Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

488
Consuegra - Content
Confuegra, das On^durum der Römer, Stadt
in der span. Vrovinz Toledo (Neucastilien) in der
Mancha, am Amarguillo und am Fuße einer an-
geblich von Trajan erbauten Bergfeste, hat (1887)
7621 E. und Reste eines röm. Amphitheaters.
<3on3n1äre8, s. Konsul (röm.).
vonsuita. (ital., span., d. i. beratende Ver-
sammlung), in der Cisalpinischen Republik Name
des Staatsrates. Im Kirchenstaat war die sacra ^.
die aus Prälaten bestehende oberste Strafkammer,
die ihren Sitz in dem unter Clemens XII. von Fuga
erbauten k^ia^o äsiia. 0. hatte.
Eonfus, ein altital. Gott des glücklich in den
Scheuern geborgenen Erntesegens; als Erdgott
hatte er einen uralten unterirdischen Altar im Cir-
kus und seine Hauptfeste (Oonsualia) sielen auf den
21. Aug. und den 15. Dez., d. h. zu Beginn der
Ernte und zum Schlüsse der Dreschzeit. Bei diesen
Festen wurden auch Wettrennen veranstaltet, die zu
den ältesten in Rom üblichen gehörten. Aus diesem
Grunde hat man später den C. dem griech. Posei-
don Hippios gleichgestellt, mit dem er dem Wesen
nach nichts gemein hat. Der Sage nach wurde an
den (^0ii8UÄiiN, die angeblich Romulus zu Ehren des
C. einsetzte, der Raub der Sabinerinnen ausgeführt.
vont., Abkürzung auf Rezepten für <ÄuM8n8
(lat., d. h. zerquetscht, zerstoßen), s. auch Ooliss.
Eontades (spr. tongtahd'), Louis Georges
Erasme, Marquis de, franz. Marschall, geb. 11. Okt.
1704, trat 1720 in das franz. Heer, zeichnete sich in
den nächsten Feldzügen mehrfach aus, nahm wäh-
rend des Siebenjährigen Krieges als Generallieute-
nant 1757 an der Schlacht bei Hastenbeck und im
folgenden Jahre an der Schlacht bei Krefeld teil und
wurde Juli 1758 Oberbefehlshaber der Rheinarmee
an Stelle des Grafen Clermont, zeigte jedoch wenig
Unternehmungsgeist. Aug. 1758 wurde C. Mar-
schall, nachdem es ihm gelungen war, den Herzog
von Braunschweig auf das rechte Rheinufer zurück-
zudrängen. 1759 erhielt er den Oberbefehl über die
gesamte franz. Armee in Deutschland und drang
nach dem Siege Broglies bei Bergen (13. April)
bis zur Weser vor, verlor aber 1. Aug. durch die
Schuld Broglies die Schlacht bei Minden, mußte
bis an den Rhein zurückweichen und im Sep-
tember den Oberbefehl niederlegen. Er starb am
19. Jan. 1793 zu Livry.
Contamine (spr. kongtamihn), Dorf im Thale
der Arve (s. d.). >(s. d.).
voiltan^o, engl. Vörsenausdruck für Report
OontHrii, s. t^0ntn8.
