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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Coliidae - Coll'arco
wie es heißt durch Gift, starb. - Vgl. Marlet, Ooi-re-
ßps)QäHuo6 ä'O. äs c. (Par. 1885).
voliiaas, Mausvögel (s. d.).
Colima. 1) Staat Mexikos, im N. und O.
von Ialisco, im SO. von Michoacan, im SW.
von dem Stillen Ocean begrenzt, hat mit den Re-
villa - Gigedo - Inseln nur 5418 <iwn und (1892)
72591 E., d. i. 14 auf 1 qkm. Die Oberfläche ist
längs der Küste eben, im Innern, besonders gegen
die Nord- und Ostgrenze hin, gebirgig und zum
Teil unzugänglich. Im NO. des Staates erhebt
sich dicht neben dem Nevado deC. (4300 m) der
zweigipfelige Vulkan Pico de C.; der erloschene
Gipfel hat 4164 N, der oft thätige (1818, 1869,
1870 - 81) 3866 m Höhe. Der'Boden ist sehr
fruchtbar, erzeugt Baumwolle, Zuckerrohr, Reis,
Tabak, Kakao und enthält Silber, Eisen, Kupfer und
Blei. Die Bewohner sind meist Nahuatl sprechende
Indianer. Den Haupterwerbszweig bilden Land-
wirtschaft und Gewinnung von Seesalz. - Im Re-
volutionskriege trennte sich C. von der Intendanz
Guadalajara, zu der es früher gehört hatte, und
stellte sich, nach einigen vergeblichen Versuchen, einen
selbständigen Staat zu bilden, unmittelbar unter
die Bundesregierung. - 2) Hauptstadt des Staates
C., in 450 m Höhe, 65 km vom Meere entfernt, an
dem kleinen Flüßchen C., hat 25124 (5., gesundes
Klima, schöne freie Plätze und Handel. An der Küste
liegt Puerto de C. oder Manzanillo, ein ziem-
lich guter, auch großen Schiffen zugänglicher Hafen,
Anlegeplatz für zwei amerik. Dampferlinien und
durch Eisendahn mit C. verbunden. Der Ort wurde
27. Okt. 1881 durch Orkan fast gänzlich zerstört.
Eöltn, soviel wie Co'rule'um.
Colinhuhn, virgin. Wachtel, s. Baumhühner.
Eolins, Alexander, niederländ. Bildhauer, geb.
1526 zu Mecheln, gest. 17. Aug. 1612, wurde, nach-
dem er 1558 die bildnerische Ausschmückung des Otto-
Heinrichsdaues in Heidelberg vollendet hatte, 1563
von Kaiser Ferdinand I. nach Innsbruck berufen,
wo er die Reliefs am Grabmal Maximilians 1. in der
Hofkirche mit vollendeter Meisterschaft ausführte. Er
wurde dann Hofbildhauer Ferdinands I. und dessen
Sohnes, des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. Letz-
terer lieh sich noch bei Lebzeiten ein schönes Grabmal
von ibm anfertigen in der sog. Silbernen Kapelle
der Hofkirche'" es zeigt das marmorne lebensgroße
Bild des Fürsten auf einem Trauergerüst von gelb-
lichem Marmor. C. vollendete später noch viele an-
dere vorzügliche Grabmonumente. So das Denkmal
von Philippine Wels er (gest. 1580), Ferdinands erster
Gemahlin, ebenfalls in der Silbernen Kapelle, den
Grabstein mit dem lebensgroßen Bilde des Bischofs
Nas (in der Hauptkirche). Endlich ordnete er seinen
eigenen Grabstein auf dem Fricdhof zu Innsbruck
an, mit einem Vasrelief, das die Erweckung des
Lazarus darstellt und wahrscheinlich von einem
seiner Söhne ausgearbeitet wurde. Von C. rühren
auch manche Werke der Kleinkunst in Holz und Elfen-
bein her, von denen die Ambraser Sammlung in
Wien Bedeutendes enthält. - Vgl. von Schönherr,
A. C. und seine Werke (in den "Mitteilungen zur Ge-
schickte des Heidelberger Schlosses", Bd. 2, Heidelb.
Cöliocele (grch.),' Vauchbruch. ^1889).
volisso (ital.), das Kolosseum (s. d.) in Rom.
Cöllus, röm. Redner, s. Cälius.
VOVilUS N1OQ8, s. (Üa6iil18 U10Q8.
