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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Comus - Concepcion (Provinz und Stadt in Chile)
man ihnen dasuvarische, jetzt gewöhnlich langobard.
oder got. Abstammung zu. In den dreizehn Ge-
meinden mit dem Hauptort Badia (s. d.) ist jetzt
das Cimdro auf zwei Dörfer, Campo-Fontana, wo
es indes dloß noch alte Leute reden, und Ghiazza
(Gliesen), beschränkt und wird vom Italienischen wohl
bald vollständig überwuchert fein. Die sieben Ge-
meinden umfassen im Gebiet der Assa etwa 260 ykm
mit 23000 E., deren Hauptbeschäftigungen Vieh-
zucht und Strohflechterei sind; Hauptort ist Asiago
(s. d.). Hier hat das Deutschtum der Verwelschung
besser standgehalten, indem außer Asiago und Um-
gebung besonders in Casteletto, Rozzo, Albaredo,
Mezza Selva, Roanaund Fozza (Büsche), insgesamt
von 8-9000 Menschen, gegenwärtig noch cimbrisch
gesprochen wird. Bis 1797 bildeten die dreizehn Ge-
meinden einen kleinen Freistaat mit eigenem Recht
und Herkommen, eigener Gerichtsbarkeit und Wehr-
verfassung unter dem Schutze der Republik Venedig,
unter deren Herrschaft sie im Anfang des 15. Jahrh,
gekommen waren, und ähnlicher Selbständigkeit er-
freuten sich bis dahin ebenfalls die sieben Gemeinden.
Ahnliche deutsche Sprachinseln sind in Welschtirol
San Sebastian, Lavarone und Luserna im Gebiet des
Astico, das Thal der Fersina östlich von Trient und
im Nonsberg (Val di Non) die Gemeinden Unser
lieben Frau im Wald, St. Felix, Laurein und Pro-
veis, in welchen allen das Deutsche vom Italieni-
schen noch nicht verdrängt worden ist. - Vgl. Schmel-
ler, Über die sog. Cimbern der Sieben und Dreizehn
Communen auf den Venedifchen Alpen und ihre
Sprache (Münch. 1838); Bergmann, Histor. Unter-
suchungen über die heutigen sog. Cimbern in den
8ett6 comniuni etc. (Wien 1848); Schmeller, So-
genanntes Cimbrisches Wörterbuch (ebd. 1855);
Steub, Drei Sommer in Tirol (2. Aufl., 3 Bde.,
Stuttg. 1871); Schmeller, Deutsche und Romanen
in Südtirol und Venetien (in Petermanns "Mittei-
lungen", Bd. 23, S. 365 fg.); Molon, 3ni popoli
kutielii 6 moderni äki 86tti ^oininimi äsl Vicßii-
tw0 (2. Aufl., Vicenza 1881); Cipolla, vei coloni
teäkLciii Q6i XIII comuni v6i'0Q68i (Rom 1884);
Galanti, I ^6ä68c1ii Lul versaute uiEriäioiials äeiis
^.Ipi (ebd. 1887); Cipolla, vi aleuns r6e6iiti88ini6
opinioni intorno allg. Ltoria äei XIII ooniimi
v6roQ68i (Vened. 1887); Nabert, Karte der Ver-
breitung der Deutfchen in Europa 1:925000.
voinns, s. Komos.
<?on (ital., "mit"), häufig in Verbindung mit
Substantiven als musikalische Vortragsbezeichnung
vorkommendes Wort: con addanäono, mit Hingabe;
coii assetto (atkstwüso), mit Leidenschaft; 0011 alüi-
210U6, mit schmerzlichem Ausdruck; con aFilita, (spr.
adschi-), mit Leichtigkeit; 0011 3^3,210116 (3Fitäw,
spr. adschi-), mit bewegtem Ausdruck; 0011 alw-
ßi-6223., mit Munterkeit, lebhaft; eon 3.1113.1-6223.,
mit Bitterkeit; 0011 a,uim3,, seelenvoll; 0011 ealors,
mit Wärme u. s. w.
vovna. (richtiger Oena.), bei den Römern die
Hauptmahlzeit. ?08t 006113.111 8t3.di8, 3.11t (8611)
P3.88U8 Nii1i6 M6ädi8 ("nach dem Essen sollst du stehen
oder tausend Schritte gehen"), ein Ausspruch, welcher
aus den diätetischen Regeln der Schule von Salerno
stammen soll. - 0. voinini ("Mahl des Herrn"),
Abendmahl.
