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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Citadine - Citronenfalter
nur durch Gürtelpanzer oder Panzerdeck geschützt ist.
Zu den C. gehören fast alle Kasematt- und Turm-
schiffe. Die Bezeichnung C. ist wenig gebräuchlich.
Citadine (frz., spr. hitadihn), früher eine Art
einspänniger Fiaker in Paris.
Citara (ital., fpr. tschi-), Zither.
Citat (lat.), wörtlich angeführte Stelle aus einem
Schriftsteller. Das C. wird in der Regel im Druck
durch Anführungszeichen ("", ?", "") hervor-
gehoben. Sprichwörtlich gewordene C. nennt man
Geflügelte Worte (s. d.).
Citation (lat.), die Aufforderung, vor Gericht
oder einer andern öffentlichen Behörde zu erscheinen,
soviel wie Ladung (s. d.).
<3t5"äQ looo (lat.), am angeführten Orte; meist
abgekürzt: o. 1. oder I. c. (a. a. O.).
Cite (frz., spr. hi>; engl. cit^; ital. oittg.; aus
dem lat. eivitas) heißt überhaupt Stadt, bezeichnet
aber in gewissen Städten, zumal in Paris und
London (City), den ältesten Teil der Stadt. Bis-
weilen bedeutet C. soviel wie Bürgerschaft.
Citeanx (fpr. ßitoh) oder Cisteaux (deutsch
Cisterz), ehemalige Abtei der Cistercienser (s. d.)
in der Gemeinde St. Nicolas des C., Kanton Nuits,
Arrondissement Veaune des franz. Depart. Cöte-
o'Or, 9 lim östlich von Beaune, am Vouge, wurde
1098 durch Endes I. und Abt Robert von Molesme
gegründet. Die in der Revolution zerstörte Abtei-
tirche diente den ersten Herzögen von Burgund zum
Begräbnisplatz. Die Gebäude der Abtei enthalten
jetzt eine Ackerbaukolonie von 500 Gefangenen. In
der Nähe der größte Weinberg Burgunds, Clos-
Vougeot (s. d.).
vitbrior (lat.), im Altertum Beiname von
Ländern, die in Bezug auf Rom diesseit einer
Grenzscheide (z. B. der Alpen, wie (-aiüa citßlioi-
soviel wie ballig. eiZHlpiua) oder des Castulonischen
Gebirges, wie Ilispkuig. citErior, lagen.
vitkära. (lat.), s. Kithara.
vitkarox^ion ^., Pflanzengattung aus der
Familie der Verbenaceen (s. d.) mit etwa 20 Arten,
Bäumen oder Sträuchern in den wärmern Gegen-
den Südamerikas. Sie haben kleine, meist weiße
und in Trauben stehende Blüten mit vier Staub-
gefäßen und einem Griffel. Von d Hukäraiißuläi-L
3acg. (Westindien) stammt das als weißes Eisen-
holz in den Handel kommende Holz, das vielfach
zur Verfertigung musikalifcher Instrumente ver-
wendet wird. Der griech. Name bedeutet: Geigen-
Cither, s. Zither. Holz oder Zitherholz.
Gitteren (lat.), vorladen, besonders vor Gericht;
herbeirufen, (Geister) beschwören; eine Stelle aus
einem Buche oder dergleichen wörtlich anführen.
Oiti3ra.äa.s, s. Wolfsspinnen.
vitissiins (lat.), aufs eiligste.
Oitisns, Pflanzengattung, s. OMgus.
Citlaltepetl, Vulkan, s. Orizaba.
vito (lat.), eilig.