Coll, eine der südlichsten Hedrideninseln, zur
schott. Grafschaft Argyll gehörig, 9 Km im NW.
von Mull, 20 km lang, bedeckt 77 <ikm, hat (1881)
643 gae'lisch sprechende E., Fischerei und Landwirt-
schaft. An der Westseite liegt die Hauptansiedelung.
Eolla (spr. kolja), Indianerstamm, s. Aymarä.
VoiiH Äostra., auch nur äkstra (ergänze:
m3.no), abgekürzt ä. oder ä. m. (ital.), in der Musik:
mit der rechten (Hand).
Collalto, altes in Osterreich begütertes Ge-
schlecht. Als Ahnherr gilt Reimb alt I., um die
Mitte des 10. Jahrh., nach einer Überlieferung ein
Graf von Hohenzollern. Den Namen eines Grafen
von C. führte zuerst Reimb alt VIII., der 1304
Markgraf von Ancona wurde und 1306 für sich
und feine Nachkommen, die Trevisani, die venet.
Patrmerwürde erhielt. - Graf Anton IV. C.
diente erst Emanuel Philibert von Savoyen, dann
Kaiser Maximilian II., unter dem er Geheimrat, Hof-
kriegsrat und Feldmarsckall wurde, bis er 1589 von
der Venetianischcn Republik zum Generalissimus er-
wählt ward. Er starb nach 1619. - Graf Reim-
bai t XI11. von C., des vorigen ältester Sohn,
geb. 1575 zu Mantua, wurde zu Venedig erzogen.
Von dort aus unbekannten Gründen verbannt, ging
er nach Österreich und wurde um 1618 Oberst. 1619
von Ferdinand II. an den ungar. Reichstag zu Neu-
sohl abgeordnet, trat er Vethlen Gabor kräftig gegen-
über. Bis 1624 nahm er an den Feldzügen des Drei-
ßigjährigen Krieges Anteil und war 1624-30 Prä-
ident des Hofkriegsrats; unter ihm wurden die Holk-
chen Jäger errichtet (1629). Auch nahm C. 1629 als
kaiserl.Prinzipal-Kommissarius und Generalissimus
am Mantuanischen Erbfolgekriege gegen Karl von
Gonzaga teil; doch erkrankte er zu Marignano, mußte
seine Abberufung erbitten und starb auf der Rückreise
19. Dez. 1630zuChur. DurchTestamentvom8.April
1630 hatte er seine Güter in Mähren nebst anderm
Vermögen mit der Bestimmung zu einem Familien-
Fideikommih vereinigt, daß es für den Fall des
gänzlichen Abgangs des C.schen Geschlechts an die
"ihm anverwandte" fürstl. Hohenzollernsche Familie
fallen solle. Als C.s männliche Nachkommen 1707
ausstarben, siel das Majorat an Vinciguerra V.,
seinen Neffen, und als auch dessen Nachkommen 1780
erloschen, erbte die allein übrige Linie in der Person
des Grafen Anton Octavian von C., gest. 29. Jan.
1793, die Besitzungen des Hauses. Sein ältester
Sohn, Graf Odoardo (Eduard) III. C., wurde
22. Nov. 1822 in den österr. Fürstenstand nach dem
Rechte der Erstgeburt erhoben und starb 5. Febr.
1833. Dessen Urenkel, Emanuel von C., geb.
24. Dez. 1854, bekleidet feit dem Tode seines Vaters,
des Fürsten Eduard von C., 24. März 1862, die
fürstl. Würde und besitzt das Majorat.
voiia. pa.rts (ital., "mit der Hauptstimme") wird
in der musikalischen Partitur bei Neben^nv?.^n ge-
sagt, wenn sie mit den Hauptstimmen dieselben
Noten haben. Als Hauptstimme wird namentlich
der Gesang angesehen, deshalb findet sich die Ve- .
zeichnung <ü. p. bei den begleitenden Instrumenten,
sofern sie mit der Singstimme nnwoiio gehen. In
dem fugierten Chorgesange der frühern Zeit ist diese
Weise der Begleitung sehr gebräuchlich. Oft bedeutet
0. p. auch, daß die begleitenden Stimmen nicht im
bisherigen Tempo fortspielen, sondern der die Stelle
frei behandelnden Hauptstimme folgen sollen.
voiia. pisoinni, Hausenblase (s. d.).
(3o11a.p5N8 (lat.), s. Kollaps.
voll' a.roo (ital., "mit dem Bogen") wird in der
Musik bei Bogeninstrumenten gesagt, wenn Noten
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.