(3obna.oü1nin (Cdnäkel, richtiger (üenaeiiluiii,
lat.), Speisesaal, besonders in Klöstern und Schulen.
don Ninörs (ital.), mit Liebe.
(3onZ.tu3, s. Versuch (eines Verbrechens).
von drio, s. Lrio.
vono., Abkürzung auf Rezepten für O011018UÄ
(lat.), d. h. zerschnitten, von Wurzeln, Stengeln
u. s. w., oft in Verbindung mit O011W8118, 0. h. zer-
stoßen, von Samen u. s. w.
clonoa. (ital.), Muschel; 0. ä'Oro (Goldene
Muschel), die Bucht von Palermo.
Concarneau (spr. kongkarnoh), Hauptort des
Kantons C. (91,77 <ilim, 4 Gemeinden, 15 919 E.)
im Arrondissement Quimper des franz. Depart.
Finistere, 22 km südöstlich von Quimper an der
Ostküste der Baie de la Forest und an der Linie
Nosporden-C. (16 km) der Franz. Orleansbabn,
hat (1891) 5761, als Gemeinde 5991 E., Post, Te-
legraph, Seebäder, einen Hafen mit 3 Leuchttür-
men, eine mit einer zoolog. Station verbundene
Fischzuchtanstalt, gegründet von Coste (s. d.), mit sechs
großen Bassins (zusammen 1 <ikni), von denen drei
der Aufzucht von Fifchen (Sardinen, Steinbutt),^die
andern drei der von 10-15000 Hummern und (Hee-
krebscn dienen. Im November sind zwei Drittel der
Bewohner mit dem Sardinenfang beschäftigt, und
viele bedeutende Werkstätten bereiten den Fisch für
den Handel zu.
vonoa.tona.tio, s. Canzone.
vonoeäo (lat.), ich gebe nach, gebe zu, räume
ein, stimme bei.
Concejales (spr.-echahles), Mitglieder der span.
Gemeindeverwaltungen, s. Ayuntamiento.
vonosntu.3 (lat., "Zusammenklang", "Mitge-
sang"), in der röm.-kath. Kirchensprache neben den
^ec6nw8 6cei68ia8tiei (s. d.) eine der beiden Haupt-
gattungen, in welche die Nitualgesänge des Grego-
rianischen Gesangs eingeteilt sind. Der 0. begreift
nicht nur alles, was der Gefamtchor vorzutragen
hat, d. h. Hymnen, Psalmen, Responsorien, Halle-
luja, Sequenzen u. s. w. in sich, sondern auch die in aus-
geführter Melodie gehaltenen Sätze des Liturgen.
Eoncepciön. 1) Provinz der füdamerik. Repu-
blik Chile, grenzt an das Meer und an die Pro-
vinzen Maule, Nuble, Viobio, Malleco und Arauco,
hat 9155 <ikm, (1893) 230 847 E. und zerfällt
in die 5 Departamentos: Lautaro, Talcahuano,
Rere, Puchacai und Coelemu. C. bildet mit seinen
landwirtschaftlichen Erzeugnissen die Kornkammer
der nördl. Provinzen. Daneben ist der Weinbau
und Kohlenbergbau von Bedeutung. Wichtige
Orte sind, außer der Hauptstadt, Coronet, Lota
und Talcahuano. - 2) Hauptstadt der Provinz C.,
liegt in fruchtbarer Gegend am rechten Ufer des
Viobio, 10 km von seiner Mündung, unter 36°49^
südl. Vr. und 73° 7' 36" westl. L., unmittelbar im
NW. des Berges Caracot, der eine reizende Aussicht
bis zum Meere gewährt. Das Klima ist gesund,
aber wegen der starken Winde und der Feuchtigkeit
des Winters weniger angenehm als in, den meisten
Orten Chiles. Die Stadt ist sehr freundlich und
sauber, hat (1885) 24180 E., ausschließlich ge-
pflasterte Straßen, eine Kathedrale, ein Rathaus und
ein neuerbautes Theater. Erst in den letzten Jahren
haben sich geschmackvolle zweistöckige Privathäuser
erhoben. C. ist Sitz des Bischofs und des Appel-
lationsgerichts für Südchile, hat ein Seminar, ein
Lyceum, Banken, eine Ackerbaufchule und ein Schul-
lehrerinnenfeminar mit deutschen Lehrerinnen. Eine
Staatsbahn verbindet die Stadt mit ihrem Hafen
Talcahuano (s. d.) und mit der Hauptstadt des
Landes sowie mit dem Süden, indem sie sich bei
San Nosendo an die große Nordsüdbahn anschließt -
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