Contarini, edles venet. Geschlecht, das sich auf
einen der 12 Wähler des ersten Dogen zurück-
führte und Venedig selbst acht Dogen gab. Diese
waren: Domenicol. C., Doge 1043-71; er entriß
den Ungarn Zara (1065) und veranlaßte den Bau
der Markuskirche. - GiacomoC., Doge 1275-80,
erweiterte Venedigs Besitzungen in Istrien, Dal-
matien und der Romagna und demütigte den Pa-
triarchen von Aquileja. - Andrea C., Doge 1367
-82, rief durch das Beispiel der Unverzagtheit und
Opferwilligkeit die von Kriegen umdrängte Stadt
(s. Morosini, Niccolö) zu neuen Anstrengungen auf,
schlug 1379 die genuesische Flotte bei Chioggiaund
zwang sie zum Frieden (1381). Die Republik ließ
seine Vtückkehr aus diesem Kriege von Paolo Veronese
im Dogenpalast auf öffentliche Kosten malen; er war
auch der erste Doge, welchem von Staats wegen
eine Leichenrede gehalten wurde. Er starb 5. Juni
Artikel, die man unter C ver
1382. - Francesco C., Doge 1623-24, betei-
ligte sich an Frankreichs Seite an dem Streit Grau-
bündens um das Veltlin. - Nicola C., Doge
1630-31 (gest. 2. April), verfaßte u. a. die noch
handschriftlich erhaltene "I8toi'ia vou^ianan, welche
die Jahre 1597-1628 ausführlich behandelt. -
Carlo C., Doge 1655-56, sandte den Admiral
Mocenigo aus zur Bekämpfung der türk. Flotte, die
in den Dardanellen eine Niederlage erlitt. - Do-
menico II. C., Doge 1659-75, mußte das von
Francesco Morosini verteidigte Kreta 1669 den
Türken ausliefern.- Ludovico C., Doge 1676
-84 (gest. 15. Jan.), vertrat die Republik auf dem
Westfälischen Friedenskongreß, eiferte gegen die
Abtretung von Kreta an die Türkei. Gegen den
zuerst aufgestellten Nicola Sagredo setzte das Volk
seine Wahl zum Dogen 1676 durch. - Andere be-
deutende Mitglieder der C. waren: Gasparo C.,
Diplomat und Kardinal, geb. 16. Okt. 1483 zu
Venedig, studierte Philosophie und erwarb sich eine
umfassende humanistische Bildung. 1521 ging er als
Gesandter Venedigs auf den Reichstag zu Worms,
begleitete dann Karl V. nach Spanien und ver-
mittelte, 1525 zurückgekehrt, zwischen dem Kaiser
und Clemens VII. zu Bologna. Bekannt als hoch-
begabter und charaktervoller Staatsmann, wurde
er von Paul 111. 1535 zum Kardinal erhoben. C.s
ernsthafte Bemühungen für die Besserung der
Schäden in der kath. Kirche, wie das sein 1538
veröffentlichtes, 1559 auf den Index gesetztes "(^on-
8i1iuin äs Linsuäaulia 6cci68ia" beweist, blieben
ebenso ergebnislos wie seine Bestrebungen, auf dem
Regensburger Religionsgespräch 1541 eine Ver-
ständigung mit den Protestanten zu erzielen, deren
Anschauungen er sich wesentlich näherte. (Vgl. seinen
^lllotHtn8 86u 6pi8to1a. ä6^u8titieg^i0ii6.) Erstarb
24. Aug. 1542 als Kardinallegat von Bologna.
G. C.s Werke erschienen zuerst Paris 1571, dann
katholisch verstümmelt Venedig 1589. Vgl. Vrieger,
G. C. und das Regensburger Konkordienwerk (Gotha
1870); ders., Die Rechtfertigungslehre des Kardinals
C. (in den "Studien und Kritiken", Bd. 1, 1872);
Christoffel, Des Kardinals G. C. Leben und Schriften
(in der "Zeitschrift für histor. Theologie", 1875, II);
F. Dittrich, Regesten und Briefe des Kardinals G. C.
(Braunsberg 1881); ders., G. C. (ebd. 1885, und
Nachträge dazu im "Histor. Jahrbuch der Görres-
Gescllschaft", 1887). - Ambrogio C., Gesandter
Venedigs in Persien 1473-77, schrieb "ViaFFio äs
iniZikr ^.. <ü.) ainda883.ä0r ai ^i-g,ii-8iFQ0i'6 I788uiii-
(^88511, l6 äi ?6i-8ia" (Vened. 1487). - Gio-
vanni C., Maler, geb. 1549 zu Venedig, gest. da-
selbst 1605, war erst Schüler von Aless. Vittoria
und nahm sich später die Werke von Tizian und
Palma Giovine zum Vorbilde. 1580 wurde er von
Kaiser Rudolf II. nach Wien berufen, wo er sich
hauptsächlich mit Porträtmalerei beschäftigte. Doch
leistete er in diesem Fache weniger als iu seinen
histor.Kompositionen,von denen hervorzuheben sind:
Dcr Doge Marino Grimani betet die heil. Jungfrau
an; Eroberung Veronas durch die Venetianer 1459,
beide ausgeführt für den Dogenpalast zu Venedig;
ferner: Die Taufe Christi, im Hofmuseum zu Wien.
0onts (ital.), Graf.
vontsinpoi'a.in (frz., spr. kongtangporäng),
Zeitgenosse. ^Gemütsruhe.
c3ontena.nos (frz., spr. kongt'nangß), Fassung,
Vontont (frz., spr. kongtäna, und engl., spr. konn-
tönnt), zufrieden; in der Geschäftssprache des engl.
mißt, sind unter K aufzusuchen.