Citoyen (frz., spr. ßitoajäng) hieß anfangs der
stimm- oder wahlfähige Bewohner der Cite' (s. d.),
der Stadtbürger, und unter der konstitutionellen
Monarchie in Frankreich jeder Staatsbürger. In
der Revolution befahl man 1792 durch Dekrete, sich
im gewöhnlichen Umgänge nicht mehr der aristokra-
tischen Anrede Monsieur und Madame zu bedienen,
sondern dafür die demokratischen Worte C. und
Citoyennezu gebrauchen. Eine Zeit lang wurden
diese Bezeichnungen allgemein herrschend' mit dem
Niedergange des revolutionären Eifers griff man
Vrockhaus' Konversations-Lexifon. 14. Aufl.. IV.
jedoch im gewöhnlichen Leben wieder auf die alten
Anreden zurück. Unter dem Direktorium blieb C.
nur noch bei öffentlichen Verhandlungen und in
amtlichen Kreisen ausschließend im Gebrauch. Im
offiziellen Titularwesen erhielt sich der C. bis zum
Konsulat und verschwand dann bei dem Eintritt
des Kaiserreichs. Der offizielle Almanach von 1803
schrieb den Titel "Madame" statt "Citoyenne" ge-
radezu vor. Auch in der Revolution von 1848 wurde
die Anrede C. in amtlichen Aktenstücken und Klub-
debatten wieder aufgebracht, kam aber bald wieder
ab. In der beutigen franz. Staatsverfassung gilt
ebenfalls C. als Bezeichnung für den Staatsbürger,
d. i. jeden geborenen Franzosen, der ein Alter von
21 Jahren erreicht, und jeden Fremden, der das
Staatsbürgerrecht durch einen zehnjährigen Auf-
entbalt im Lande erworben hat.
Citra (Porron, Mitadella), älteres Wein-
und Branntweinmaß in Catalonien, ^2 des Barri-
lon oder ^2" der Carga ^ 0,94 1.
Citracönsäure, eine zweibasische organische
Säure von der Zusammensetzung (^II"^, deren
Anbydrid,(^5ll4 0g,beiderDestillationvonCitroncn-
säure erhalten wird. Sie krystallisiert in Prismen,
ist leicht löslich in Wasser und geht bei der Destilla-
tion in ihr Anhydrid über. Letzteres ist eine Flüssig-
keit, die bei 213" siedet.
vitr3.FI., s. Tschitraga.
Citrate heißen die Salze der Citronensäure.
Citrcn, s. Limonen.
Citridmsäure, s. Aconitsäure.
Citrin, s. Bergkrystall.
Oitrinbiia. aipina. Zon^l., s. Citronenfink.
Eitronat, Ceorat oder Succade, Handels-
bezeichnung der kandierten unreifen, daher grünen
Schale der großen, süßen und genießbaren Frucht
einer Art des Citronatbaums (s. Ntru8 8), der Ci-
tronate oder Cedrate (in Italien speciell der 8paäa-
loi-686), die durch eine besonders dicke, fleischige
Schale ausgezeichnet ist. Teils wird das C. m
Italien (Livorno, Genua) und Corsica hergestellt,
teils auch in England, Deutschland und Osterreich
aus den in Salzwasser konservierten Früchten und
Schalen, die man zuerst mit Kalkwasser, dann mit
reinem Wasser gut auswässert und kandiert. Gutes
C. muß hornartig durchscheinend, trocken, auf der
einen Seite grün, auf der andern von Zucker weiß
sein und darf keine fchwarzen Flecken haben. Es
wird befonders zu Konditorwaren und feinem Vack-
Eitronätbaum, s. Oitrug 8. "erk benutzt.
Citronbartgras, s. ^uäropogou.
Citrone, s. ^itru8.
Citronell, eine Sorte Buchsbaumholz (s. d.).
Citronellaöl und Citronengrasöl (Lemon-
gras öl), zwei einander äußerst ähnliche, vielleicht
identische ätherische Öle, die in Indien und Ceylon
durch Destillation von ^uäropoFou nai-äns /^. bez.
^.uäi-opoF0Q oitlioäoi-a, ^5. ^ .3. gewonnen wer-
den, äußerst wohlriechend und daher in der Par-
fümerie vielfach verwendet. Das C. wird vielfach
zum Verfälschen von Geranium- und Rosenöl be-
nutzt und wird unter dem Namen lärig <saZIii als
türkische Geraniumessenz von Konstantinopel
in den Handel gebracht.
Citronenfalter (Nboäoeera i-uaiuiii 1^.), ein
zu der Familie der Weißlinge (?i6riäa6) gehöriger
Tagschmetterling, dessen befruchtetes Weibchen über-
wintert und im Frühjahr mit den ersten warmen
Tagen erscheint. Das Männchen ist hochgelb, das
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