchen und schwachen Dornen
leickt zu erkennen ist, und die Gcmüsedistel, ().
oi6i'kc6um <3co^., gemein auf feuchten Wiesen, ein
saftiges, breitdlätteriges, fast dornenloses Kraut
mit von gelblichgrünen, dünnhäutigen Hüllblättern
umgebenen Vlütcntöpfen und weißlickcn Blüten,
ein gutes Milchfutter. Eine in Deutsckland zuweilen,
in "^üdcuropa ziemlich häufig vorkommende, aus
Kaltboden wachsende Art, die Wolldistel (0. 6rio>
plioi-um Fc^i.), die Mannshöbe erreicht und große
kugelrunde Köpfe mit in ^pinnwebwolle eingehüllten
Stachelfckuppen und purpurnen Blüten trägt, ver-
dient in Parkanlagen als Zierpflanze auf Rasen-
plätzen kultiviert zu werden.
Eirfocele (grch.), Krampfaderbruch.
Eirta, das heutige Constantine (s. d.).
<3is (ital. äo äisäis; frz. ut äidze; engl. o Lnai-p),
in der Musik das um einen halben Ton erhöhte (^,
bezeichnet durch e mit vorgezeichnetem H.
Artikel, die man unter C vermiftt. sind unter K aufzusuchen.